Zwei unbekannte und uninteressante Gipfel sind meine heutigen Ziele. Interessant sind sie nur weil ich noch nicht oben war. Es sind aber keine Gipfel auf die man öfter geht. Zum ersten Mal aufgefallen sind sie mir als ich die Schaabspitze erstmals bestiegen habe. Ein zweites Mal war ich auf der Schaabspitze als ich den Grat zur Schoberspitze überschritten habe. Jedesmal habe ich mir vorgenommen bei Gelegenheit zu versuchen auch auf das Kahorneck zu steigen. Bisher habe ich es aber nie gemacht, bis mich ein Freund gefragt hat ob ich das kenne. Ich musste leider gestehen noch nie dort gewesen zu sein. Es war aber der Ansporn den ich gebraucht habe heute dort hin zu gehen.

Wenn ich morgens aus dem Haus gehe sehe ich den Grimming vor mir. Da hinauf will ich aber nicht mehr. Ich war vor vielen Jahren einmal oben, aber jetzt sind mir die dafür erforderlichen Höhenmeter zu viel. Es gibt nur leichten Bodennebel und frische Temperaturen. Oben am Berg scheint schon die Sonne und oben drüber ist herrlich blauer Himmel.

Ich fahre über Trautenfels ins Donnersbachtal. Nach Donnersbach zweigt die Straße auf die Planneralm nach links ab. Ich fahre nur bis zur Schaabreith, wo eine Almstraße beginnt. Kurz nach der Abzweigung ist ein großer Holzlagerplatz wo man parken kann und wo gleich danach das Fahrverbot für Nichtberechtige beginnt. Auf den Hängen ist die Sonne schon angekommen. Ich bleibe leider ständig im Schatten. Unten über Stainach liegt noch die Nebeldecke. Dahinter sieht man das Gindlhorn und den großen Felssturz bei Pürgg. Noch weiter hinten sind der Traweng und die Tragln zu sehen.

Mangels Blumen um diese Jahreszeit muss ich mich mit bunten Moosen begnügen.

Die Schaabhütte ist eine Jagdhütte, die wie so viele auf einem sehr schönen, aussichtsreichen Platz steht. Vor der Hütte ist ein Brunnen, den ich mir merke, denn ich habe heute vergessen meine Wasserflasche mitzunehmen.

Die Almstraße hat man in den Hang gegraben, so kann man an manchen Stellen auch die Felsen sehen.

Ein Blick ins Tal mit dem Grimming links im Bild, den man in der Gegend ständig vor Augen hat.

Ich komme zu den untersten Hütten der Grünwaldkaralm. Irgendwo unterhalb im Wald dröhnen Motorsägen. Ich kann aber nicht genau feststellen, wo die Forstarbeiten in Gange sind. Ich halte die Augen offen, um mich nicht zu gefährden. Dahinter der Waldhügel sollte schon das Kahorneck sein. Hier schaut es leicht erreichbar sein.

Ich gehe noch auf der Starße weiter hinauf. Hier gibt es Trinkwasser, das ich gleich mal koste. Es ist rein und klar, aber saukalt. Ich kann es kaum hinunterschlucken.

Die oberen Hütten und rechts dahinter ist die Schaabspitze.

Hier links im Bild habe ich mich damals hinaufgequält. Ich habe geplant später noch mal raufzugehen um den richtigen Weg zu finden, der ganz links sein sollte.

Heute gehe ich nach links hinauf. Schöne Almwiesen, die jetzt schon ganz braun sind. Rechts der Bildmitte ist der Hundskogel zu sehen. Das schaut von hier nicht so schlimm aus. Ich will aber zuerst auf das Kahorneck und gehe hier ganz links in den Wald.

Anfangs erkenne ich keinen Weg. Ich suche mit GPS die Stelle wo ein Weg sein sollte. Später finde ich den Weg und er geht am Hang entlang bis auf den Bergrücken. Dann ist zwar kein Weg mehr zu erkennen, aber es ist einfach raufzugehen.

Am Boden sieht man die tiefen Temperaturen.

Am Gipfel des Kahorneck gibt es endlich wärmende Sonnenstrahlen und ein Gipfelbankerl. Links ist die Planneralm und rechts die Schoberspitze zu sehen.

Es gibt eine große, flache Gipfelwiese mit Blick zur Schaabspitze. Rechts hinten sind die Dachsteingipfel zu sehen.

Die Straße auf die Planneralm.

Der Blick zum Grimming darf hier nicht fehlen. Man sieht auch, dass sich der Nebel über Stainach fast aufgelöst hat.

Sehr steile Hänge gibt es vom Hochstein über die Gstemmerspitzen. Schön anzuschauen, aber rauf komme ich da nicht.

Mein Weg geht über den Grat genau nach Süden. Dadurch kann ich nicht viel erkennen. Links ist die Schoberspitze, in der Mitte der Tattermann und genau davor sehe ich durch das gegenlicht nicht viel vom Hundskogel.

Anfangs ist der Grat einfach zu begehen. Es gibt sogar Spuren, die allerdings auch nur von Gämsen stammen könnten. Der Hundskogel schaut immer steiler aus, je näher ich hinkomme.

Kurz vor der tiefsten Stelle wird der Grat immer spitzer. Es pfeift ordentlich steil runter. Als auch noch Felsen auftauchen, sehe ich mich nach einem Notausgang um. Dass ich von hier auf den Hundskogel komme habe ich schon aufgegeben. Als ich diesen Wiesenhang sehe nutze ich die Gelegenheit um abzusteigen.

Es ist steil aber ich komme runter vom Grat. Durch die Bäume kann ich nicht viel sehen, aber da oben sind die Felsen am Grat vor denen ich geflohen bin.

Als der Hang flacher wird quere ich wieder nach oben und komme auf eine Wiese. Hier sehe ich links das Kahorneck und nach rechts hinauf den Grat zum Hundskogel.

Direkt hinauf auf den Hundskogel schaut sehr steil und felsdurchsetzt aus. Mir gefällt die Scharte ganz rechts im Bild. Da gehe ich hinauf. Weg sehe ich keinen, aber durch Heidelbeer- und Almrosensträucher geht es mühsam, aber ungefährlich nach oben.

Ich erreiche die Scharte und freue mich im ersten Moment als ich Steigspuren sehe. Leider gehen die nicht auf den Gipfel, sondern nach unten und dann mitten in die Latschen. Weit bin ich nicht mehr weg und ich habe mich schon öfter durch Latschen gekämpft. Heute habe ich dafür keine Kraft mehr. Die Motivation ist nicht mehr so groß, weil ich ja heute schon ein Gipfel-Erfolgserlebnis hatte.

Ich beschliesse auf den Gipfel zu verzichten und schau mir nochmal den gegenüberliegenden Grat mit den Gstemmerspitzen an.

Weiter nach Süden ist es auch steil. Es schaut aber machbar aus von hier auf den Tattermann zu kommen. Aber natürlich nicht mehr heute, dafür steht die Sonne schon zu tief und meine Kraftreserven sind nahezu aufgebraucht.

Irgendwann im nächsten Jahr werde ich es nochmal versuchen da raufzukommen. Es ist ja kein Fehler noch offene Ziele zu haben.

Den Nordgrat werde ich wohl besser "richtigen" Bergsteigern überlassen.

Ich gehe wieder zurück zur Grünwaldkaralm. Hier geniesse ich noch einen Blick ins Tal und freue mich in dieser schönen Gegend leben zu dürfen.

Über die Straße hinunter bin ich wieder meistens im Schatten. Bei der Schaabhütte gibt es noch Sonne und Wasser aus dem Brunnen. Meine Jause habe ich mit und hier schmeckt es mir.

Lange darf ich mich aber nicht aufhalten. Die Tage sind kurz im November. Im Schatten ist es kalt und ich habe noch ein gutes Stück Forststraße zu bewältigen.

Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 16,5 km weit gegangen,
habe 900 hm bewältigt und habe dafür inklusive Pausen 7 Stunden benötigt.

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