Raidling und Sumpereck
Tauplitz-Gnanitztal, Johnslechnerhütte, Schneehitzgraben, Langpoltner Klamml, Grazersteig, Wörschacher Raidling, 1906 m, Hochmölblinghütte, Sumperalm, Sumpereck, 1913 m, Sumperboden, Ilsehütte, Gnanitzalm, Gretlhütte
Von Tauplitz geht nach Osten ein sehr langes und flaches Tal hinein. Durch das Tal fliesst die Grimming, oder auch grimmingbach genannt. Das Tal heißt trotzem Gnanitztal. Ein Stück weit kann man mit dem Auto hineinfahren, dann ist ein großer Parkplatz, der sogar im Winter geräumt ist. Im Winter? Ja, am 28. November des Vorjahres wollte ich die heutige Tour mit Schneeschuhen gehen. Dabei habe ich mich extrem überschätzt und bin schon kurz nach der Gnanitzalm im weichen Pulverschnee stecken geblieben. Am 11. Jänner war ich dann nochmal hier und wollte die Tour machen. Der Schnee hatte sich gesetzt ist aber nicht wesentlich weniger geworden. Damals bin ich immerhin bis aufs Steileck gekommen und habe dann ziemlich erschöpft umgedreht. Diesmal sollte der Schnee weg sein und die Zeit ist gekommen um die geplante Tour endlich abzuschließen.
Der Parkplatz ist wie erwartet leer. Ich bin der Einzige der heute hier wandert. Es geht flach hinein ins Tal.
Neben dem Weg rauscht der Grimmingbach.
Die Johnsleitnerhütte auf der Gnanitzalm ist natürlich noch geschlossen. Ein Arbeiter ist dabei etwas zu reparieren.
Ich gehe weiter, jetzt sogar bergab. Links ist das Steileck das ich im Jänner geschafft habe. Hinten ist links das Sumpereck und rechts der Raidling zu sehen die ich heute besteigen werde.
Bei der Ilsehütte habe ich nach 6 km erst 200 hm geschafft, aber jetzt ist sie Straße bald aus und ich hoffe den in der Karte punktierten Wanderweg durch den Schneehitzgraben zu finden. Dann geht es etwas steiler weiter.
Der Steig ist leicht zu finden und erweist sich als breiter Viehtriebweg bis hinauf aufs Langpoltner Klamml. Hier kann ich einen Blick auf die Felsabstürze und die Latschen darüber werfen.
Am Sattel liegen noch große Schneereste, aber dort wo der Schnee schon weg ist ...
... blühen die Blumen wie die Schneeheide. Aber auch viele Krokusse und noch mehr Schneerosen.
Hier öffnet sich Blick ins Gnanitztal und auch auf einge interessante Gipfel. Links sind das Feldl, das schon öfter ein Schneeschuhziel für mich war und die Spitzen des Hechlstein und Gwöhnlistein die ich auch schon mal überschritten habe. In der Mitte hinten ist die Bergerwand unter dem Weißkirchl und ganz hinten der Dachstein zu sehen. Rechts ist der Roßkogel und dahinter ist die Tauplitzalm.
Hier gibt es einen schönen Blick zur Schneehitzalm.
Mir gefallen aber auch die Nachtstängeligen Kugelblumen.
Genau hinter dem Feldl ist der Grimming.
Über den Grazer Steig komme ich zum "Gott-sei-Dank-Bankerl". Jetzt gehtbes nur noch 15 min bergab zur Hochmölbinghütte.
Ich will aber auch noch zu einem Gipfelkreuz kommen und daher hinauf auf den Raidling. Hier gibt es noch große Schneefelder.
Zuerst quere ich unterhalb der Latschen über den Schnee, aber damm muss ich doch hinauf und finde nach einer kurzen Latschenpassage den Weg der gut ausgeschnitten bis zum Gipfel führt.
Zuerst natürlich einn Selfie mit dem Gipfelkreuz und dann ...
... die Gipfel rundum abbilden. Hier geht es zum Hochmölbing. Rechts hinten das Warscheneck.
Links vorne ist mein nächstes Gipfelziel das Sumpereck zu sehen. Dahinter das Hirscheck und noch weiter hinten das Tote Gebirge.
Im Schatten liegt der Hochtausing. Da führt ein Klettersteig drüber den ich wohl niemals gehen werde. Ist viel zu ausgesetzt für mich.
Von dem da drüben bin ich schon mal rübergegangen. Das ist auch ein Raidling mit Gipfelkreuz. Er wird auch Liezener Raidling genannt, während ich auf dem Wörschacher Raidling stehe.
Auf dem Gipfel blühen die kleinen Frühlingsenziane, der Blick geht hinunter nach Liezen.
Auf dem Nordhang liegt noch jede Menge Schnee. ich steige so direkt wie möglich hinunter zur Hochmölbighütte.
Ohne nasse Schuhe zu bekommen ist es schwierig die sumpfige, überschwemmte Wiese zur Hütte zu überqueren.
Die Hütte hat noch geschlossen, aber auf den Bänken davor kann ich gemütlich rasten und hinauf schauen auf den Raidling, von dem ich eben runtergekommen bin.
Jetzt bin ich schon oberhalb der Sumperalm, wo die Wiesen langsam grün werden.
Da oben ist mein nächstes Gipfelziel, das Sumpereck. Ein Viehtriebweg geht links am Gipfel vorbei.
Der Hochmölbing ist genau hinter mir.
Auf dem Hang blühen sehr viele Primeln.
Der Gipfelaufbau ist von Latschen überwuchert. Ich versuche einen Weg durch zu finden, aber das gelingt nur teilweise.
Aber irgendwann kann ich völlig abgekämpft doch noch den Gipfelkreuzdarsteller geben.
Für den Abstieg finde ich dann wie erhofft doch noch einen Weg der den Abstieg deutlich erleichtert. Zwischendurch verliere ich den Weg aber wieder und muss dann doch noch kurz mitten durch die Latschen.
Auf dem linken Schneefeld bin ich raufgegangen, auf dem rechten runtergekommen. Irgendwo da rechts ist auch der Weg.
Jetzt sind die Schwierigkeiten vorbei. Es geht über schöne Almwiesen weiter, die teilweise noch mit Schnee bedeckt oder sumpfig sind.
Runter auf den Sumperboden durchwandere ich sehr schönen Lärchenwald, später werden die Fichten mehr.
Dann finde ich die Straße die ich bei der Schneeschuhwanderung aufs Steileck schon erkundet habe. Es ist sehr beruhigend eine gefahrlose Abstiegsmöglichlkeit zu kennen.
Die Straße geht in vielen Kehren hinunter zur Ilsehütte und dann muss ich noch 6 km flach hinaus wandern. Die vielen Summpfdotterblumen bieten etwas Abwechsung.
Die Gnanitzalm zeigt dass ich die Hälfte des Rückweges geschafft habe und ...
... kurz nach der Gretlhütte steht mein Auto.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 26 km weit gegangen,
habe ca. 1100 hm bewältigt und dafür 8,5 Stunden inklusive Pausen benötigt.