Lenkstein durch das Ursprungtal
Rein in Taufers-Jausenstation Säge, Ursprungtal, Lenkstein, 3236 m, Alte Kasseler Hütte (Hochgallhütte) Jausenstation Säge
Heute soll es wieder ein hoher Berg sein. Mit Herman konnnte ich mich aber nicht auf ein gemeinsames Ziel einigen. Er ist heute wieder auf einem Dreitausender unterwegs wo ich schon oben war. Ich habe mir den Lenkstein zum Ziel gesetzt, Der soll zwar weit, aber einfach sein. Ohne Gletscher ud ohne Kletterstellen wurde mir gesagt, genau wie von mir gewünscht.
In Rein in Taufers gibt es mehrere große Parkplätze. Dort stehen Automaten wo eine Parkgebühr zu entrichten ist. Weiter hinten im Tal bei der Jausenstation Säge kann man auch parken. Hier ist weniger Platz aber dafür muss man auch nichts zahlen. Noch dazu ist das der deutlich nähere Ausgangspunkt für die Besteigung des Lenkstein.
Gleich am Beginn finde ich die Abzweigung des Weges Nr. 7 ins Ursprungtal nicht und gehe zu weit auf der Höfestraße nach oben.
Vom Indereder schaue ich über Rein hinweg zum Großen Moosstock und zum Durreck.
Hier geht der Weg Nr. 8b hinein ins Ursprungtal. Dieser Weg heißt auch Arthur-Hartdegen-Weg. Das ist ein schöner Rundweg wenn man nicht so hoch hinaus will. Ich habe diesen Rundweg auch schon absolviert. Damals bin ich von Rein zur Alten Kasseler Hütte aufgestiegen und über die Ursprungalm und die Kofleralmen zurück.
Den Wald habe ich bald unter mir gelassen. Sehr angenehm ist es über die Almwiesen zu wandern immer mit Blick zu den felsigen Gipfeln weiter oben.
Doch bald wird wird aus den Wiesen steiniger Boden. Diese schmale Brücke über den rauschenden Bach ist schon eine kleine Herausforderung für mich.
Der Weg ist gut markiert, nicht zu verfehlen und teilweise sind Steinplatten wie Treppenstufen verlegt.
Hier geht es etwas schmaler durch eine Steilstufe.
Weiter oben ist nur noch grober Schotter aber immer ein gut sichtbarer und begehbarer Weg.
Rein vom Gelände her wüsste ich nicht wo ich genau hingehen soll ...
... aber selbst hier am Steinhaufen gibt es ausreichend Markierungen.
Ein Seitenblick zum Hochgall weiß schon zu beeindrucken.
Weiter rechts ist der Westliche Rieserferner mit Magerstein, Frauenköpfl, Fernerköpfl und Schneebigen Nock zu sehen.
Hier erkenne ich das Gipfelkreuz auf dem Lenkstein. Der weg geht aber nicht direkt hinauf, sondern zuerst rechts vorbei zur Scharte.
Erste Schneefelder sind zu überqueren.
Ein alter Wegweiser auf dem nichts mehr zu lesen ist.
Schneefeld oder Gletscher? Ich denke schon das das noch ein Gletscherrest ist. Eis das mit einer dünnen Neuschneeschicht bedeckt ist. Gut dass ich meine Grödeln eingepackt habe. Mit den Zacken an den Schuhen fühle ich mich deutlich sicherer.
Von der Scharte wird der Gletscher am oberen Ende gequert und dann geht es über das Schneefeld in der Mitte hinauf auf den Grat. Der Schnee ist weich und rutschig trotz der Grödel. Ich versuche daeben im Schotter zu gehe, aber da die Steine sind sehr locker und rutschen ständig unter mir weg. Ich bin froh oben auf dem Grat zu sein.
Aber da ist es (für mich) auch nicht ganz einfach. Was denken sich die Leute eigentlich wenn sie von einem einfachen Wanderweg reden?
Endlich wird das Kreuz sichtbar. Einige Leute sitzen oben. Ich muss nur noch das letzte Stück über den Grat bewältigen.
Ich setze ich sofort hin um nicht schwindelig zu werden. Da ist einfach viel zu viel Luft rund um mich und vor allen unter mir. Der Hochgall und der Scheebige Nock gefallen mir schon, aber hinauf will ich da eher nicht.
Felsen und viel Luft gibt es auch auf dem Grat nach Norden. Und natürlich unglaublich viele Gipfel dahinter.
Lange bleibe ich nicht oben. Der letzte Anwesende macht ein Foto von mir. Dann schaue ich dass ich wieder runter komme.
Angeblich gibt es ja keine Kletterstelle, aber da musste ich trotzdem rauf und dann wieder runter.
Vom Grat werfe ich noch einen vorsichtigen Blick auf den Gletschersee unterhalb. Das Schneefeld und der kleine Gletscher sind abwärts leichter als aufwärts. Da macht es auch nichts wenn ich kurz kontrolliert runterrutsche.
Es ist trotzdem schön wieder den einfachen Steinplattenweg zu erreichen zum gemütlichen Abstieg.
Blick nach Rein in Taufers. Da muss ich jetzt wieder runter. Das Wetter ist bestens und der Tag ist noch lange, daher gehe ich vorher noch hinüber zur Alten Kasseler Hütte. In den Führern wir meistens empfohlen den Lenkstein über die Hütte zu besteigen, da aber mit einer Nächtigung und Aufstieg am nächsten Tag.
Der Weg ist deutlich länger als mein Aufstieg. Hier ist eine Felsrippe zu queren. Da ist der steilste Abschnitt mit Seil und Geländer gesichert.
Man kommt ganz nahe am Westlichen Rieserferner vorbei und ...
... auch der Hochgall ist in nächster Nähe schön zum Anschauen.
Bei der Hütte sind trotz wunderschönem Wetter nur wenige Leute. Die Tagesausflüger sind schon abgestiegen, die Übernachtungsgäste noch unterwegs. Ich bekomme eine köstliche Kaspresssuppe und eine nicht weniger köstliche Hopfenkaltschale und geniesse den herrlichen Tag.
Das ist das Tristennöckl, von der Hütte aus leicht erreichbar. Da war ich 2014 oben bei der Begehung des Hartdegen-Weges. Heute gehe ich nur noch runter zu meinem Auto bei der Jausenstation Säge.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Salzburg eingezeichnet. Ich bin 20,7 km weit gegangen, habe ca. 1700 hm bewältigt und dafür 10 Stunden inklusive Pausen benötigt.