Über den Rotgüldensee auf's Silbereck
Arsenhaus, Rotgüldenseehütte, Silbereck, 2810 m, Rotgüldenseehütte
In den Vorjahren habe ich sehr viele kurze Bergurlaube in ganz Österreich und in Südtirol verbracht. Dann bin ich im Oktober von Wien nach Gröbming übersiedelt. Hier habe ich rund um mich so viele wanderbare Berge dass ich kein Bedürfnis hatte wo anders hin auf Urlaub zu fahren. Oder anders augedrückt, ich bin das ganze Jahr über auf Urlaub in Gröbming. ;-) Dann hatte ich den Wunsch weingstens einmal im Jahr auf einen Dreitausender zu kommen. Auf Urlaub brauche ich dazu nicht fahren, aber als Tagestour ist mir das dann doch zu weit. Ich entscheide mich für den Großen Hafner, den ich nach einer Übernachtung in der Rotgüldenseehütte besteigen werde. Am Vortag will ich das Silbereck besteigen um den herrlichen Tag zu nutzen.
Über den Radstädter Tauern bin ich recht schnell im Lungau und fahre über Mauterndorf und St. Michael nach Muhr. Weiter hinten im Tal entspringt die Mur. Ich fahre bis zum Arsenhaus, wo es genügend (Gratis-)Parkplätze gibt. Von hier ist es nur ein kurzer Anstieg zum Rotgüldensee. Das ist schon ein Blick zurück, wo mir die Grasberge gut gefallen. Die müssten gut zu überschreiten sein und ich kenne noch keinen Einzigen davon. Das sollte ich in den nächsten Jahren ändern.
Da hinein führt mich mein Weg. Es gibt ein paar Abschneider, so muss ich nicht immer auf der Straße gehen. Ganz hinten leuchten schon die Felsen der Nordhänge vom Großen Hafner.
Herrlich ist die Aussicht am Rotgüldensee. Den ganzen Tag hier zu liegen schaffe ich aber trotzdem nicht.
Ich habe nicht reserviert, bekomme aber ein Lager zugesagt. Man hört ja so vieles über überfüllte Hütten und die Pflicht zu reservieren. Manchmal sogar mit Anzahlung, die die Wirte verlangen. Hier ist alles einfacher. Man ist freundlich zu mir und ich fühle mich willkommen. Was ich jetzt noch nicht weiß ist dass ich heute der einzige Übernachtungsgast bleiben werde.
Am Seeufer blüht das Schmalblättrige Weidenröschen, aber auch viele Rittersporn. Die freuen mich natürlich noch mehr weil man sie seltener sieht. Im Hintergrund ist links mein morgiges Ziel zu sehen.
Vom See geht der gut markierte Weg zuerst duch sehr schönen Wald, dann ...
... auch etwas verwachsen durch die Erlen hinauf.
Hier ist das freie Almgelände erreicht. Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen herrlich so dahinzuwandern. Ich habe keinen Zeitdruck und auch das Wetter ist stabl und ohne Gewittergefahr. Einfach nur genußvoll hier zu sein.
Ein riesig Fels liegt hier herum. Beeindruckend schön, das muss ordentlich gepumpert habe, als der von Berg runtergekollert ist
Dann wird der Aufstieg immer felsiger, schottrig und steiler.
Die Markierungen vermitteln die Sicherheit sich noch nicht verstiegen zu haben.
Zwei Wanderer überholen mich. Hier hängt sogar ein Seil herunter, das ich auch gerne zum Hochziehen verwende.
Weiter oben ist kein Seil. Das Gelände ist immer noch sehr steil und der Schotter rutschig.
Dann komme ich zu einer Scharte. Jetzt geht es kurz abwärts und danach ist der Hang zu queren. Der Weg ist gut zu sehen, aber manchmal sind auch Schotterrinnen sehr vorsichtig zu queren.
Wenn man genau schaut ist hier schon das Gipfelkreuz ganz hinten zu erkennen.
Plötzlich sehe ich ein Holzkästchen zwischen den Felsen eingebaut. Jetzt habe ich keine Zeit da hineinzuschauen.
Dieser rutschige Hang ist noch zu bewältigen, bevor ich ...
... mich beim Kreuz zum Gipfelfoto aufstellen kann.
Ich plaudere mit den beiden Wanderkollegen und genieße die herrliche Aussicht runter zum Oberen und Unteren Rotgüldensee, dahinter der Kamm von der Kölnbreinspitze zum Vorderen Schober.
Den Hafner schaue ich mir genau an weil ich morgen rauf will. Allerdings ist nur der Weg bis zur Wastlkarscharte zu sehen. Dann geht es dahinter weiter und das ist von hier nicht zu sehen.
Eigentlich habe ich geplant bei der Gelegenheit auch noch den Eisenkopf (im Bild links) und den Ochsenkopf zu besteigen. Angesichts dieser felsigen Gegend verzichte ich gerne darauf. Ich bin schon froh den Rückweg zu schaffen.
Der Schotterhang ist für mich schwierig genug. Ich blicke noch mal zurück ...
... und diesmal schau ich hinein in das Kästchen, aber ich verzichte auf den guten Schluck sonst komme ich nicht heil runter.
Ein schöner Jausenplatz findet sich hier. Ich überlege ob ich diese Gipfel auch schaffen könnte. Das müssten die Haderlingspitze und die beiden Schober sein. Wege führen da aber anscheinend keine hinauf.
Hier komme ich wieder beim Findling vorbei, der mir schon im Aufstieg gefallen hat. Dahinter das Weißeck steht schon seit Jahren auf meiner Wunschliste. Rechts im Bild wäre noch der Salzkopf leicht erreichbar. Heute interessiert er mich aber nicht mehr.
Ich gehe zurück zur gut besuchten Hütte und lasse mich mit Speis und Trank verwöhnen.
Bevor es ins Schlaflager geht mache ich noch einen Abendspaziergang am See entlang. Ich erkunde den ersten Teil meiner morgigen Tour. Ich freue mich drauf.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Salzburg eingezeichnet. Ich bin ca. 10 km weit gewandert,
haben dabei fast 1500 hm bewältigt und dafür 7 Stunden benötigt.