Ramsauer Jungfrauensteig
Ramsau-Edelbrunn, Jungfrauensteig, Postkastl, Türlwandhütte, Walcheralm, Brandalm, Dachsteinhaus, Edelbrunn
Vom Jungfrauensteig habe ich schon öfter gehört, aber nachdem ich da keinen Gipfel erreichen kann bin ich noch nie dort gewesen. Eine Bergwanderung ohne Gipfelerlebnis ist ja für mich wie Sex ohne Orgasmus. Nur Kuscheln kann aber auch sehr schön sein. Unlängst habe ich wieder Bilder von den Jungfrauen gesehen und mir wurde gesagt dass der Steig sehr schön ist. Ich habe mich also aufgemacht um mr den Steig mal anzusehen.
Der Ausgangspunkt ist auf dem großen Parkplatz für Wanderer unterhalb des Gasthauses Edelbrunn in der Ramsau bei Schladming.
Das Wetter ist herrlich und der Weg führt durch den Wald gerade hinauf. Die Felsen welche da oben in den Latschen stehen sind bereits die steinernen Jungfrauen.
Unten im Ennstal sind noch die Nebel. Ich finde Nebel schön, aber nur wenn ich oben drüber in der Sonne bin.
Über den Schotter und durch die Latschen führt der Steig hinauf.
Diese Leiter muss man nicht hinaufsteigen. Man kann sie links über den Wurzelweg leicht umgehen.
Entang des Weges gibt es öfter Rastbankerl auf denen man die Aussicht und die Jause genießen kann.
Schneller als gedacht komme ich zu den Felstürmen.
Es sind keine massiven Felsen, sondern aus vielen kleinen Steinen zusammengepresst. Das schaut gar nicht so stabil aus.
Jetzt weiß ich auch warum man die Jungfrauen so nennt. Weil sie sich nicht besteigen lassen!
Ich würde da auch nicht hinauf wollen, auch wenn sie nicht so bröselig aussehen würden.
Ein schöner Anblick sind die Felstürme aber auf jeden Fall. Hier schaut der Rötelstein oben drüber.
Der Blick zu den Felswänden des Dachstein ist auch nicht zu verachten.
Das Ennstal ist immer noch vernebelt, aber es zeigen sich schon Auflösungserscheinungen. Lange wird sich der Nebel nicht meht gegen die Sonne behaupten können.
Wie schon gesagt ist für mich kein Gipfel zu erreichen. Der höchste Punkt der Tour ist das Postkastl. Solche Kastln gibt es öfter wo am Berg. Am Gippeltörl und auf der Hinteralm kenne ich welche, die aber nur funktionslose Dekoration sind. Hier kann man Ansichtskarten entnehmen und schreiben und gleich einwerfen. Sie werden auch zugestellt und der Fremdenverkehrsverein übernimmt sogar das Porto.
Ich genieße das schöne Wetter und die Aussicht zum Rötelstein, Raucheck, Torstein und Mitterspitz.
Die Türlspitzen sind ganz nahe, aber diese steilen Wände überlasse ich gerne den Kletterern.
Rechts davon geht der Steig durchs Edelgriess nach oben. Ich gehe da nicht weiter.
Es gibt einen Weg über den ich hinunter gehen kann ins Almgebiet. Da fühle ich mich deutlich wohler.
Ich freue mich wie immer über schöne Blumen, wie diese Glockenblumen.
Genau hinschauen muss man beim Augentrost. Die Blüten sind klein, aber dafür in großen Mengen.
Der Weg führt genau durch die Weide. Die Kühe haben kein Problem mit mir und ich keines mit den Kühen.
Siberdisteln gibt es im Herbst wenn der Großteil der andern Blumen schon verschwunden sind.
Ich komme zur Türlwandhütte. Jetzt ist es vorbei mit der Bergeinsamkeit.
Gleich in der Nähe ist die Talstation der Dachsteinbahn. Am Gebäde steht groß: Freiheit bis 3000 m. Dabei geht die Seilbahn nur auf knapp 2700 Höhenmeter und sogar der Dachsteingipfel ist nur 2995 m hoch. Da muss man sich schon auf die Querbalken des Gipfelkreuzes setzen um auf die magische Höhe zu kommen. Dass die sich nicht genieren mit dieser Fake-Werbung.
Aber vielen Leuten gefällt es da oben. Ich mache dass ich schnell wieder wegkomme.
Oben auf dem Gipfel des Hunerkogels sieht man die Bergstation. Von der Bahn ist nichts zu sehen, da es keine einzige Stütze braucht. Links auf dem Wiesenrücken steht die Dachstein-Südwandhütte.
Bei der Walcheralm ist es überraschend ruhig. es ist erst mittag und noch sind kaum Menschen hier.
Es ist schön auf der Terrasse zu sitzen. Kaum bin ich da als ein Zierchorgelspieler beginnt aufzuspielen.
Nach der Pause gehe ich weiter zur Brandalm. Hier gibt es eine eigene Kinderalm. Im Gebäude ist eine Rutsche die hier zwischen den Steinen herauskommt. Ich wäre da auch gerne gerutscht, aber es sind zu viele Leute hier.
Das Dachstein-Kircherl steht knapp oberhalb der Brandalm. Es gibt noch Reste von Blumenschmuck am Zaun. Anscheinend war vor kurzem eine Hochzeitsgesellschaft hier.
Die Terrasse ist gut besucht. Ich kehre auch gerne hier ein. es gibt gutes Essen, kühles Bier und eine freundliche aufmerksame Bedienung. Die Brandalm ist auch im Winter eine nettes Ziel. Es gibt einen Winterwanderweg, den auch Rodler und Tourengeher verwenden. Über diesen Weg gehe ich jetzt hinunter ...
... in die Ramsau. Ein sehr schönes Hochplateau über dem Ennstal, aber leider fast überall zugebaut.
Ich komme noch beim Dachsteinhaus vorbei. Da ich aber schon zweimal eingekehrt bin gehe ich hier vorbei, obwohl ...
... die Speisekarte verlockend klingt.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 10 km weit gegangen,
habe 600 hm bewältigt und habe dafür inklusive Pausen 5:20 Stunden benötigt.