Nicht ganz auf den Mühlauer Stadel
Mühlau, Völkernotgraben, Kochalm, Mühlauer Stadel, retour
Es wird immer schwieriger Gipfel zu finden auf die ich raufkomme und noch nicht oben gewesen bin. Natürlich gibt es viele Gipfel, aber von denen sind mir viele zu anspruchsvoll, zu ausgesetzt oder zu entlegen. Der Mühlauer Stadel ist mir auch noch nie aufgefallen. Das ist ein Gipfel südlich der Haller Mauern unterhalb der Kreuzmauer. Weg gibt es da hinauf keinen und auch keine Markierungen. Er dürfte auch selten besucht werden denn im Internet ist da kaum was zu finden. Wenn es Berichte gibt dann solche von Schitouren, Wanderer dürften äußerst selten oben sein. Doch unlängst gab es in fb ein Bild vom Gipfel das sogar ein kleines Kreuz zeigt.
Von Hall bei Admont fahre ich auf der Straße in die Mühlau ganz zurück so weit es erlaubt ist mit dem Auto zu fahren. Hier beim Marterl gibt es Parkplätze. Geradeaus kann man zum Rohrauerhaus wandern oder auf die Plesch. Nach links weist ein Wegweiser zum Wasserfall und später gibt es Taferl, die zur Kreuzmauer leiten.
Ich gehe nach rechts und freue mich durch den Nebel schon blauen Himmel zu sehen.
Den Wasserfall hebe ich mir für später auf. nach links zweigt ein schmaler Pfad ab. Ein Taferl zeigt wieder die Kreuzmauer als Ziel an.
Der Pfad ist eine Abkürzung, der die langen Kurven der Forststraße abschneidet. Später lande ich wieder auf der Straße.
Ein kurzes Stück folge ich der Straße bevor hier beim Heiligenbild wieder ein Fußweg abzweigt. Markiert ist da nichts, aber der Weg ist deutlich zu erkennen. Mehr Schnee dürfte aber nicht liegen sonst wär er nicht zu erkennen.
Auch dier Weg trifft wieder auf die Straße. Hinten sehe ich steile Felsen und darüber blauen Himmel. Das müsste irgendwo zwischen Hochturm, Kesselkargrat und Hexenturm sein.
Die Straße verschwindet in einem Tunnel. Lampe braucht man keine. Schon vom Eingang sieht man Licht am Ende des Tunnels.
Von der Decke tropft es, aber sonst ist es problemlos.
Kurz gibt es Licht, aber gleich geht es in den zweiten Tunnel.
Durchblick. Die Tunnel bieten immerhin eine interessante Abwechslung.
Danach geht die Straße noch weiter. Das Gelände schaut nicht einfach begehbar aus. Geröll und dichter Bewuchs in steilem Gelände. Darüber liegt ein wenig Schnee, der die Unebenheiten überdeckt.
Das da oben links könnte die Kreuzmauer sein, aber da will ich eh nicht hinauf. Ich muss noch weiter nach links.
Da gibt es einige felsige Zacken. Welcher der Mühlauer Stadel ist weiß ich nicht. Ich denke es ist der ganz rechte Spitz.
Noch bin ich auf der Straße, die immer schlechter wird. Beim Blick zurück in den Völkernotgraben sehe ich den Nebel der noch im Tal liegt.
Ich komme zu einem Hochstand der am Rand einer Futterwiese liegt. Hier geht es noch gemütlich weiter.
Gleich dahinter endet die Straße. Was jetzt? Geradeaus gibt es viel Staudenbewuchs. Ich sehe Wildspuren die so halbrechts weiter hinauf gehen. Ich folge den Spuren. Bald merke ich dass es da immer steiler wird und mit GPS sehe ich dass die Richtung nicht stimmt. Ich bin viel zu weit rechts. Bei nächster Gelegenheit übersteige ich einen Riegel um in den nächsten Graben zu kommen.
Da schaut es schon besser aus. Ich folge der Rinne nach rechts. Es geht anfangs recht gut, aber dann endet die Rinne wieder im Erlendickicht. Ich hätte hier gleich ganz nach links gehen sollen.
Oben mühe ich mich dann wieder durchs Gemüse und komme endlich in die richtige Rinne.
Da direkt hinauf geht es sicher nicht.
Das schaut bequemer aus aber es ist die falsche Richtung. Da müsste die Schiroute zur Kreuzmauer gehen.
Ich bleibe im Graben nach links und sehe hier in der Bildmitte das erste kleine Steinmädchen. So falsch kann ich also nicht sein.
Im Graben liegen große Steine. Die Böschungen sind steil und teilweise schneebedeckt. Ich habe längst die Grödel an den Schuhen. Damit rutsche ich wenigstens nicht aus. Hier wechsle ich auf die rechte, sonnige Seite. Ich glaube einen Weg durch die Latschen zu erkennen, aber das dürfte reines Wunschdenken sein.
Zu der Zeit denke ich noch, dass dieser Mugel mein Ziel ist. Da komme ich nicht hinauf, zu steil und zu verwachsen. Später als ich zuhause meinen Track genau analysiere, erkenne ich das es sich hier nur um einen östlichen Vorgipfel handelt.
Manchmal, so wie hier glaube ich einen Weg zu sehen der nach links hinüberquert. Es kann sich aber auch nur um Wildwechsel handeln. Durch die Schneeauflage kann ich das nicht erkennen.
Ich bin bei meinem Ziel scheinbar schon vorbei und kann immer noch keine Möglichkeit erkennen da rauf zu kommen.
Später komme ich drauf dass ich sowieso da in den Einschnitt hätte gehen müssen, aber hier drehe ich um. Es gibt zu viele Latschen und dazwischen ist einiges an Schnee angeweht. Ich habe keine Gamaschen mit und langsam werden die Zehen kalt. Da ich keine Möglichkeit gesehen habe auf den Gipfel zu kommen gebe ich auf.
Ich schaue mir nochmal den Hexenturm an und steige in meiner Aufstiegsrinne ab.
Dieser Felskopf scheint mir nachzuwinken. Keine Sorge im nächsten Jahr, wenn der Schnee weg ist, mache ich einen neuen Versuch auf den Stadel zu kommen.
Im Graben sind zu viele Steine, rechts zu viele Stauden, also stapfe ich auf der linken Seite durch den Schnee. Darunter liegen aber auch Steine. Ab und zu sehe ich Steinmädchen, die ich im Aufstieg übersehen habe.
Ich mache mir natürlich nicht die Mühe wieder durchs Gestrüpp in die anderen Rinnen zu queren. Jetzt gehe ich direkt runter.
Dann sehe ich wieder eine Markierung, diesmal auf der anderen Grabenseite. Die sollte man nicht übersehen, denn einge Meter danach stehe ich am Ende/Anfang der Straße wo ich rauf gekommen bin.
Da hätte ich im Aufstieg hinüber gehen sollen. Wenn man es weiß ist die Schneise deutlich zu sehen. Im Aufstieg ist sie mir nicht aufgefallen.
Jetzt ist es einfach der Straße zu folgen. Durch die Tunnel wieder durch und dann suche ich die Abzweigungen der Fußwege. Der Beginn der Wege ist im Abstieg schwerer zu erkennen als im Aufstieg.
Ich mache noch einen Abstecher zum Mühlauer Wasserfall, der sogar in der engen Schlucht noch ein paar Sonnenstrahlen einfängt.
Das Jugendheim St. Benedikt schaut etwas renovierungsbedürftig auf. Die Architektur mit dem auf einer Seite herabgezogenen Dach dagegen gefällt mir gut.
Jetzt ist auch hier der Nebel weg. Ich kann hinaufschauen zum Großen Pyhrgas und zum Scheiblingstein.
Sind das noch Reste vom Morgennebel oder bildet sich schon die Nebeldecke für die kommende Nacht? Unterwegs getroffen habe ich niemand, nur ein paar Leute sind hinten zum Wasserfall gegangen.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Die Tour ist 8,6 km weit, ich habe 680 hm bewältigt und habe dafür inklusive Pausen 5 Stunden benötigt.