Auch heute gibt es eine Wanderung ohne Gipfel, aber in einer wunderschönen Berglandschaft. Diesmal bin ich wieder unterwegs auf dem steirischen Dachsteinplateau, auch Kemetgebirge genannt. Das ist ein sehr weitläufiges, alpines Wandergelände mit Forststraßen und vereinzelt Wanderwege. Es gibt viele unmarkierte Steige, die man aber erst mal finden muss. Es gibt die bekannte, im Sommer bewirtschaftete Viehbergalm. Die bekanntesten Gipfel sind wohl der Hirzberg und das Hochmühleck. Sehenswerte Ziele sind auch der Miesbodensee und das nahe gelegene Mausbendlloch. Weiter im Westen ist die Brandalm und weiter die sehenswerte Notgasse mit den altertümlichen Felsritzzeichnungen. Die ist sowohl im Sommer als auch im Winter interessant zu durchwandern.

Gleich bei Gröbming-Winkl beginnt der Anstieg durch die Öfen. Da führt eine extrem steile asphaltierte Straße durch. Die 150 Höhenmeter am Beginn sind eine Herausforderung. Erst danach geht die Forststraße in moderater Steigung weiter.

Dieser Seitenblick geht zum Hohen Stuhl. Den werden wohl nicht viele kennen, denn er steht im Schatten seiner Nachbarn Stoderzinken ...

... und Kammspitz, die Hausberge von Gröbming. Ich bin hier schon bei der Brandalm. Hier beginnt der Winterweg auf den Hirzberg, den man am Besten findet indem man den oft vorhandenen Spuren der Tourengeher nachgeht. Ein Wanderweg ist auch jetzt zu finden. Den verfolge ich jetzt auch wenn nichts markiert ist und man darauf achten muss die Steigspuren nicht zu verlieren.

Der Weg führt mich in den Zeissenstall oder wie auf dem Schild am Eingang steht "Zöaßenstall". Einen Stall finde ich nicht und was Zeissen(Zöaßen) sind weiß ich auch nicht. Es schaut aus als ob hier früher mal einen Almbetrieb gegeben hätte.

Ich folge weiter den Wegspuren und komme zu einer neuen Jagdhütte. Ich habe heute früh vergessen meine Wasserflasche einzupacken und fürchte bald umdrehen zu müssen um nicht zu verdursten. Ich suche nach Trinkbarem und finde in der Regentonne einige Dosen Radler. Ich bin gerettet und genehmige mir eine davon. Natürlich lasse ich 3 Euro zurück und hoffe die Besitzer der Hütte sind nicht allzu böse auf den Getränkedieb. Danke.

Jetzt kann ich noch weitergehen. Etwas weiter hinten sind noch die Fundamente der früheren Almhütte zu sehen.

Die Almflächen sind schon eingigermaßen zugewachsen. Links und vorraus sind Felsen, die ich nicht so ohne Weiteres durchwandern kann. Irgendwo hier soll es auch einen Weg geben der zum Hirzberg führt. Da brauche ich wohl einen einheimischen Gebietskenner der mir verrät wo der zu finden ist oder ich muss mich selbst auf die Suche machen.

Etwas weiter nach rechts schaut das Gelände aus als ob hier ein Weg verlaufen würde. Es kann aber auch sein dass es sich nur um einen Wildwechsel handelt. Es ist zwar nicht die Richtung zum Hirzberg, aber ich komme höher hinauf.

Dann wird es wieder flacher. Es ist angenehm zu gehen. Zirben und Lärchen säumen meinen Weg.

Ich befrage mein GPS wo ich hier eigentlich bin. Ein Blick zurück über den Zeissenstal zum Stoderzinken.

Ich bin nicht weit vom Gipfel der Hochstube entfernt und damit ich nicht wieder ohne Gipfel meine Wanderung beenden muss versuche ich da rauf zu kommen. Ich war schon mal da oben, allerdings nicht von dieser Seite. Das war im Frühjahr, als es noch viele Schneefelder gab. Es war leichter mit den Schneeschuhen über die Latschen zu gehen.

Eine Weile plage ich mich durch die Latschen. Dann gebe ich auf und bin schon froh abwärts gehend da heraus zu kommen. Hier könnte ich wieder aufsteigen, aber jetzt will ich nicht mehr. Ich suche einen Weg nach unten.

Da es nach unten keine Latschen sondern nur schönen Hochwald gibt, ist es kein Problem mehr. Etwas westlich der Brandalm wird geholzt. Dazu verwendet man solche stählerne Monstermaschinen. Heute ist aber kein Mensch mehr hier.

Kurz danach gibt es eine Straßensperre. Die kann ich auch problemlos passieren. Dann bin ich bei der Brandalm und kann auf der langen Forststraße zur Rahnstube und weiter durch die Öfen zu meinem Auto zurücklatschen.

Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 16,5 km weit gegangen,
habe 820 hm bewältigt und dafür 7,5 Stunden inklusive Pausen benötigt.

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