Lemperkarspitze
Kleinsölktal-Breitlahnhütte, Grafenalm, Schwarzensee, Putzentalalm, Lemperkarsee, Lemperkarspitze, 1963 m, retour
Meistens gehe ich auf Gipfel auf denen ich schon einmal oder mehrmals gewesen bin. Heute will ich einen Gipfel erreichen der noch nicht in meiner Gipfelliste steht. Es gibt auch kaum Berichte im Internet die eine Besteigung beschreiben. Die Lemperkarspitze wird wohl selten bestiegen. Das hat mich noch nie gestört, ganz im Gegenteil. Solche Ziele mag ich besonders.
Mein Ausgangpunkt liegt im Kleinsölker Obertal. Mit dem Auto kann man bis zur Breitlahnhütte fahren, wobei dafür eine Gebühr fällig ist. Wenn man schon kurz nach 7 Uhr dort vorbei kommt ist die Kassa aber noch nicht besetzt.
Dann geht es eben auf einer Schotterstraße ins Tal hinein. Leider darf man hier auch mit dem Fahrrad nicht fahren. Warum ein paar Radfahrer hier die Natur gefährden wissen wohl nur die adeligen Grundbesitzer und deren Jäger. Sie haben die stärkere Lobby als Radfahrer und Wanderer. Da hinten ist schon mein Ziel zu sehen. Rechts die Lemperkarspitze und links der Hochgang.
Hier bin ich schon kurz vor dem Schwarzensee. Der Spitz ist ein Vorgipfel vom Lärcheck.
Die Sonne erreicht langsam den See und zaubert schöne Spiegelungen auf die ganz ruhige Wasseroberfläche.
Hinter der Schwabalm ist ein schöner Wasserfall, der von vielen Wanderern besichtigt wird. Dahinter geht es hinauf zur Rettingscharte und zum Kieseck.
Die urige Putzentalalm liegt im Talschluß. Dahinter führen Weg hinauf zur Kaiserscharte und zur Lanschitzscharte. Dazwischen liegen die Gipfel des Zischken und der Deichselspitze.
Mein Weg führt mich nach links. Über eine kurze Steilstufe komme ich zum Weg in Richtung Prebertörl.
Diese alten Baustämme markieren den Weg zum Lemperkarsee. Angeschrieben oder markiert ist hier nicht. Das muss man halt wissen, wenn man da rauf will. Hier beginnt kaum sichtbar der Weg über den auch das Vieh auf- und abgetrieben wird.
Auf der Lemperkaralm steht eine kleine steinerene Halterhütte. Bei der endet auch der Weg.
Weiter hinauf gibt es nur noch Wiesen, die weiter oben mit Almrosen, Heidelbeersträuchern und Wacholder bewachsen sind. Was ich zu der Zeit nicht weiß, ist dass das kleine Spitzerl ganz links mein Ziel ist.
Der Lemperkarsee ist dabei zu verlanden. Große Teile sind mit Pflanzen bedeckt. Dahinter ist das Schöneck zu sehen. Da gibt es einen steirischen und einen lungauer Gipfel. Auf beiden steht ein Gipfelkreuz.
Ich lasse den See hinter mir und umgehe die Rinder in großem Bogen.
Von der Putzentalam geht der Kaisergraben hinauf zur Kaiserscharte. Flankiert wird die Scharte von Zischken und Deichselspitze links und der Meisterspitze rechts.
Der Hang wird steiler. Ihn zu queren ist gar nicht so leicht weil er dicht bewachsen ist und daruter Steine liegen. Die Gämsen fühlen sich hier wohl. Die Jäger werden wohl wieder schimpen wenn ich hier gehe, aber ich glaube das Wild hat meinen Besuch überlebt.
Weil es anstrengend ist den Hang zu queren gehe ich gleich steiler hinauf auf den Grat. Hier sollte es einfacher sein, aber ich bin zu früh nach oben gegangen. Zum Gipfel muss ich wieder hinunter.
Ein Blick zum Hochgang schaut mühsam aus. Ich hatte ja überlegt auch da noch raufzugehen. Bei diesem Anblick streiche ich diesen Plan.
Ich denke den Gipfel erreicht zu haben, aber das GPS behauptet dass der Gipfel weiter unten ist. Ich will mich schon mit diesem Platz zufrieden geben, als ich doch links unten bei den Bäumen eine Möglichkeit finde weiterzugehen.
Die Felsstufe habe ich auf dem breiten Band in der Bildmitte überkraxelt. Hier schaue ich schon zurück.
So komme ich doch noch auf den richtigen Gipfel. Das Kreuz muss ich mir selber machen. Denn hier gibt es nur Natur und mich.
Steil hinunter geht es ins tal das ich auf dem Weg hier her durchwandert bin. Ich kann gar nicht ganz nach vor gehen ohne schwindlig zu werden.
Da geht es auch steil hinunter. Ich mach nur schnell ein paar Fotos und gehe zurück.
Der Grat zum Hochgang wäre wahrscheinlich gar nicht so schlimm, aber für heute habe ich mich genug angestrengt.
Hier erkennt man ein wenig die Steilheit des Hanges, über den ich jetzt wieder zurückgehe.
Tief unten liegt die Putzentalalm.
Oberhalb des Sees liege ich in der Wiese und lasse die Bergwelt auf mich wirken.
Ich schaue noch mal zurück auf mein Wandergebiet. Links, das dunkle Spitzerl ist die Lemperkarspitze und ganz rechts oben ist der Hochgang. Von dieser Seite schaut er zwr steil, aber leicht besteigbar aus. Naja, vielleicht irgendwann mal wenn ich neue Ziele suche.
Der Gratübergang schaut nicht so ganz einfach aus. Es wirkt als ob er rechts höher wäre, aber das täuscht. Der höchste Punkt ist links der Mitte. Bei der steinernen Halterhütte am See treffe ich einige Wanderer. Ein dem Akzent nach Deutscher wundert sich wo ich herkomme, weil es da doch keinen Weg gibt. Es stimmt schon, aber man braucht ja nicht unbedingt einen Weg da hinauf.
Ich bin wieder zurück auf dem markierten Weg. Auf dieser kleinen Hütte gibt es Werbung für die Putzentalalm, wo man gut einkehren kann.
Aber zuerst muss man da runterkommen.
Beim Schwarzensee sind viele Wanderer unterwegs. Ich schaffe es sie nicht aufs Bild zu bekommen. Und dann gibt es nur noch den ...
... langen Hatscher zurück zur Breitlahnhütte, die ich gerne mit einem E-Bike verkürzen würde. Aber leider würde das die Natur gefährden!
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 18,4 km weit gegangen,
habe 930 hm bewältigt und habe dafür inklusive Pausen über 9 Stunden benötigt.