Spaziergang auf die Plankeraualm
Öderntal, Plankeraumoos, Plankeraualm, retour
Es ist nicht ganz einfach derzeit eine Tour zu planen. Es darf nicht weit weg vom Wohnort sein und auf keinen Fall gefährlich. Wenn man so die Medien verfolgt könnte man den Eindruck haben jede Wanderung ist gefährlicher Extremsport. Sogar die Bergrettung hat ein Video verbreitet wo gezeigt wird wie jemand über eine Wurzel stolpert und gerettet werden muss. Natürlich kann immer etwas passieren. Mir selbst ist es im November 2018 passiert dass ich auf einem einfachen Almweg auf einer Eisplatte ausgerutscht bin und mir 3 Rippen gebrochen habe. Ich war sehr froh dass mich die Bergrettung geholt hat. Dann lag ich 10 Tage im Krankenhaus Schladming. Trotzdem kann man nicht alle Leute in Watte packen und dahoam einsperren. Auf der Suche nach einer geeigneten Tour fiel mir das Öderntal hinter Bad Mitterndorf ein. Ein langer flacher Forststraßenhatscher und weit und breit keine Menschen zu sehen, also ideal für mich. Allerdings liegt Bad Mitterndorf schon im Ausseerland und dort sind nicht nur Seer-Wiener (Wiener, die eine Ferienwohnung im Ausseerland besitzen) sondern auch "Bad Ischler und Ennstaler und andere Ausländer" nicht willkommen. So stand es zumindest im Brief der Bürgermeister. Da traue ich mich als zuagroaster Ennstaler ja gar nicht mehr hinfahren.
Am Beginn des Öderntales ist ein Schranken und viele Taferl. Ich lese nicht alle, aber ab hier geht es sowieso nur zu Fuß weiter.
Entlang des rauschenden Baches führt der Weg flach ins Tal hinein.
Da oben hinter den Felsen ist die Taupltzalm.
Bei der JH Albrechtshütte ist ein schöner Platz für ein Wochenendhäuschen oder mehrere. Jäger müsste man sein, weil andere bekommen hier sicher keine Baugenehmigung in absoluter Grünruhelage.
Hier steht ein Marterl und auch das erinnert an einen jungen Mann der beim Holz ziehen ums Leben kam.
In der Früh ist es im Schatten noch saukalt, wie auch an dieser vom Eis bedeckten Lacke zu sehen ist.
Bald danach biege ich nach links ab. Die Straße geht zur Salzaalm, aber auch da bleibe ich nicht, ich folge einem alten Ziehweg.
Den Weg verliere ich bald, aber hier kann ich dem Bach folgen. Das Ufer ist schon schneefrei, also gehe ich weiter rauf.
Ein Seitenblick geht hinauf zum Lawinenstein.
Da muss ich erst überlegen welcher Berg das ist. Erst später fällt mir ein, dass ich da schon mehrfach oben war. Von der anderen Seite wirkt der Türkenkogel nicht ganz so alpin. Der kleine Gupf rechts ist der Grasberg. Auch da war ich schon oben.
Ich entdecke diesen Stein auf dem Baumstumpf. Ist das eine Markierung? Sollte es wirklich einen Weg geben?
Das Tote Gebirge mit steilen Felswänden am Reichenstein, Siniweler und Salzofen. Wer genau schaut sieht am Hang einen Schitourengeher, der sich über ein schmales Schneeband nach oben plagt.
Ein netter Ausguck. Ich suche mir ein schneefreies Plätzchen und mache eine Pause. Jetzt überlege ich zurück zu gehen. Aber der Schnee ist fest und gut zu begehen. Also gehe ich danach noch weiter rauf.
Das ist die Jagdhütte unterhalb der Plankeraualm. Wieder ein sehr schöner Platz an dieser Lichtung im Wald.
Etwas weiter oben ist die unterste Hütte der Plankeraualm. Hier wirkt es noch sehr winterlich.
Es gibt noch weitere Hütten, die weit verstreut auf der Alm liegen.
Auf einem kleinen Hügel finde ich eine schneefreie Stelle. Hier liege ich lange in der Sonne und lasse die Seele baumeln.
Weil es so schön ist gehe ich dann doch noch weiter. Vielleicht kann ich ja doch den Gipfel des Plankerauecks erreichen. Eine Wanderung ohne Gipfel ist wie Sex ohne Orgasmus, wie ich immer sage. Das kann ja auch sehr schön sein, aber trotzdem fehlt was Entscheidendes. Hier kann ich den Höhepunkt schon sehen, aber der Schnee ist gut aufgefirnt. Ich beginne einzubrechen.
Bevor die Schnedecke noch weicher wird, drehe ich um und gehe zurück zur Plankeraualm.
Ich freue mich aus dem Winter wieder in den Frühling zu kommen. Jetzt ist es sommerlich warm. Ich kann mit dem kurzen Sommerleibchen wandern. Die Eisdecke auf der Lacke bei der Albrechtshütte ist schon geschmolzen. Nach einer weiteren Liegepause mit einem kurzen Schläfchen in der Sonne gehe ich zurück zu meinem Auto. Wenn der Schnee weg ist werde ich wieder kommen und dann weiter rauff kommen, hoffentlich.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 13,4 km weit gegangen,
habe 800 hm bewältigt und dafür inklusive Pausen 7 Stunden benötigt.