Hundskogel, Roßkogel und viele Blümchen
Vögeialm, Seekarscharte, Hundskogel, 2239 m, Roßkogel, 2254 m, Oberhüttensee, Vögeialm
Etwas unerwartet wurde die heutige Wanderung zu einer sehr üppigen Blumentour. Anfang Juli war zwar klar dass Blumen am Berg blühen, aber die Unmenge an verschiedenen Blüten hat mich doch sehr positiv überrascht. Dazu war es heute nicht so heiß wie gestern als auf der Plesch eine richtige Backofenhitze herrschte. Über Schladming und die Forstau fahre ich mit dem Auto bis ins hintere Forstautal wo die Vögeialm ist. Hinein kann man fahren und für die Ausfahrt gibt es bei einer Konsumation in der Hütte ein Ticket um 5 Euro. Das finde ich angemessen und bezahle ich gerne für die Straßenerhaltung. Die Fahrt zur Ursprungalm im Nachbartal kostet seit heuer 18 Euro. Das ist imho Wucher und die können dort den Hals nicht vollkriegen.
Bei der Vögeialm ziehen Nebelschwaden herum, es ist aber auch blauer Himmel zu sehen. Angenehm ist die Kühle des Morgens, so macht wandern Spaß.
Gleich bei der Alm blühen sehr schöne Kuckucklichtnelken.
Dann geht es im üppig wuchernden Grün nach oben. Im Frühling hat es viel geregnet und jetzt sind die Temperaturen hoch. Das gefällt der Vegetation. Von der Dürre im Osten ist hier nichts zu sehen. Die Farne fühlen sich wohl im schattigen Wald so wie ich auch. ich schwitze aber trotzdem, denn die Luftfeuchtigkeit ist hoch.
Eine Vierergruppe mit Hund überholt mich. Der Hund ist natürlich ohne Leine. Zuerst erschrecke ich nur als er plötzlich hinter mir auftaucht und er läuft zurück. Bald darauf ist er wieder bei mir und jetzt bellt er mich an. Das mag ich gar nicht! Der Halter nimmt ihn jetzt endlich an die Leine und er entschuldigt sich. OK, in Ordnung ist es trotzdem nicht. Ich lasse sie vorbei und konzentriere mich auf die Blümchen. Hier erkämpfen sich einige Blüten des Platanenblättrigen Hahnenfuß ihren Platz am Licht durch die Farne.
Das sind erst Knospen, aber wenn sie sich öffnen wird das ein wunderschöner Türkenbund.
Erste Blüten des Almrausch schauen aus dem wucherenden Grün.
Das ist der Samenstand einer Anemone und wird auch Grantiger Jäger genannt.
Zwischen den Steinen hat ein Alpenleinkraut seinen Lebensraum gefunden.
Eine gelbe Blüte des Rosenwurz. Es gibt weiter oben noch große Buschen davon und einige mit roten Blüten.
Unscheinbar und klein ist das Lebendgebärende Rispengras. Ich entdecke es erst als ich direkt daneben sitze und Pause mache.
Leuchtend und unübersehbar sind die Blüten der Akeleiblättrigen Wiesenraute. Es gibt auch welche mit weißen Blüten, während diese hier ein zartes Rosa haben.
Sicher schon oft gesehen und kaum beachtet ist der Wald-Storchschnabel.
Das soll sogar eine Orchidee sein mit dem unauffälligen Namen Weiße Höswurz. Sehr kleine unauffällige Blüten und mit dem Handy schwer scharf zu fotografieren.
Hier gilt auch dass die Blüten sehr klein sind. Meistens ist auf meinen Bildern die Blüte unscharf und die Gräser im Hintergrund scharf. Ab und zu schaffe ich es auch umgekehrt um den Brandlattich zu zeigen.
Große rote Teppiche des Almrausch bedecken ganze Hänge.
Unbeachtet wird meistens auch das Gestutzte Läusekraut.
Das ist kein Gipfelkreuz, es steht auf der Seekarscharte. Der Nebel hat sich etwas gelichtet und ich kann Sonne und Aussicht genießen.
Unter mir liegt das Schigebiet und Schneeparadies für Wintersportler Obertauern. Ich wünsche mir mehr Nebel um das nicht sehen zu müssen. Für mich ist Obertauern der häßlichste Ort Österreichs.
Ich versuche mich in selektiver Wahrnehmung. Ich blende Schirmbar und Seilbahn samt den erdigen zufahrststraßen und Pisten aus und versuche nur die Enziane zu sehen.
Gut gefallen mir natürlich auch die vielen Anemonen, die aber fast verblüht sind. Bald werden daraus Grantige Jäger.
Schafe habe ich keine gesehen, auch keine Wölfe. Zuerst dachte ich das ist ein Bär, aber es wird doch ein Affe sein.
Enziane gibt es sehr viele. Einzelne sind sehr blass, das sollten Albinos sein. Denen fehlt der blaue Farbstoff ganz oder teilweise.
Silberwurz und Stängelloses Leimkraut
Einen kleinen Hügel gleich neben der Seilbahn hat sich der Wundklee ausgesucht und überwuchert.
Ganz sicher Primeln, aber welche Art kann ich nicht sagen. Vielleicht Zwergprimel?
Das halte ich für Gemswurzen, aber gelbe Blumen gibt es so viele dass ich mir nicht sicher bin.
Gemswurz, Silberwurz, viel Wundklee und dazwischen Alpenrosen, die sehr klein sind und kaum Büsche bilden. Die Blüten wachsen direkt über dem Boden.
Ich bin auf dem Weg zum Hundskogel. Eigentlich bin ich nicht auf dem Weg, denn den habe ich verlassen, um direkt über den blühenden Hang aufzusteigen. Die Steilheit spüre ich kaum weil ich ständig stehenbleiben und fotografieren muss.
Neben dem Gipfelkreuz gibt es herzliche Grüße.
Gamskarkogel und Plattenspitz mit dem Sendeturm.
Die Sonntagkarhöhe läßt sich auch blicken.
Unter mir sind die Nebelschwaden und oben blauer Himmel. Eun Gipfelkreuzselfie muss sein. Diesmal völlig ungehindert, denn ich bin ganz alleine hier.
Obertauern ist jetzt völlig vom Nebel verschluckt. Gut so, da wollte ich sowieso nicht runterschauen.
In Richtung Weißpriachtal ist kein Nebel. da hinunter geht es in den Lungau.
Der Grashügel ist der Roßkogel. Den werde ich noch überschreiten auf meinem weiteren Weg. Dahinter ragen die Steirische und die Lungauer Kalkspitzen empor. Rechts hinten ist noch der Hochgolling zu sehen.
Unterwegs vom Hundskogel zum Roßkogel sind viele Gemswurz und ...
... große Buschen von Grasnelken zu sehen.
Immer öfter gibt es Tafeln mit Verhaltensregeln für Wanderer. Natürlich lasse ich keine Dosen oder Plastikflaschen liegen. Manchmal sollte man auch Verhaltensregeln für Almbauern aufstellen. Lasst den nicht mehr benötigten Stacheldraht nicht einfach liegen oder kauft mir eine neue Wanderhose.
Nicht sehr oft sehe ich den Alpensüßklee.
Ein Blick zurück zum Hundskogel.
Auf dem Roßkogel gibt es kein Gipfelkreuz, aber eine wunderschöne Trollblumenwiese mit Blick zu den Kalkspitzen.
Ich gehe weglos runter in den Sattel vor der Sonntagkarhöhe. Vor einigen jahren bin ich da auch noch hinaufgestiegen. Heute ist mir nicht mehr danach. Ich muss meine Kräfte für den Abstieg sparen.
Weg geht da keiner rauf. es ist aber problemlos möglich. Vor ein paar Jahren bin ich da oben am Gipfel gelegen und dachte völlig allein zu sein bis eine große Gruppe vom Alpenverein aufgetaucht ist.
Ich gehe runter in Richtung Oberhüttensee. Das ist er noch nicht, sondern ein kleiner See oberhalb. Zwei Personen sitzen am Ufer und einige andere kommen mir auf dem Weg nach oben. Die mit großen Rucksäcken dürften Weitwanderer sein. Ein paar Biker tragen und schieben ihre Radln hinauf. Die freuen sich sicher wenn es wieder bergab geht.
Ein kleines blumengeschmüchtes Gedenkkreuz.
Dann liegt der Oberhüttensee vor mir und dahinter das felsige Meregg. Rechts hinten ist die Steirische Kalkspitze gerade noch im Bild.
Rund um den See und bei der Hütte sind viele Leute unterwegs. Ich raste kurz bei der Hüttenfahne und steige ab.
Ein blühender Baum stellt sich mir in den Weg und will fotografiert werden. Das sind die Blüten der Vogelbeeren/Eberesche.
Diese Blüten sind selten und mir bisher völlig unbekannt. Jetzt weiß ich daß es sich um Epilobium alpestre, Quirl-Weidenröschen handelt.
Gleich bin ich bei der Vögeialm und meine Blumenwanderung klingt aus.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Salzburg eingezeichnet. Die Tour ist 10,5 km weit, ich habe 850 hm bewältigt und habe dafür inklusive Pausen 5:45 Stunden benötigt.