Spaziergang ins Seifrieding
Mößna, Breitlahnalm, Gsengalm, Schmiedalpl, Seifriedingalm, retour
Der Sportminister hat gesagt dass Wanderungen gefährlich sind. Damit beweist er nur seine Ahnungslosigkeit in seinem Ressort. Kurze Spaziergänge sind erlaubt, meint er. Wie kurz kurz ist konnte er nicht definieren. Er konnte mir auch nicht erklären warum lange Spaziergänge gefährlich sein sollen. Mir ist egal was er sagt, ich mache mir meine eigenen Gedanken. Ich brauche Bewegung, aber natürlich will ich mich und auch meine Umgebung nicht gefährden. Mein Plan ist einsame Täler zu durchwandern, wo sonst niemand geht und wo ich sehr wahrscheinlich auch keine Bergrettung brauchen werde.
In der westlichen Obersteiermark gibt es viele Berge und daher dazwischen auch viele Täler. In manche kann man mit dem Auto fahren. Das sind die wo es Gasthäuser und Hütten gibt. Dort ist man als Wanderer gerne gesehen, vor allem dann wenn sie in den Hütten ordentlich konsumieren. Die andern Täler sind das Revier der Land-, Forst- und Jagdwirtschaft. Wanderer stören da nur, es verdient ja niemand Geld damit. Das Seifriedingtal beginnt bei Mößna am Beginn des Sölktales. Nach links kann man entlang des Mößnakarbaches zur Gstemmerscharte hinauf gehen, was ich auch schon man gemacht habe. Heute bleibe ich rechts und folge der langen Straße entlang des Seifriedingbaches.
Es geht in angenehmer Steigung an mehreren Almen vorbei ins Tal.
Ich habe keinen Plan gemacht. Ich will einfach gehen so weit ich Lust habe und dann umkehren. Gipfel erreiche ich heute sowieso keinen.
Rechts vom Bach ist eine große Wildfütterung. Der Wanderweg geht links vom Bach weiter und umgeht den Bereich.
Hier liegt noch Schnee auf dem Weg. Noch ist er hart gefroren und gut zu begehen. Auch mitten im Wald kommt man ohne Verkehrszeichen nicht aus. Diese warnt wohl vor einem Hirsch. Aber warum wohl? Sind die Hirsche agressiv?
Später komme ich zu einer Hütte die auf einer netten Lichtung steht. An einem Baum ist eine Wildkamera montiert. Im Aufnahmebereich liegt ein toter Hirsch. Ob vor dem gewarnt wurde? Ein rotes Lämpchen blinkt hektisch, das zeigt wohl an dass aufgenommen wird. Ich lächle freundlich in die Kamera, bezweifle aber ob sich jemand drüber freut. Die wollten wohl eher sehen wer vom Hirsch frisst.
Ein Blick zurück, aber ...
... ich gehe noch weiter hinein. Hier liegt kein Schnee am Weg. Etwas weiter liegt wieder Schnee und er wird immer weicher. Ich beginne einzubrechen bis zum Knie. Es wird Zeit für mich umzudrehen.
Ich suche mir ein schneefreies und trockenes Platzerl und liege in der Sonne. Die Südhänge apern langsam aus. Nicht mehr lange und ich kann wieder höher hinauf.
Während ich liege versuche ich einen möglichen Aufstieg für die schneefreie Zeit zu finden.
Da hinten müssten Melleck und Krautwasch sein. Ob ich die einmal schaffen kann?
Nach einem kurzen Schläfchen gehe ich wieder zurück. Es ist ein langer Weg.
Noch ist kein Mensch und kein Vieh auf der Seifriedingalm.
Im Bach verwendet man hier große Blöcke aus Sölker Marmor als Geschiebesperre.
Diese Geschiebesperre ist aus massiven Beton. Daneben parke ich immer mein Auto wenn ich hier unterwegs bin. Begegnet bin ich den ganzen Tag niemand.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 18,2 km weit gegangen,
habe 800 hm bewältigt und dafür inklusive Pausen 6,5 Stunden benötigt.