Lichtkogel und Hochschweiz
Niederhofen, Lichtkogel, Hochschweiz, Aicherlkaralm, Wörschach, Fürstensteig, Niederhofen
Alles hat Vor- und Nachteile, das ist schon lange mein Motto. Das gilt natürlich auch für Soziale Medien. Für manche ist das nur negativ, andere wollen ohne fb und Co. nicht mehr leben. Wenn ich die Kommentare unter manchen Beiträge lese, denke ich dass die Menschheit immer mehr verblödet. Andererseits sehe ich immer wieder schöne Bergfotos und Berichte von Wanderungen, die ich noch nicht kenne. Unlängst habe ich von einem Lichtkogel gelesen der oberhalb von Stainach liegt. Da ich von dem noch nie gehört habe, habe ich mich erkundigt wo der liegt und bin ihn heute suchen gegangen.
Es hat schon wieder geschneit, daher kommen meine Schneeschuhe mit. Ich starte bei der Kirche von Niederhofen, einem östlichen Ortteil von Stainach. Gleich oberhalb treffe ich auf den Fürstensteig und im Schnee gibt es Spuren bergauf. Es gibt sogar einen Wegweiser zum Lichtkogel. Ich brauche nur den Spuren zu folgen und schon habe ich den Lichtkogel gefunden.
Eigentlich ist das kein Gipfel, sondern ein Aussichtspunkt. Es gibt einen Tisch mit Bänken und einen Behälter für das Buch. Oben geht der Blick nach Aigen im Ennstal.
Hier sieht man nach Osten über Wörschach in Richtung Liezen.
Etwas westlich liegt ganz unten Niederhofen, darüber Stainach und hinten geht es über Irdning ins Donnersbachtal. Gleich nach der Kirche Niederhofen gibt es in ein paar Jahren das neue Bezirkskrankenhaus.
Gleich oberhalb des Lichtkogels ist die Straße auf der es auch eine schöne Spur gibt. Ich folge ihr ein Stück abwärts, aber nicht weit sonst komme ich nach Stainach runter. Erst zuhause fällt mir auf das ich in fb noch ein Bild mit einem kleinen Kreuz gesehen habe. Leider habe ich es nicht gefunden, ich muss noch Mal hier rauf.
Gleich bei der ersten Kreuzung gehe ich wieder aufwärts, obwohl da kaum noch verwertbare Spuren sind. Zum Nachhausegehen ist es aber noch zu viel zu früh.
Ich habe meine Schneeschuhe unter den Sohlen und stapfe weiter bergauf. Leider ist das Wetter nicht wirklich einladend.
Einladend ist diese Rastbank auch nicht gerade. Daneben ist eine Quelle mit Trog, aber beides noch tief verschneit.
Hier zweigt der Weg ab zum Siniersattel. Als Wildschutzgebiet würde ich das nicht bezeichnen. Auf dem Siniersattel ist eine große Hirschfütterung, die eher als Massentiermastbetrieb bezeichnet werden sollte. Ich gehe nicht rauf sondern folge unten der Forststraße die zur Aicherlkaralm führt.
Das Stapfen ist anstrengend aber die Stille ist schön. Andere Menschen sind weit und breit keine zu sehen. Hier ein Rückblick ...
... und so sieht es nach vorne aus. Ich habe nichts weiter geplant und überlege wie weit ich noch stapfen soll.
In einer Kurve steht ein Hochstand mit diesem Ausblick. In der Schneise links geht es hinauf. Ich möchte hier direkt auf den Gipfel der Hochschweiz gelangen.
Es wird steiler und der schnee ist weich und tief. Der Wind bläst noch weitere Schneemengen von den Bäumen.
Eigentlich wollte ich den Wildfütterungsbereich ja umgehen, aber die Schneise bringt mich trotzdem genau zum Siniersattel.
Ich biege gleich nach rechts oben ab. Hier sind die Bäume umwickelt um die Rinde vor dem abgeschält werden zu schützen. Durch die Massenfütterung werden viel zu viele Hirsche auf kleinem Raum konzentriert. Das hält der Wald nicht aus.
Ein schöner Ausblick zum Nojer. Da war ich auch schon mal oben.
Jetzt geht es flach weiter. Ich bin auf der Suche nach dem höchsten Punkt. Der Jungwald ist tief verschneit. Spuren gibt es keine, nicht mal die Hirschen kommen hier herauf.
Es ist gar nicht so einfach da durchzukommen.
Ich gehe noch mal zurück um den Jungwald zu umgehen.
Hier irgendwo sollte der höchste Punkt sein. Ich versuche ein Gipfelbild zu machen. Hochschweiz, 1306 m mit dem Nojer, 1492 m im Hintergrund.
Und nochmal der Nojer allein.
Da unten ist Wörschachwald mit den fast nicht zu sehenden Hechlstein im Nebel.
Es ist gar nicht so einfach die richtige Richtung für die Überschreitung zu finden.
GPS hilft mir und durch den weichen Schnee ist es einfach runterzukommen auf die richtige Forststraße.
Ich schaue nach auf der Karte wie ich zurückkomme. Zurück nach Stainach ist es gleich weit wie weiter zur Aicherlkaralm und Abstieg nach Wörschach. Ich stapfe weiter durch den Schnee.
Es zieht sich, aber hier sehe ich offenen Flächen, die schon zur Alm gehören.
Vor der Hütte gibt es eine schneefreie Sitzbank, auf der ich mich etwas ausrasten kann. Ein Wegweiser gibt die Entfernung zum Aicherlkarstein mit 10 Minuten an. Da es auch hier keine Spur gibt verzichte ich auf den Gipfel. Es war schon anstrengend genug. Das hole ich nach, wenn der Schnee weg, ist in Verbindung mit einem Aufstieg durch die Wörschachklamm.
Kurz unterhalb der Alm treffe ich doch auf Fußspuren. Es kommen mir sogar einige Wanderer entgegen. So komme ich recht schnell runter und sehe schon die Hausdächer von Wörschach vor mir.
Um nicht auf der Straße gehen zu müssen nehme ich den etwas oberhalb des Ortes querenden Fürstensteig. Auf der Tafel steht:
" 6 km, schwer, stark hügeli". Ob ich das heute noch schaffe?
Der Fürstensteig ist wirklich hügelig. Es geht immer auf und ab und manchmal gibt es sogar eine Seilsicherung. Ich bin schon müde, aber jetzt bleibt mir nichts andere übrig als langsam weiterzugehen. Hier habe ich die Schneeschuhe schon gegen Grödel ausgetauscht.
Beim Schoss Friedstein ist ein Ende in Sicht. So aus der Nähe habe ich das Schloss noch nie gesehen.
Da unten liegt Niederhofen, wo mein Auto beim Friedhof steht.
Ein paar Stellen am Südhang sind schneefrei und da gibt es auch Blumen, denen der Schnee nichts ausmacht. Immergrün erinnert mich an meine Kindheit. Die hatten wir damals im Garten.
Den weißen Leberblümchen scheint kalt zu sein, so wie sie ihre Köpfe nach unten neigen.
In der Nähe eines kleinen Baches blühen die durch Spritzwasser entstandenen Eisblumen.
Himmelschlüssel mit leichtem Schneeaufputz.
Auch die Veilchen sind schon im Frühling angekommen.
Bald wird es wieder wärmer und der Schnee verschwindet. Leider nicht zum letzten Mal. Die Erika wird noch einige Male vom Schnee zugedeckt werden, aber die stört das am Wenigsten.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Die Tour ist 11 km weit, ich habe über 700 hm bewältigt und habe dafür inklusive Pausen 6,5 Stunden benötigt.