Schafberg
Wörschach-P Schönmoos, Langpoltenalm, Hochtor, Schafberg, 1932 m, Steinfeldalm, Liezener Hütte, Hochmölbinghütte, Grazer Steig, Langpoltner Klamml, Langpoltneralm, Schönmoos
Nach der Tour von der Planneralm auf den Hochrettelstein ist mir heute nach einer einsameren Tour wo ich wahrscheinlich keine Menschen treffen werde und vor allem wo kein Schigebiet ist. Mein Ziel ist heute der Wörschacher Schafberg. Auf dem bin ich schon mal gewesen. Damals lag noch Schnee und da war es einfacher auf dem Schnee über die Latschen zu gehen. Das hat eine fb-Freundin gelesen und mich gefragt wie man im Sommer hinauf kommt. Das wusste ich auch nicht und daher musste ich mir das heute anschauen.
Von Wörschach geht eine schmale Bergstraße hinauf zum Wanderparkplatz am Schönmoos. Wie der Name "Moos" schon sagt gibt es hier feuchte Wiesen. Hier blühen Schneerosen, Frühlingsknotenblumen und Narzissen. Natürlich nicht gleichzeitig, sondern jeweils zur richtigen Jahreszeit. Anfang September sind die meisten Blumen schon verblüht.
Der felsige Hochtausing versteckt sich im Nebel. Da führt ein Klettersteig drüber, aber das interessiert mich nicht. Ich habe gerne festen Boden unter den Füßen.
Einige Blumen wie der Schwalbenwurzenzian blühen erst im Herbst.
Ewas Sonne kommt bei den ersten Hütten der Langpoltenalm durch die Wolken. Gerade hinauf kommt man zum Klamml und über den Grazer Steig zur Mölbinghütte. Dort werde ich später zurück kommen. Jetzt biege ich nach rechts ab um über den Hochtor genannten Sattel in Richtung Liezener Hütte zu gehen.
Die Gipfel kann ich noch nicht sehen, aber die Vogelbeeren, die Früchte der Eberesche leuchten in der Sonne.
Zwischendurch wird der Anstieg zum Hochtor steiler. Da tut eine kurze Rast auf der Bank gut.
Der steinige Weg ist gut markiert.
Hier sehe ich schon den blauen Himmel über dem Liezener Raidling. Von der Hütte geht ein schöner Weg hinauf zum Gipfelkreuz. Da war ich schon öfter oben und heute habe ich ein anderes Ziel.
Bei einer Quelle, die Riedelbrunn genannt wird biege ich wieder nach rechts ab. Der Weg führt weiter zur Brunnalm.
Die nächste Verzweigung nach rechts ist genau hier. Allerdings ist dieser Steig schwerer zu sehen und nicht markiert.
Er bringt mich hinauf auf diese schöne Almwiese. Hinter den Bäumen kann ich den Klein- und Mittermölbing sehen.
Hinauf zum Schafberg sehe ich große Latschenfelder. Die Wiese geht rechts ziemlich weit nach oben. Beim ersten Mal bin ich auch da rauf. Damals lag hier noch Schnee. Es war leichter über die Schneefelder rauf zu gehen.
Ich mache noch mal Pause und geniesse den Blick zu den Mölbingen. Davor ist noch der Querlstein zu sehen.
Oben endet die Wiese vor hohen Latschenfeldern. Ich versuche auf Tierspuren durchzukommen. Doch die enden alle im Nichts. Es ist mühsam weiterzukommen. Doch irgendwann ist die Plagerei zu Ende. Ich ereiche den Grat und stehe auf einer Wiese. Von dort ist es nur noch ein kurzes Sztück zum Gipfel. Es gibt einen großen Steinmann und ein einen Gipfelbuchbehälter. Die gab es damals noch nicht, oder ich habe sie nicht gefunden.
Es gibt immer wieder Leute die finden dass man über solche weglosen, unbekannte Ziele nicht berichten sollte, damit man nicht andere verleitet auch dort hinzugehen. Begründet wird das oft mit dem Schutz des Wildes oder auch damit dass solche Touren nur für Einheimische reserviert bleiben sollen. Ich halte diese Ansicht für egoistisch und kindisch. Wie im Kindergarten, "Das ist mein Spielzeug, damit dürfen andere nicht spielen". Ich denke da anders darüber. Ich bin nicht neidig, ich teile gerne meine Erlebnisse mit anderen. Massen kommen hier sowieso nicht her, so lange es keine Markierungen und breite Wege gibt. Die Gämsen werden es auch überleben, wenn alle paar Tage ein einsamer Wanderer vorbeikommt. Nein, der Berg kann und soll nicht ganz geheim bleiben.
Im Ennstal sind noch die Wolkenschleier unterwegs und auch über den Niederen Ttauern.
Liezen und Weißenbach können schon die Sonne sehen.
Im Norden ist es schöner. Der Blick geht vom Mittermölbing über den Schrocken zum Pyhrner Kampl. Links bei den Latschen steht ein kleines Steinmännchen. Daneben beginnt eine ausgeschnittene Latschengasse. Ich bin versucht da hinein zu gehen um zu sehen wo sie unten beginnt. Ich habe mir aber schon vorgenommen rechts an den Latschen vorbei zu gehen und zu schauen ob ich da besser runterkomme.
Das geht auch sehr gut und das ganz ohne Latschenkampf. Kurz vor der Steinkaralm treffe ich auf den Weg, der mich zu den Markierungen zurück bringt.
Hier gefällt es mir besonders gut. Das Goldbachl rinnt hier urch eine kleine Schlucht und der Weg geht mitten durch.
Hier ginge es hinein ins wunderschöne, wildromantische Karl-May-Tal. Dort ist die richtige Kulisse um einen Winnetou-Film zu drehen.
Gleich drauf bin ich bei der sumpfigen Wiese kurz vor der Liezener Hütte.
Die Hütte ist eine Selbstversorgerhütte. Genau dahinter beginnt der Weg zum Raidling. Ich habe aber nur noch 15 Minuten bis zur ...
... Niederhüttenalm wo die Hochmölblinghütte eine gemütliche Einkehr bietet.
Danach kann ich gestärkt den Heimweg antrteten. Da drüben liegt die Schneehitzalm zwischen Sonnwendköpperl und Bärenfeuchtmölbing. Lauer schöne Namen wie ich finde.
Die Schatten werden schon länger als ich bei den Steilwiesen des Sonnwendköpperl vorbei gehe.
Bei der Langpoltenalm habe ich eine schöne Sicht zum Kosennspitz und zum Nazogl. Rechts dahinter ist über der Hintereggeralm der Bosruck im Bild.
Jetzt ist der Nebel weg und ich kann meinen heute bestiegenen Gipfel, den Schafberg gut sehen. Ich finde er hat es verdient etwas bekannter zu werden.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 15,8 km weit gegangen,
habe 900 hm bewältigt und habe dafür inklusive Pausen 7,5 Stunden benötigt.