Krippenstein und Speikberge
Bergstation Krippenstein, Dachsteinhai, Heilbronner Kreuz, Niederer Speikberg, 2089 m, Speikberg, 2125 m, Heilbronner Kreuz, Magenschierf, 2080 m, Krippenstein
Seilbahnen und Schigebiete meide ich normalerweise, weil ich weder Massen am Menschen noch die unvermeidliche Zerstörung der Natur durch Pisten und Lifte sehen will. Aber manchmal so wie heute mache ich eine Ausnahme. Im Winter deckt der Schnee viel von der planierten Piste zu und in diesem großen Gebiet verteilen sich die Menschen sobald man den Seilbahnbereich verläßt. heute ist Ostermontag, der letzte Tag des regulären Seilbahnbetriebs. Es gibt aber auch später noch Seilbahnfahrten für Tourengeher die die berühmte Rumplerrunde gehen wollen.
Ich fahre mit vielen Schifahrern eingezwängt bis zur Bergstation auf dem Krippenstein. Mit Schneeschuhe bin ich der Einzige in der Gondel. 30 Euro 60 Cent sind nicht gerade billig für eine Berg- und Talfahrt, aber einmal im Jahr leiste ich mir halt diesen Luxus. Auf die dritte Teilstrecke hinunter zur Gjaidalm verzichte ich. Anfangs gehe ich auf der Piste bergab. Das Panorama zum Koppenkarstein, Glaidstein, Hoher Dachstein ist den Preis auf jeden Fall wert.
So ungefähr in diese Richtung will ich mich wenden. Da hinten sind die Speikberge, die ich erreichen will.
Das Dachsteinplateau ist alles andere als eben. Große Wächten und dazwischen Mulden und hinten die hohen Gipfel, da müssen Bilder gemacht werden bis die Speicherkarte glüht. Keine Sorge, ich zeig nicht alle.
Ein Blick zurück zur Lodge und Seilbahnstation am Krippenstein. Was mir das Lawinengefahrtaferl hier mitten auf der präparierten Piste mitteilen will verstehe ich nicht.
Die Schispuren zweigen nach rechts ab. Die Piste geht hier weiter und ich will sehen wohin sie führt. Hier ist eine Schneeschuhwanderroute ausgeschildert.
Die Spur ist noch schön präpariert. Viele sind hier heute noch nicht gegangen.
Der metallene Dachstein-Hai ist das Ziel der Schneeschuhwanderroute 3. Kunst muss man nicht verstehen. Einem gefällt sie und dem Anderen eben nicht. Ich hoffe nur, dass dafür nicht zu viel Steuergeld verschwendet wurde.
Als Ziel ist mir der Hai zu wenig. ich überlege wie es weiter geht?. Der rundliche Gipfel vor mir müsste der Däumkogel sein.
Mit 2001 m Höhe ist der sogar interessant und schaut auch für mich besteigbar aus.
Kurz nach dem Hai endet die Präparierung. Was jetzt? Ich gehe einfach geradeaus weiter. Da gibt es keine Spuren mehr. Mit GPS versuche ich in der Nähe des Sommerweges zum Heilbronner Kreuz zu bleiben.
Endlose Weiten, völlig unverspurt und schön zu gehen. Teilweise ist der Schnee hart gepresst und schön zu gehen. Manchmal gibt es auch angewehten Schnee, der weich und locker ist. ier ein Rückblick auf meine einsame Spur.
Und der Blick nach vorne. Zwischen Wechten und Hügeln hindurch ...
... komme ich zum Heilbronner Kreuz. Hier treffe ich wieder auf die Spuren einer fünfköpfigen Schitourenggehergruppe, die kurz vorher hier vorbeigekommen ist. Das Kreuz erinnert daran dass hier im April 1954 drei Lehrer und 10 Schüler aus Heilbronn in einem Schneesturm erfroren sind. Quelle: Wikipedia
Der Speikberg (links) und der Niedere Speikberg (rechts) sind schön zu sehen. Ich gehe aber nicht direkt darauf zu, sondern ...
... folge der Spur meine Vorgänger ...
... bis ich merke dass die wohl ein ganz anderes Ziel haben. Ich schwenke in Richtung Speikberg ab. So gerade ist es nicht immer.
Manchmal muss ich solche Hindernisse umgehen.
Das ist aber schön zu sehen wie der Wind den Schnee geformt hat. Je weiter ich zum Niedern Speikberg hinauf komme, desto stärker bläst der Wind.
Hier habe ich noch einen Umweg zu machen.
Links vorbei ist es einfach.
Auf dem Niederen Speikberg ist nur ein Steinhaufen. Ab hier ist es nicht mehr so steil da hinüber zum Speikberg.
Am Gipfel des Speikberges steht ein kleines Gipfelkreuz, das nett mit Anraum verziert ist. Es bläst auch jetzt ein kräftiges, eiskaltes Lüftchen. Ein Gipfelselfie muss natürlich trotzdem sein und ...
... auch die vielen Gipfel rundum wollen abgelichtet werden. Hier erkenne ich den Grimming und den Kammspitz.
Viel Wandergelände vor dem Stoderzinken und dahinter die Schladminger Tauern.
Viel Gelände auch hier bis zum Koppenkarstein und ...
... weiter zum Dachstein.
Kenner sehen hier den Schafberg am Wolgangsee, den Leonsberg, den Sarstein bis zum Schönberg im Toten Gebirge.
Schon oft gesehen und immer wieder ziehen die Dachsteingipfel den Blick auf sich.
Das Häschen muss ich neben dem Kreuz verstecken damit es nicht weggeblasen wird. Heute ist ja Ostermontag.
Dann geht es wieder abwärts. Einige Tourengeher kommen mir entgegen. Sie bedanken sich für meine Spur, weil sie sonst nicht raufgefunden hätten. Die sind also tatsächlich den ganzen Umweg nachgegangen den ich gemacht habe.
Ich suche mir für den Abstieg von Niederen Speikberg eine kürzere Linie.
Hier hätte ich auch locker raufgehen können.
Das Heilbronner Kreuz ist jetzt gut besucht. es sind auch Schneeschuhgeher dabei.
Es müssen in der Zwischenzeit noch viele Watschler hier gewesen sein, denn jetzt gibt es viele Spuren, denen ich folgen kann.
Kurz geht es noch mal bergauf.
Vorbei an schönen vom Wind aus Schnee geformten Gebilden.
Ich mache noch einen Seitensprung zum ...
... Gipfelsteinmann am Magenschierf, 2080 m.
Bevor ich ...
... langsam und viele Fotos machend ...
... zurück ins Schigebiet gehe. Der Tour Nr. 3 bin ich in der Früh zum Dachstein-Hai gefolgt.
Bei der Lodge und der Seilbahnstation am Krippenstein bin ich wieder im Trubel angelangt.
Der Winterwanderweg geht hinauf beim Kircherl vorbei ...
zur "Welterbespirale" am Gipfel. Ich denke nur kurz darüber nach was die als Schiff verkeidete Ausichtsplattform hier soll. Ein paar Meter weiter oben sieht man auch nicht mehr als ohne dieses Monstrum. Dann wende ich mich kopfschüttelt ab.
Zum Hallstätter See sieht man auch ohne Turm hinunter.
Den Abstieg zur Fünf-Finger-Plattform spare ich mir. Da sind viele unterwegs die mit der Seilbahn raufgefahren sind und jetzt den Nervenkitzel auf der Plattform erleben wollen. Ich bin dafür nicht die richtige Zielgruppe.
Lieber setze ich mich noch zu den vielen anderen ins Seilbahnrestaurant. Getränke gibt es noch, aber die Küche wird schon geputzt. Wie die Seilbahn hat auch das Restaurant ab morgen geschlossen. Das Personal muss jetzt alles fertig machen weil sie auch mit der letzen Seilbahngondel runterfahren wollen.
Und dann gehts steil bergab. Die Tiefblicke verursachen mir Schwindelgefühle. Ich stelle mich hinten in die Gondel und bin froh schnell wieder unten zu sein. So schnell werde ich hier nicht wieder her kommen und wenn dann im Sommer und zu Fuß.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Oberösterreich eingezeichnet. Ich bin 11,6 km weit gegangen,
habe 350 hm bewältigt und dafür 5,5 Stunden benötigt.
vorige Tour: Brandriegel nächste Tour: Bruderkogel