Säuleck, der Damendreitausender
Mallnitz, Dösental, Konradhütte, Dösner Hütte, Arthur-von-Schmid-Haus, Säuleck, 3086 m, retour
Das Säuleck wird immer wieder als Damendreitausender bezeichnet weil er recht einfach zu besteigen ist. In früheren Zeiten waren nur die Herren die guten Bergsteiger. Die Aufgabe der Damen war es die Familie zu versorgen zu bekochen, waschen und putzen. Da blieb nicht viel Zeit zum Bergsteigen. Damit sie auch manchmal auf einen Dreitausender kommen wurden sie auf das Säuleck mitgenommen. Die Zeiten haben sich zum Glück geändert. Heute sind viele Damen gute Bergsteiger, manche bringen deutlich bessere Bergsteigerische Leistungen als viele Männer. Mir ist es ganz recht dass das Säuleck einfach zu erreichen ist. Ich werde ihn daher ab sofort als Pensionistendreitausender bezeichnen.
Ich bin schon um 6 Uhr früh am Parkplatz Dösental. Ich weiß ja nicht wie lange ich für die Tour brauchen werde und ich möchte genug Zeitreserven haben. Noch ist das Wetter nicht besonders gut. Es hängen Nebelschwaden herum, aber es soll im Laufe des Tages besser werden. Anfangs geht es flach ins Tal hinein.
Am Ufer des Dösenbach wächst und blüht wunderschön der Alant.
Am Hang frühstückt gerade eine große Herde Rinder mit ihren Kälben. Sie schauen nur kurz auf, aber sie lassen sich nicht stören.
In letzter Zeit oft gesehen und trotzdem freue ich mich jedesmal wenn ich den Türkenbund sehe.
Bei der Konradhütte hängt immer noch dichter Nebel über mir und ...
... über der Konradlacke. Angeblich trocknet die Lacke in heißen Sommen manchmal aus. Noch war der Sommer wohl nicht heiß genug.
Dann beginnt der Weg stärker anzusteigen und bald kann ich ...
... auf die Konradlacke hinunterschauen.
Hier gefallen mir die frischen Zapferl der Lärchen und ...
... natürlich noch mehr die Heckenrosen.
Hier sind schon wieder Rosen, diesmal sind es Alpenrosen, auch Almrausch genannt mit der Dösner Hütte im Hintergrund.
Es geht noch eine weitere Steilstufe nach oben, aber über dem Wasserfall ist dann das Arthur-von-Schmid-Haus.
Der Wasserfall schaut aus der Nähe noch besser aus. Ich freue mich dass ich als Zwischenziel ...
Das Arthur-von-Schmid-Haus erreicht habe. Die letzten Übernachtungsgäste sind aufgebrochen. Jetzt wird die Hütte und die Küche geputzt und für die Tagesgäste vorbereitet. Der Wirt hat sich jetzt auch eine Pause verdient. Kurz vor mir sind 2 Wanderer angekommen und nach 10 Minuten bekommen auch wir Kaffee und die beiden anderen sogar Eier mit Speck.
Nach der Hütte wird der Weg steiniger.
Es geht über einen Steinplattenweg immer gut markiert aufwärts.
Hier gibt es die Abzweigung zum Anstieg über den Klettersteig. Manchen gefällt das, aber ich gehe natürlich auf dem Normalweg weiter.
Erste Schneefelder sind zu überschreiten und ja höher ich hinauf komme desto stärker weht der Wind.
Am Gipfel hängt noch der Nebel. Entgegenkommende berichten dass sie am Gipfel deswegen nichts gesehen haben.
Die Schneefelder werden größer. Kurz ist auch ein etwas steilerer Abschnitt zu bewältigen. Ich bin mit meinen Grödeln unterwegs wie auch manche, aber nicht alle anderen. Ist zwar nicht unbedingt notwendig aber doch praktisch.
Hier kann ich die Grödeln wieder ausziehen. Es geht wieder über Blöcke aufwärts.
Also die Bezeichnung "Damendreitausender" hat mich glauben lassen dass es noch einfacher wäre. So einfach ist das ja gar nicht.
Trotz starkem Wind schaffe ich es zum höchsten Punkt und bin nicht begeistert zum Gipfekreuz wieder absteigen zu müssen.
Ein Gipfelselfie muss immer sein. Das Stativ habe ich in den Rucksack gestellt und den zwischen zwei Steinen festgeklemmt. Ich überlege schon mir Steine in die Taschen zu stecken um vom Sturm nicht weggeblasen zu werden.
Ich mache schnell ein paar Bilder. Hier ist der Ochenladinspitz, der Wabnigspitz und der Zagutnigspitz am rechten Kamm zu sehen.
Viele Gipfel gibt es und andere werden noch von den Wolken verdeckt.
Auch hier weiß ich nicht was da zu sehen ist.
Hier in der Mitte ist der Maresenspitz. Schade dass ich die Chance da oben zu stehen leichtfertig vergeben habe. Aber jetzt gehe ich schnell ein Stück weiter nach unten und suche hinten den Felsblöcken einen windstillen Jausenplatz.
Ich gehe wieder runter. Eigentlich wolle ich den anderen Weg über den Blockgletscher absteigen, aber bei der Abzweigung liegt noch viel Schnee und keine einzige Spur führt nach unten. Da mache ich es so wie alle andern und gehe am Anstiegsweg zurück.
Es geht wieder runter ins Dösental, aber ...
... vorher noch zur Hütte am See.
Am hintern Ende des Sees liegt der Blockgletscher.
Der Blockgletscher im Talschluss des malerischen Dösentals als bei Mallnitz zählt zu den größten seiner Art. Was auf den ersten Blick wie ein Schuttfeld aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Schutt-Eis-Strom, der - wie andere Gletscher auch - zu Tale fließt. Quelle
Ich stärke mich noch in der Hütte mit einer guten Suppe, dann geht es wieder ...
... abwärts über mehrere Steilstufen in Tal.
Je weiter ich runterkomme, desto grüner wird das Tal. Es war eine schöne und abwechslungsreiche Tour. Einziger Minuspunkt war nur der starke Wind am Gipfel.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Kärnten eingezeichnet. Ich bin 19,5 km weit gegangen,
habe 1700 hm bewältigt und dafür 10 Stunden inklusive Pausen benötigt.