Tamberg
Vorderramsebn, Spitzmäuerl, Rieseralm, Tamberg, 1516 m, Hirschmauer, Ramseben
Erst unlängst war ich in der Windischgarstner Gegend. Bei meiner Wanderung über den Imitzberg habe ich zum Tamberg rübergeschaut und beschlossen da bald wieder mal raufzugehen. So lange oben auf den höheren Bergen viel Schnee liegt sind die kleinen Hügel noch interessanter. Vor allem bieten die kleinen Gipfel inmitten hoher Berge oft eine sehr gute Aussicht.
Ich fahre nach Vorderstoder und von dort noch nach Norden auf der Höfestraße nach Vorderramsebn. Der Gasthof hat geschlossen, aber davor gibt es einen großen Parkplatz, den Wanderer hoffentlich benutzen dürfen. Oft stehen da ja so unsympatische Taferl wie "Privat" oder "Nur für Gäste". Hier ist das Nicht der Fall. Einen Parkplatz für Wanderer gibt es kurz vor dem Rieser, alo gehe ich zuerst oberhalb der Straße auf dem Wanderweg 3 nach Osten. Mein Blick geht zum Warscheneck links, über die Wilde in der Mitte zu den noch weißen Pisten auf der Hutterer Höss.
Den 3er-Weg verliere ich bald. da gibt es nicht in der Karte eingezeichnete Forststraßen, die unvermittelt enden. Markierungen sind keine zu sehen, daher muss ich am Waldhang wieder nach unten um den Beginn des Pfarrer-Wegs zu finden. Der Pfarrer ist Dr. Georg Hackl, der den Tamberg als seinen Hausberg auserkoren hat und ihn schon unzählige Male besucht hat.
Doch zuerst führt der Weg aufs Spitzmäuerl. Das ist dieser Felsen, der schnell erreicht ist. Bis in halber Höhe führt ein seilgesicherter Weg zu einer Bank und zum Gipfelbuch. Bei meinem ersten Besuch bin ich trotz Verbot zum Kreuz hinaufgekraxelt. Natürlich kann man runterfallen, aber man kann am Berg nicht alles verbieten was gefährlich sein könnte.
Diesmal raste ich auf der Bank als die beiden Damen, die schon hier waren wieder weg sind und begnüge mich mit dem Blick zum Gipfelkreuz.
Von der anderen Seite ist der Felsturm noch eindrucksvoller. Kletterverbot ist hier keines, aber dafür wird vor Steinschlag gewarnt. Wenn man überall wo Steinschlag möglich ist solche Taferl aufstellt, wären die Berge nicht mehr zu sehen. Jeder der ins Gebirge geht sollte wissen, dass es immer und fast überall zu Steinschlag kommen kann. Ich finde diese Taferl daher unnötig.
Danach führt der schmale Weg über den Hang hinauf zur Rieseralm. In angenehmer Steigung quert der Weg über den Hang. Dichter Wald und Aufforstungen werden durchquert und auch ein paar steile, grasige Rinnen.
Zwischendurch gibt es schöne Ausblicke, wie hier zum Toten Gebirge mit der Spitzmauer in der Mitte.
Im Süden sind natürlich wieder das Warscheneck bis zum Schrocken.
Auf den Wiesen hinauf von der Rieseralm zum Tamberg blühen Unmengen von weißen und lila Krokussen.
Im Norden sind die Gipfel des Sengsgengebirges zu sehen.
Der Gipfel ist schnell erreicht. Einige Wanderer sind schon oben. Ich kann gerade noch ein Bild vom Kreuz machen, dann kommen weitere Wanderer und setzen sich genau vor das Kreuz. So kann ich kein Selfie mehr machen. Ich weiß immer noch nicht ob die nur gedankenlos sind oder doch rücksichtslos.
Es kommen immer mehr Menschen auf den Gipfel. Ich bleibe nicht lange, mir wird es zu überfüllt. Ich mach nur schnell ein paar Fotos zum Toten Gebirge mit Spitzmauer, Großem und Kleinem Priel und ...
... zum Warscheneck mit Nachbarn. Dann gehe ich wieder und freue mich ...
... an den Blumen. Diese Veilchen schauen aus als ob sie hierher gepflanzt worden wären.
Damit ich nicht den gleich Weg absteigen muss und ich noch viel Zeit habe, gehe ich die weiten Serpentinen der Forststaße aus. Am Wegrand gibt es viele Blüten vom Seidelbast. Die schauen immer so zerrupft und zerzaust aus, blühen aber wunderschön und duften dazu noch sehr gut.
Ich komme bei netten Jagdhütten mit Aussicht vorbei. Unterhalb steht ein eisernes Monster mit dem Holz geerntet wird, aber heute ist niemand hier.
Ein Wegweiser führt mich zur Hirschwand. Es gibt einen Hochstand und eine Panoramatafel wo man lesen kann welche Berge man sieht.
Es ist nicht wirklich ein Gipfel, aber ein schöner Aussichtspunkt nach Hinterstoder. Nur der Steyersberg verstellt ein wenig die Sicht.
Nach einigen sonnigen Liegepausen komme ich wieder runter zu den Wiesen und blühenden Bäumen auf der Vorderramsebn, wo mein Auto geduldig auf mich wartet.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Oberösterreich eingezeichnet. Die Tour ist 10 km weit, ich habe 630 hm bewältigt und habe dafür inklusive Pausen 6,5 Stunden benötigt.