Im zweiten Anlauf auf den Bruderkogel
Pölsen, Jagdhaus, Lackneralm, Bruderkogel, 2299 m, retour
Auch heute will ich wieder hoch hinaus, nur diesmal ohne Seilbahnunterstützung. Auf dem Bruderkogel war ich schon oben, allerdings im Sommer. Das ist allerdings schon fast 10 Jahre her. Da ist es ein herrliches Wandergebiet wo man lange Runden drehen kann. Jetzt habe ich beim bergfex einen Bericht einer Besteigung mit Schneeschuhen gesehen. Das klingt für mich so interessant dass ich mich gleich aufmache die Runde nachzugehen.
Damals im Juni 2008 bin ich auch beim jagdhaus in der Pölsen vorbeigegangen. Dann aber auf dem markierten Weg über den Salzlecken, hier links im Bild auf den Bruderkogel gegangen. Heute folge ich den Schispuren hier in das Tal nach rechts, hinauf ...
... zur Lackneralm. Teilweise sehe ich noch die Schneeschuhspuren vom Vortag. Es sind aber auch heute schon ein paar Tourengeher mit Schiern unterwegs.
Noch ist es sehr angenehm den Spuren zu folgen. Da geht es aber nicht hinauf. Das ist der Kamm mit Schüttnerkogel und Kohlmeisriedel.
Da hinauf auf die Lackneralm schaut es seht schön aus. Aber ...
... die Spuren biegen nach links ab um den Bruderkogel direkt durch die Nordwestflanke zu erreichen.
Anfangs einfach wird der Hang später immer steiler. Schaut hier auf dem Bild nach nichts aus, aber ich fühle mich schon erschöpft. Der Untergrund scheint mir nicht stabil. Ich rutsche mit den Schneeschuhen auf dem weichen Pulver immer wieder ab. Kann hier kaum ruhig stehen und das Gefühl aus dem Hang zu fallen wird stärker. Ich bin halt doch kein Winterbergsteiger. Ich drehe um.
Gleich wieder runter will ich aber auch nicht gehen. Da hinein ins Tal schaut es nicht so steil aus. Ich quere nach links abwärts hinüber.
Da fühle ich mich auch nicht immer ganz sicher. Aber abwärts tu ich mir immer leichter und notfalls könnte ich da auch auf dem Hosenboden runterrutschen. Geht aber auch so und ich kann wieder aufsteigen und auf meine Spur zurückblicken. Wenn die jemand sieht wird er sich wundern wo ich da herumgestapft bin.
Ich weiß jetzt nicht recht wohin ich mich wenden soll. Ob ich den Schüttnerkogel erreichen kann? Oder irgendwo da drüben rauf? Das schaut mich aber auch sehr steil aus. Also gehe ich gerade ins Kar hinein und suche mir eine Route die nicht ganz so steil ist.
Ich erreiche den Grat zwischen Bruderkogel und Schüttnerkogel. In welche Richtung soll ich mich wenden? Ich erkenne die Chance doch noch auf den Bruderkogel zu kommen. Auf dem Grat weht ein heftiger Wind, aber gut eingepackt ist es nicht so schlimm. Spuren gibt es hier kaum, aber die brauche ich auch nicht. Ich komme doch noch zum eisigen Gipfelkreuz auf dem Bruderkogel.
Rundum unzählige Gipfel im weißen Wintergewand. Einige Fotos müssen sein, trotz Wind.
Ein schöner Bergrücken nach Süden hinüber zum Steinermandl, da muss ich mal raufgehen, aber erst wenn der Schnee weg ist. Ganz hinten glaube ich den Zirbitzkogel zu erkennen.
Ich überlege kurz auf dem geplanten Aufstiegsweg über die NW-Flanke abzusteigen entscheide mich dann aber für die Sicherheitsvariante. Ich gehe über den Grat zurück in Richtung Schüttnerkogel über den ich raufgekommen bin. Da weiß ich was mich erwartet.
Und dann wieder runter. Hier habe ich die steilsten Stellen hinter mir und kann auf meine Spuren zurückblicken. Ab hier ist es nur noch genußvoll wieder an der Lackneralm vorbei hinaus zu meinem Ausgangspunkt zu gehen. Schön wars schon, aber ich freue mich darauf solche Gipfel wieder schneefrei erwandern zu können. Kommt eh bald der Frühling, hoffentlich.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 17,4 km weit gegangen,
habe 1100 hm bewältigt und dafürfast 9 Stunden inklusive Pausen benötigt.