Grandlnasen, Schrovinkopf
Blasiteich, Feller Berg, Zallerhütte, Zickenberg, 2000, Zickenberghöhe, 2064 m, Punkt 2152 m,
Grandlnasen, 2204 m, Schrovinkopf, 2203 m, Lockerhütte, Blasiteich
Heute habe ich einen unbekannten Gipfel als Ziel auserkoren. Er ist schon in der Karte eingezeichnet und angeblich gibt es sogar einen markierten Weg hinauf. Bestiegen scheint er selten zu werden, denn ich habe kaum Berichte im Netz gefunden. Im Winter wird er von Schitourengehern bestiegen, aber im Sommer sollte es sehr ruhig sein. Und so war es auch, Markierungen habe ich keine gefunden und anderen Wanderern bin ich den ganzen Tag nicht begegnet. Ich habe diesen Gipfel ausgewählt weil er den schönen Namen "Grandlnasen" trägt.
Fell ist ein kleiner Ort zwischen St.Michael und Zederhaus. Hier ist der Ausgangspunkt für die Besteigung der Grandlnasen. Einen Wanderparkplatz gibt es natürlich nicht. In der Ortsmitte biege ich auf eine Nebenstraße ab. Unter der Autobahnbrücke stehen landwirtschaftliche Maschinen und Fahrzeuge. Da traue ich mich nicht dazuzustellen. Ich möchte ja niemand im Weg sein. Ein Feldweg führt weiter, es gibt nirgends ein Fahrverbotsschild, aber einen Wegweiser zum Blasiteich. Hier gibt es Platz zum Parken, ob Anfahrt und Parken erlaubt ist kann ich nicht feststellen. Es ist sehr einsam hier am Blasiteich, da sieht mich eh niemand.
Ein kurzes Stück gehe ich auf der Anfahrtsstraße zurück um dort hinzukommen wo es den markierten Weg gibt. Am Straßenrand blühen die Berberitzensträucher.
Markierungen sehe ich nur kurz und verliere sie gleich weder. So gehe ich halt einfach im Wald nach oben. Vom Gefleckten Knabenkraut sehe ich viele Blätter und einige Knospen. Für offene Blüten scheint es noch zu früh zu sein.
Ein besonders große Günsel drängt sich ins Bild. Kriechende Günsel gibt es viele, aber selten habe ich so eine stattliche gesehen.
Auch sehr häufig kommen die Waldreben (Clematis alpina) vor. Ihre zartlila Blüten leuchten aus dem Grün des Waldes.
Auch sehr hübsch und mir bisher unbekannt ist das Christophskraut.
Ab und zu finde ich einen Weg, aber keine Markierungen. Etwas Farbe bringen die Alpenrosen ins Bild. Das ist der erste Almrausch, den ich heuer sehe.
Heidelbeersträucher gibt es viele, aber es sind kaum Beeren drauf.
Einer der Wege über die ich über den Feller Berg hinaufgehe. Der Feller Berg ist nur ein Berghang, aber er hat keinen Gipfel. In der Karte ist ein Kreuz eingezeichnet, aber das finde ich nicht.
Ich komme zur Zaller Hütte. Auf der Weide stehen Rinder und bei der Hütte ein Auto. Auf der Veranda sitzen zwei Leute. Ich gehe nicht bis hin, sondern oberhalb vorbei. Der Besitzer ist neugierig und kommt ums Haus herum. Er begrüßt mich mit den Worten: "Di kenn I net!" Ich antworte mit: "I kenn di a net" Damit ist alles gesagt und ich will den eingezäunten Bereich durch ein Türl verlassen. Es ist mit einer Kette verschlossen und die Kette ist angenagelt. Der Hüttenbesitzer erklärt, dass die Leute immer offengelassen haben und die Kühe abgehauen sind.
Mir bleibt nicht anders übrig als im eingezäunten Bereich über die Wiese nach oben zu gehen bis ich weiter oben eine Möglichkeit finde den Stacheldraht zu überwinden.
Gerade und weglos über den Hang hinauf komme ich auf den Bergrücken. Ich ziele einen Hügel an der mit genau 2000 m Höhe vermessen wurde. Name steht keiner dabei, aber in der Nähe wird der Hang als Zickenberg bezeichnet. Na dann ist das für mich der Gipfel des Zickenberges.
Hier schaue ich auf meinen weiteren Weg in Richtung NW. Der waldige Gipfel links ist die Zickenberghöhe, 2064 m und rechts dahinter die Grandlnasen. Ein schönes Gelände mit Wiesen und Bäumen, nur einen Weg muss man sich selber suchen.
Ein Rückblick zum Zickenberg, 2000 m.
Der Gipfelbereich der Zickenberghöhe ist etwas unübersichtlich. Ich versuche den höchsten Punkt zu finden und dann wieder zurück zum Grat zu kommen.
Wieder ein Rückblick. Links hinten der Zickenberg und rechts die Zickenberghöhe.
Hinauf wird der Grat schmäler und felsiger und er ist mit Unmengen von Enzianen verziert.
Nicht nur Enziane, sondern auch der Silberwurz blüpht üppig in großen Buschen.
Solche Felsen lassen sich problemlos umgehen.
Der Alpensüßklee blüht seltener hier, aber dadurch fällt er mehr auf.
Es ist schon schwierig durchzugehen ohne auf die vielen Blüten zu treten.
Der Gipfel liegt vor mir. Über den Wiesengrat von rechts ist er leicht zu erreichen.
Grandlnasen kommt vielleicht von großer Nase. So sieht der Gipfel aus der Nähe aus. Über die Felsen muss ich nicht rauf, sondern rechts vorbei und kurz zurück über die Wiese.
Krendspitze und Großeck schauen auch interessant aus. Für mich ist das dann aber zu weit. Ich muss ja auch wieder runter.
Näher liegt der Schrovinkopf. Da gehe ich noch rauf wenn ich schon so nahe bin.
Noch einmal ein Blick zurück und dann rauf auf den Schrovinkopf.
Da gibt es sogar ein Gipfelkreuz und tausende Fliegen. Lange bleibe ich nicht.
Wieder zurück gehe ich über das Schneefeld und dann nicht wieder hinauf zur Grandlnasen. ich suche den Weg der unterhalb vorbei geht. Ich finde allerdings nur einige Schafsteige, aber keine Markierungen.
Macht nichts, ich finde auch so runter. Ich freue mich über die Blüten der Kuhschellen.
Kurz gerate ich in einen Blockhang. Den könnte man auch umgehen. Es ist aber nur kurz steinig, dann komme ich wieder in Almgelände.
Das ist die Lockerhütte. Ich mache eine Pause und liege in der Wiese. Hier sollte der markierte weg vorbei führen. Zu sehen ist davon nichts.
Knabenkräuter gibt es einige und auch andere Blüten.
Die Forststraßen kürze ich großteils ab und bin schnell wieder unten. Diese Jagdhütte liegt schon ganz in der Nähe des Blasiteichs. Mein Auto im Wald ist noch da und unversehrt.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Salzburg eingezeichnet. Die Tour ist 14,3 km weit, ich habe 1080 hm bewältigt und habe dafür inklusive Pausen 8 Stunden benötigt.