Hummelkopf, Böse Nase, Gurglitzen
Christebauerhütte, Hummelkopf, 1929 m, Böse Nase, 2227 m, Gurglitzen, 2352 m, Christebauerhütte
Seit ich in Gröbming lebe bin ich eigentlich das ganze Jahr auf Urlaub. Rund um meine neue Heimat habe ich viele schöne Wanderberge. Ich fahre daher nur noch selten weiter weg, wozu auch das böse Virus beiträgt. Doch ab und zu möchte ich neue Gipfel besteigen und andere Gegenden kennen lernen. Diesmal bin ich unterwegs um einige Tage in Kärnten zu verbringen. Bei der Anfahrt nach Mallnitz biege ich gleich nach der Autobahnabfahrt bei Lendorf von der Hauptstraße ab und fahre über Pusarnitz hinauf zur Chistebauerhütte.
Die Straße zur Hütte ist schmal, kurvig und steil. Immer wenn ich solche Schotterstraßen fahre, hoffe ich dass mir niemand entgegen kommt. Denn Ausweichen gibt es wenige und zurückschieben ist nicht einfach, wenn es gleich neben der Straße steil abfällt. Immerhin komme ich ohne Anstregung auf 1640 m Höhe und spare so viel Kraft beim Aufstieg.
Mein Gipfelziel ist hier angeschrieben. Schon der schöne Name "Böse Nase" ist für mich Anreiz da hinauf zu wollen. Da ich aber eine Runde gehen will biege ich hier rechts ab und gehe zuerst auf den Hummelkopf. Das ist auch ein schöner, seltener Name.
Es gibt auffallend viele Prachtnelken in den Wiesen. Allerdings sind sie vom Regen der vergangenen Nacht ziemlich zerrupft.
Über schöne Waldwege und Almwiesen komme ich dem Hummelkopf näher. Hier ist es schon vor mir. Viel ist im Gegenlicht nicht zu sehen. Nur ein steiler Waldhang und bis oben bewachsen mit Bäumen. Ob sich der Aufstieg überhaupt lohnt?
Der Weg geht zuerst rechts vorbei und dann von der anderen seite auf den Gipfel. Es gibt ein Gipfelkreuz und eine unerwartet schöne Fernsicht. Hier sehe ich gleich den Grat tur Bösen Nase. Weg ist keiner in meiner Karte eingezeichnet, aber ich will trotzdem da rauf. Das schaut auch gut machbar aus.
Unten im Tal liegt Möllbrücke und dahinter Sachsenburg. Da mündet die Möll in die Drau. Zwischen den beiden Füßen liegt die Kreuzeckgruppe. Ich erinnere mich gerne an meine Überschreitung mit Hüttenübernachtungen vor vielen Jahren.
Im Norden erkenne ich das Gmeineck, Auch da war ich schon mal oben. Damals habe ich die Böse Nase erstmals gesehen und mir vorgenommen irgendwann mal raufzugehen. Hat eh nur 2 Jahre gedauert. Es gibt in Österreich nicht viele Gegenden wo ich nicht zumindest einmal in der Nähe gewesen bin.
Blick ins Mölltal. Der grüne Fleck in der Bildmitte ist die Alm mit der Christebauerhütte, meinem Ausgangspunkt.
Vom Hummelkopf gehe ich zuerst auf dem weg zurück bis in den Sattel und dann aufwärts direkt am Gratrücken.
Diese Prachtnelke ist schon etwas aufgetrocknet und außerdem weiß, während die anderen leicht lila bis rosa gefärbt sind.
Am Bergrücken ist zwar kein markierter Weg, aber es gibt Steigspuren ammer am Zaun entlang. Das dunkle Spitzerl ist der Hummelkopf und im Tal ist der Millstättersee zu erkennen.
Auch bergauf ist es einfach auf die Böse Nase zu kommen. Einfach immer am Zaun entlang den Steigspuren folgen.
Kurz vor dem Gipfel verstecken sich viel Kohlröschen im Gras. Ich schaffe es selten mit dem Handy ein scharfes Bild von diesen kleinen Schönheiten zu machen.
Bei den Arnika ist das einfacher. Die sind größer und meistens wirken sie zerzaust.
Direkt hinter dem Gipfelkreuz ist ein kleines Bankerl, eigentlich nur ein Holzbrett. Darauf sitzen zwei Frauen. Sie rücken sofort zusammen damit ich mich zu ihnen setzen kann. Eigentlich sind sie ganz fesch, aber in Coronazeiten setze ich mich doch lieber in einiger Entfernung in die Wiese. Da ich vom Kreuz kein Foto ohne die Damen machen kann schaue ich mich in der Umgebung um. Der Grasberg in der Mitte ist der Hinteregger Sonnblick. Das wäre ein interessantes Gipfelziel für mich. Allerdings ist der Weg dorthin sehr weit. rechts davon ist die deutlich felsigere und spitzere Kleine Leier. Die Hohe Leier ist noch weiter rechts, aber durch die Wolken verdeckt.
Mein Aufstiegsweg vom Hummelkopf mit Millstättersee und Spittal an der Drau im Dunst.
Nochmal ein Blick zur Möllbrücke.
Weiter am Grat gibt es noch eine böse Nase, die nennt sich Gurglitzen, da gehe ich noch hinauf.
Vom Gmeineck über den Roßkopf zur Königsangerspitze verläuft dieser Grat (von rechts nach links).
Die beiden Damen steigen ab und jetzt kann ich in Ruhe mein Gipfelkreuzbild machen.
Dann steige ich auch ab und blicke zurück. Jetzt wird auch klar woher der Name des Gipfels kommt.
Noch weiter weg wirkt die Nase noch eindrucksvoller.
Hinauf auf die Gurglitzen ist es einfach zu gehen. Markierungen gibt es hier keine.
Auf dem Gipfel steht diese unsympatische Tafel. Jetzt bin ich oben und darf nicht mehr runter gehen? Zu meinem Glück gilt die Tafel "nur" sieben Monate im Jahr. Im Sommer darf ich wieder runter gehen, aber was sollte ich machen wenn schon November wäre?
Besser gefällt mir dieses Gipfelzeichen.
Ein Gesamtüberblick. Sogar ein Gipfelbuch gibt es, aber kein Gipfelkreuz. Es ziehen jetzt Nebelwolken vorbei und verdecken den Blick zum Hocheck.
Die grünen Matten zum Hinteregger Sonnblick möchte ich gerne durchwandern. Die gefallen mir besser als die Steinwüsten.
Ich steige wieder ab und überblicke hier meine zurückgelegte Wegstrecke. Über einen schönen Wiesenweg, vorbei an friedlichen Pferden und Jungrindern bis zur Christebauerhütte, wo es noch eine Labung gibt bevor ich weiterfahre zu meinem Quartier.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Kärnten eingezeichnet. Ich bin 8,7 km weit gegangen,
habe 750 hm bewältigt und habe dafür inklusive Pausen 7 Stunden benötigt.