Rössingberg, Rössingkogel oder einfach nur der Rössing?
Weissenbach, Luserwasserfall, Rössingberg, 1346 m, Bienenheim, Silberkar-Höhenweg, Rössing,, Burgstaller, Knallwand
Ich bin in das Ennstal gezogen um hier inmitten der Berge zu leben. Berge gibt es rund um mich sehr viele, schöne Berge, hohe Berge. Im Winter und auch jetzt im Frühling wenn oben noch so viel Schnee liegt wie heuer sind mir viele dieser Berge ZU hoch. Von den niedrigeren Bergen, die ich im Wiener Umland so viele hatte gibt es hier weniger, aber es gibt sie. Einer davon ist der Rössingberg, von dem ich nicht weiß ob er nicht eigentlich Rössingkogel oder einfach nur Rössing heißt. Rössing ist hier ja auch ein Hof oder ein Flurname oder auch ein Ortsname. Wie auch immer der Rössingberg ist "nur" 1346 m hoch und schon schneefrei. Frei ist er auch von Wegen und Markierungen. Die gibt es einfach nicht, aber es gibt rundum steile Hänge.
Als Ausgangspunkt wähle ich die Straße zwischen Weissenbach bei Haus und der Ramsau. Hier bei dieser großen Wiese beginnt der Anstieg zum Luserwasserfall. Im Hintergrund ist auch schon der Rössingberg zu sehen.
Die Wegbeschreibung ist einfach. Man geht über die grüne Wiese bis zum Waldrand. Dann immer entlang des Immergrün bis ...
... zu den Buschwindröschen. Dort biegt man rechts ab und ...
... folgt immer dem Bach aufwärts.
Hier darf man sich weder von den Veilchen noch ...
... noch von den Schlüsselblumen ablenken lassen.
Beim Lungenkraut kann man kurz kosten und dann hat man gestärkt ...
... schon den schönen Luserwasserfall erreicht.
Wem das reicht kann hier sein Gipfelkreuzfoto machen oder einfach eine Pause machen und um eine unfallfreie Rückkehr von der Wanderung beten.
Andere gehen entlang des Falles hinauf, erfreuen sich am rauschenden Wasser und ...
... dem aufblühenden Neunblättrigen Zahnwurz.
Zu den Sumpfdotterblumen sollte man nicht zu nahe hingehen, sonst versinkt man im weichen, sumpfigen Untergrund.
An den Seidelbaststauden kann man sich wieder aus dem Sumpf ziehen und erreicht bald darauf die ...
... Straße die zum Burgstaller führt. Werden in der römischen Fluchtburg die Kinder gestempelt? Ich bin verwirrt und biege lieber nach links ab.
Beim Gehöft Gerharter biegt der Wanderweg nach links ab. Er führt allerdings am Berg vorbei.
Gleich am Beginn wähle ich den Bergrücken und folge ihm steil nach oben. Wegspuren finde ich auch, bin mir aber nicht sicher ob das nicht nur Wildwechsel sind. Stellenweise wird es dann richtig steil. Ich ziehe meine Grödel über. Mit denen habe ich auf dem mit Nadeln und Blättern bedeckten Waldhang einen guten Halt.
Ab dem Ostgipfel wird es dann richtig angenehm zu gehen. Hier gibt es eine Feuerstelle, ich bin doch nicht der erste Mensch hier. Zwischen den Bäumen gibt es schöne Ausblicke ins Ennstal ...
... und auch zum nahen Dachsteingebirge.
Auf den höchsten Punkt ist nichts Aufregendes zu sehen. Viele große und auch einige abgestorbene Bäume und ein paar kleine Schneeflecken. Richtig schön um eine lange Pause zu geniessen.
Das Tal führt ins Silberkar. Die Gipfel müssten daher Sinabell und Wasenspitze sein.
Ich will jetzt nicht den gleichen Weg zurückgehen, sondern riskiere es einen Abstieg nach NW zu finden. Anfangs bin ich zu weit südlich, da wäre ich genau in die Felsen gekommen. Mit GPS kann ich korrigieren und dann finde ich wieder Wildwechsel/Steigspuren denen ich bergab bis zum Bienenheim folge.
Am Straßenrand blüht der Huflattich in Massen. Gibt es ja überall, aber nicht überall in dieser Menge.
Weil der Tag noch lange ist und das Wetter einfach wunderbar wollte ich durch die Silberkarklamm gehen. Doch leider ist gesperrt und Arbeiter sind dabei die Holzstege zu erneuern.
Dann muss ich halt ein anderes mal wieder herkommen wenn die Arbeiten abgeschlossen sind. Als Alternative gibt es ja den Silberkar-Höhenweg, den ich noch nicht kenne.
Weiter oben kann ich mir meinen heutigen Gipfel, den Rössingberg noch mal genau ansehen.
Wie im untenstehenden Plan deutlich zu sehen ist erwische ich gleich mal die falsche Forststraße. Die hört plötzlich auf und ich muss zurück. Dann finde ich doch noch den richtigen Weg. Er führt über Steine und viele Wurzeln und ist an einigen Stellen auch mit Seilen versichert. Hier geht es unter dem Felsen vorbei.
Das kann man riskieren, ist ja nicht weit und sonst niemand unterwegs.
Hier kann ich schon zur Silberkarhütte hinunter schauen.
Doch im Wald verstecken sich immer größere Schneefelder. Die sind weich und nass. Natürlich könnte ich durchstapfen aber wozu? Die Hütte hat noch geschlossen und da auch die Klamm gesperrt ist, müsste ich auch wieder hier rauf. Da kann ich gleich hier ein sonnniges Platzerl suchen und dann zurückgehen.
Vorbei am Rössinghof gehe ich jetzt auf der Straße zum Burgstaller. Da gibt es einen Teich an dem auch gut sitzen und den Frühling und die Sonne geniessen kann.
In der Nähe gibt es einen interessanten Ort. Auf dem Hügel oberhalb der Knallwand war eine römische Fluchburg. Es gibt einen archeologischen Wanderweg. Es gab Probegrabungen bei denen Münzen und Werkzeuge gefunden wurden. Da kein Geld für weitere Grabungen und die Konservierung der Mauerreste aufgetrieben werden konnte hat man alles wieder zugeschüttet und nur Infotafeln aufgestellt. Sonst gibt es hier nichts zu sehen.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 18,4 km weit gegangen,
habe 900 hm bewältigt und dafür 7:15 Stunden inklusive Pausen benötigt.