Vorderes Weißeneneck und Weißeneck
Tweng, P Lanschitzfeldtal, Metzgerhütte, Wildalmsee, Grubachscharte, Vorderes Weißenenck, 2550 m, Weißeneck, 2663 m, Vorderes Weißenenck, Grubachscharte, Treberlingspitze, 2083 m, Ernstlacke, Ernsthütten, P Lanschitzfeldtal
Wieder einmal zieht es mich in den Süden. Natürlich nicht nach Italien oder Griechenland, sondern nur auf die Südseite des Alpenauptkammes. Nachdem die Sölkpass-Straße immer noch gesperrt ist fahre ich über den Radstädter Tauern in den Lungau. Wie so oft nutze ich die Anfahrt um gleich dort eine Tour zu machen wo ich sowieso vorbeifahre. Diesmal ist das der kleine Ort Tweng. Kurz vor der Ortstafel zweigt eine aschmale Straße in dea Lanschitzfeldtal ab.
Weit darf man nicht ins Tal hineinfahren, aber hier gibt es einen Parkplatz der nicht nur von Wanderern sondern auch von Campern genutzt wird. Mein Ziel, das Weißeneck ist angeschrieben und hat einen schwarzen Punkt davor.
Anfangs gehe ich entlang der Schotterstraße hinauf. Ein Pickup-Fahrer bleibt stehen und fragt wo ich hinwill. Ich befürchte schon er hat was dagegen dass ich hier hinauf gehe. Ich sage dass ich zur Metzgerhütte will. Er fährt aber zur Graggaberhütte und wollte mich nur mitnehmen. Ich sollte nicht so negativ denken.
Natürlich schaue ich auch heute, so iwe immer wenn ich allein unterwegs bin auf die Blümchen am Wegesrand. Hier habe ich etwas Seltenes entdeckt. Das Kleine Wintergrün ist selten, klein und unauffällig. Die meisten Wanderer würden das weder sehen noch beachten, ich freue mich sehr es entdeckt zu haben.
Die Metzgerhütte ist noch geschlossen, ab Juli kann man hier einkehren. Jetzt will ich das aber nicht, denn ich will zuerst höher hinauf.
Der Steig führt zur Oberen Neuwirtshütte und dort verliere ich ihn. Mit Hilfe des GPS gehe ich im Wald nach oben, wo ich dann wieder ein schmales Steiglein finde.
Hier komme ich zur Waldgrenze und kann mein Ziel das Weißeneck sehen. Ich erschrecke etwas denn da sind überraschend viele Felsen und steil schaut es auch aus. Ob ich da raufkomme?
Am Wildalmsee mache ich eine Pause. Er verlandet anscheinend und es wachsen viele Pflanzen im Wasser. Dahinter sehe ich den Roßkogel, ob der auch ein interessantes Ziel wäre?
Auf einer Anhöhe über dem See steht ein Kreuz. Da muss ich natürlich hin und es ist ein sehr schöner, aussichtsreicher Platz.
Mir gefällt die Örtlickeit, das heißt ich brauche viel Zeit um Fotos zu machen. Mit Almrausch davor und dem Großen Gurpitschek dahinter sieht der See noch besser aus.
Weg finde ich hier keinen, aber ich weiß es geht bergauf. Das Gelände ist sehr sumpfig daher verwundert es nicht dass sich das Sumpf-Läusekraut hier wohlfühlt.
Wie ein großer Blumenstrauß wirkt diese Gewächs auf mich vermutlich ein Rosenwurz.
Weg und Markierungen sucht man hier vergeblich. Das ist aber kein Problem hier irgendwo weiter nach oben kann nicht falsch sein.
Wieder ein Blumenstrauß in der Landschaft. Das sind Grasnelken, wunderschön für mich, viel schöner als ein Rosenbuschen aus der Blumenhandlung.
Landschaftsgärtner waren bei dieser Landschaftsgestaltung nicht beteiligt. Die Natur kann das ganz alleine und ich finde macht sie das viel besser als alle Floristen.
Große Mengen an Gepunkteten oder Getupften Enzian wachsen hier in der Wiese.
Der Gepunktete Enzian ist gelb. Es gibt den Pannonischen Enzian der fast gleich ausschaut aber violett ist. Dieses Exemplar schaut aus wie eine Mischung aus beiden.
Ich habe die Grubachscharte erreicht. Hier schaue ich hinunter zur Ochsenalm über die man das Tal bei Zederhaus erreichen würde. Dahinter scheint es einige interessante Gipfelziele für mich zu geben.
Ein interessanter Gratverlauf führt hinauf auf die Grubachspitze.
Mein Weg geht da hinüber auf das Weißeneck. Von hier schaut dieser Gipfel schon wieder ganz einfach zu besteigen aus.
Der Anstieg ist sehr kurzweilig weil mich auf die vielen Blumen ablenken. Diese gelben Blüten dürften Gämswurz sein, aber sicher bin ich mir da nicht.
Das ist Berg-Hahnenfuss, aber was ...
... das für Blüten sind kann ich nicht sagen.
Diese Wiesenenzianblüten haben rundliche Blätter.
Diese Blütenblätter sind schmäler und spitzer. Ist das eine andere Enzianart oder doch was ganz anderes?
Ich habe das Vordere Weißeneck erreicht. Nur zuletzt war es felsiger und da gibt es sogar einen markierten Weg. Das Gipfelkreuz wirkt etwas improvisiert. Im Hintergrund ist der Hauptgipfel zu sehen. Der Weg da hinüber ist weder steil noch schwierig.
Schon wieder so ein herrliches Blumengebinde aus den Blüten des Fetthennensteinbrechs.
Ein Blick nach hinten über meinen Aufstieg zur Grubachscharte und weiter über einige Gipfel zum Hochfeind.
Dieser schöne Wiesenkamm führt nach Süden über das Breiteck hinunter zum Lahneck.
Der Weg zum Gipfel ist sehr schön zu begehen, kurz ...
... wird er etwas felsiger, aber immer problemlos.
Ganz zuletzt geht es über Steinplatten zum höchsten Punkt mit dem Gipfelkreuz.
Kurz vorher lag eine kleine Kreuzotter im Gras. Sie ist nicht geflohen und hat mich ganz genau beobachtet. Jetzt schaue ich ganz genau bevor ich mich ins Gras setze.
Da wollte ich eigentlich hinüber. Über das Vierteleck und die Lapernigspitze zum Schareck. Von dort könnte ich zur Graggaberalm absteigen und zum Ausgangspunkt zurückkehren.
Ein Blick zu den Radstädter Tauern über meinen Aufstiegsweg. Noch interessanter als die hohen Gipfel hinten finde ich das kleine Spitzerl rechts vom Wildalmsee. Das ist der Treberling, mit 2080m Höher immerhin höher als der Schneeberg in Niederösterreich.
Da bin ich schon im Aufstieg vorbeigekommen und erschrocken. Denn da geht mein geplanter Weg nach unten.
An der Felswand sehe ich weitere Markierungen. Es stimmt, aber da liegt noch ein Schneefeld und das ist steiler als es im Bild aussieht. Da komme ich nie heil hinunter. Kurz überlege ich ob ich das links umgehen kann, aber auch da ist es sehr steil. Viel zu steil für mich. Ich beschließe auf meinem Anstiegsweg über das Vordere Weißeneck zurück zu gehen.
Ich komme der Treberlingspitze näher und überlege ob es wohl möglich ist da hinauf zu kommen?
Die Ernstlacke liegt unter mir. Da vorbei werde ich dann absteigen. Ich wundere mich dass hier ein gelber Wegweiser steht und es sogar einen markierten Weg auf die Treberligspitze gibt.
Da kann mich nichts mehr aufhalten, jetzt muss ich rauf.
Anfangs windet sich der Steig sehr steil durch die Latschen, später folgt er dem Grat über die brüchigen Steine.
Wie ein Scherbenhaufen wirken die Steinplatten für mich. Der ganze Berg scheint zu zerbröseln.
Dies Querung bringe ich sehr konzentriert und vorsichtig hinter mich.
Dann bin ich am höchsten Punkt. Das Gipfelkreuz ist so klein dass man es in den Gipfelbuchbehälter geben könnte. Daneben ist aber schon ein Fundament mit 4 Schrauben. Da wird wohl demnächst ein größeres Kreuz aufgestellt.
Tief unten liegt der Wildalmsee. Links ist die Grubschspitze zu sehen und rechts der Roßkogel. Dazwischen schauen Lackenspitze und Schwarzkogel drüber.
Da war ich oben auf dem Weißeneck.
Ich bin schon wieder unten und schaue über den Trollblumen zurück zum Gipfel.
Jetzt gehe ich von der Ernstlacke auf Kuhsteigen weiter zur ...
... oberen Ernsthütte wieder mit der Treberlingspitze dahinter. Ab hier gibt es breite Straßen denen ich abwärts folgen könnte. Doch die haben viel zu lange Kehren. Ich kürze ab weil es auch einen Steig direkter hinunter gibt. Allerdings finde ich den erst kurz vor der Unteren Ernsthütte. Bis dahin kämpfe ich mich über einen mit Farnen und anderem Grünzeug bewachsenen Waldhang. Aber ich komme bis auf ein paar Kratzer unverletzt im Tal an.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Salzburg eingezeichnet. Ich bin 16,9 km weit gegangen,
habe 1350 hm bewältigt und dafür fast 9 Stunden inklusive Pausen benötigt.