Stubwieswipfel
Pyhrnpass, Wurzeralm-Standseilbahn, Schmiedalm, In der Höll, Stubwieswipfel, 1786 m, Wurzeralm, Pyhrnpassstraße
Nach zwei Wanderungen ohne Gipfelerlebnis darf es heute wieder ein Gipfel sein. Ein Gipfel ist der höchste Teil eines Berges. Der höchste Teil eines Baumes heißt Wipfel. Mein heutiges Ziel heißt zwar Wipfel, aber es ist trotzdem kein Baum sondern ein Berg. Wie es zu dieser interessanten Namen gekommen ist, konnte mir noch niemand schlüssig beantworten. Der Stubwieswipfel liegt östlich der Wurzeralm.
Mein heutiger Ausgangspunkt ist die Talstation der Wurzeralm-Standseilbahn. Der Zeitpunkt ist gut gewählt wenn man nicht viele Menschen treffen will, denn die Sommersaison ist vorbei und die Wintersaison hat noch nicht begonnen. Die Bahn fährt deshalb derzeit nicht. Einige Wanderer sind trotzdem unterwegs.
Anfangs gehe ich auf der Piste nach oben. Die führt hier in den Einschnitt zwischen Wurzerkampl und Schwarzeck nach oben.
Die Bahn fährt teilweise über solche Brücken, aber auch durch Tunnel. So hat man eine gleichmäßige Steigung der Strecke erreicht.
Um nicht den gleichen Weg zurück gehen zu müssen, biege ich nach rechts ab und gehe auf Forststraßen zur Schmiedalm.
Hier sehe ich die südseitigen Felswände meines Zieles vor mir.
Oberhalb der Alm steht ein nettes Wochenendhäuschen.
Der Weg endet bald danach. In meiner Karte ist ein punktierter Pfad eingezeichnet, den ich aber trotz GPS nicht finde. Entweder ist der schon komplett zugewachsen oder nicht dort wo er in der Karte eingezeichnet ist.
Hier ist es noch einfach weiter zu gehen. Im Wald gibt es Pfadspuren, die mich zu einem Jägeransitz bringen. Gerade als ich unterhalb vorbei gehe erschrecke ich durch einen lauten Knall. Hat der Jäger da knapp hinter mir herausgeschossen? Ich gehe ein paar Meter zurück um nachzusehen. Es ist aber niemand hier. Da höre ich den nächsten Knall. Der Jäger müsste eine Kanone haben um so einen Lärm zu machen. Da fällt mir ein dass Übungsflüge der Eurofighter angekünding waren. Ich habe den Überschallknall gehört. Gesehen habe ich die Flieger nicht.
Oberhalb des Ansitzes ist eine Straße der ich jetzt weiter folge. Laut Karte endet sie bald danach. Ich hoffe dass sie, bzw. zumindest ein Steig noch weitergeht. Diese Hoffnung erfüllt sich nicht. Ich komme direkt in die Hölle. Die Gegend heißt zu Recht so. Es gibt moosüberwachsene Felsen und dazwischen Löcher in die man nicht hineinfallen sollte. Es ist anstrengend da durch zu gehen. Irgendwann schaffe ich es aus den Felsen heraus in den Hochwald.
Aber hier treffe ich auf das nächste Hindernis. Ein hoher Zaun versperrt den Weiterweg. Ich suche auf beiden Seiten ob es einen Durchgang gibt. Nach etlichen Versuchen finde ich einen Einsprung. Das ist eine offene Stelle im Zaun wo das Wild hineinspringen kann, aber nicht mehr hinaus.
Die Grube ist 3 Meter hoch. Ich traue mich da nicht runter zu springen, aber ich kann am Rand wo der Zaun wieder beginnt runter klettern.
Wild sehe ich keines und zum Glück auch keine Jäger und Heger. Ich würde wohl Schwierigkeiten bekommen wenn mich hier jemand sieht. Ich hoffe ich komme auf der anderen Seite wenigstens wieder raus aus dem Fütterungsbereich. Diese Sorge ist unberechtigt. Das Eingangstor steht weit offen.
Ich habe die Filzmoosalm erreicht und bin auf dem markierten Wanderweg. Links sehe ich zum Ramesch und zum Warscheneck. Mein Weg führt mich nach rechts.
Die senkrechten Felswände des Wipfels beeindrucken mich jedesmal wieder. Unglaublich dass da von der Rückseite ein einfacher Weg hinauf geht.
Da bin ich auch schon. Zwei Wanderer sind schon abgestiegen. Jetzt bin ich allein hier oben und kann die Wipfelpause in Ruhe genießen.
Es hat sich zwar etwas eingetrübt, aber immer noch ist es sommerlich warm und windstill hier oben.
Der Bosruck liegt im Schatten. Links hinten erkenne ich den Admonter Reichenstein und das Sparafeld mit Kaibling.
Der Kleine und der Große Phyrgas wissen auch zu gefallen.
Der lange Kamm des Sengsengebirges mit dem Hohen Nock im Norden.
Viel näher ist da das Warscheneck und seine Nachbarn.
Tief unten liegt die Wurzeralm.
Dahinter sieht man den Angerkogel, die Kitzspitze, das Eiserne Bergl und den Roßarsch bis zum Warscheneck.
Ich gehe wieder zurück über den Wurzelweg zur Wurzeralm.
Auch hier ist schon angerichtet, aber was ist wenn es viel schneit? Müssen die Hirsche dann tief graben um die Rüben zu finden?
Ich muss jetzt noch da hinüber zur Bergstation vor dem Wurzerkampl.
Zum Linzer Haus gehe ich nicht mehr hinunter.
Hier gehe ich wieder auf der Piste entlang der Bahn. Die fährt hier heute nur zu Wartungsarbeiten.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 15 km weit gegangen,
habe über 1000 hm bewältigt und dafür 8 Stunden inklusive Pausen benötigt.