Großer Hafner über die Wastlkarscharte
Rotgüldenseehütte, Oberer Rotgüldensee, Wastlkarscharte, Großer Hafner, 3076 m, Rotgüldenseehütte, Arsenhaus
Guten Morgen auf der Rotgüldenseehütte. Der Ausblick aus dem Fenster ist fantastisch. Ich hatte eine erholsame Nacht ganz allein im Lager. Jetzt schnell noch frühstücken und nichts wie los. In der rechten Hälfte im Einschnitt ist die Wastlkarscharte. Da hinauf soll es sehr schwierig sein. Ich habe gehörigen Respekt vor diesem Abschnitt. Das Wetter ist ideal, nur am Abend könnte es Gewitter geben. Es ist also keine Zeit zu verlieren.
Entlang des Sees geht es ins Tal hinein. Dann über eine Steilstufe hinauf zum Oberen Rotgüldensee.
Dann wird es immer steiler. Hier schaue ich schon hinunter.
Der Aufstieg zur Wastlkarscharte ist zwar gesichert aber trotzdem nicht einfach. Am Beginn der Sicherungen mache ich noch ein Foto. An den schwierigen Stellen habe ich dafür keine Hand frei. An Seilen und Eisenklammern, Stifte im Felsen hantel ich mich hinauf.
Irgendwie und sehr mühsam habe ich das obere Ende erreicht. Ich darf nur nicht dran denken hier auch wieder hinunter zu müssen.
Ab der Scharte kann ich auch auf die Hochalmspitze sehen, die hier in der Bildmitte ganz hinten ist.
Da will ich hinauf. Dazu muss ich erst unterhalb des Wastlkarkees hinüberqueren. Es ist recht flach, aber gar nicht leicht zu finden.
Obwohl es Markierungen und Steinmännchen gibt verliere ich den Weg immer wieder. Ich weiß aber wo ich hinwill und finde wieder den richtigen Weg.
Hinauf in die nächste Scharte kann ich nur mit den Seilen schaffen. Hier kann ich auf den Felsspalt steigen und mich am Seil hinaufziehen.
Ab jetzt geht der Weg fast immer direkt am Grat in Richtung Gipfel. Auch hier gibt es zum Glück für mich Seile zum Festhalten.
Der Grat wird breiter. Jetzt sind nur die großen Blöcke zu übersteigen. Das ist auch mühsam, aber zumindest ist es hier nicht mehr ausgesetzt. So viel Luft unter den Füßen mag ich ja gar nicht.
Interessant sind die vielen aufgestellten spitzen Steine. Normalerweise macht man so was zur Orientierung. Hier hilft das nicht, denn sie sind scheinbar überall. Die Orientierung ist ja einfach, zum Gipfel kommt man wenn man bergauf geht.
Die Luft wird dünn. Ich schnaufe wie ein altes Dampfross, aber dann ...
... habe ich den Gipfel doch noch erreicht. Eine Pause tut gut. Ich bin ganz allein hier oben.
Hier ginge es weiter über den Kleinen Hafner zur Kesselspitze.
Der bekannteste Gipfel in der Mitte ist hier die Hochalmspitze und etwas weiter westlich ...
... der Ankogel und viele andere. Weiter hinten wäre auch der Großglockner zu sehen, aber dazu ist es zu dunstig.
Lange halte ich mich nicht auf ich muss ja auch wieder zurück über den Grat.
Und dann hinab in das Kar. Auch den Abstieg schaffe ich mit Hilfe der Seile mit Konzentration und Überwindung.
Beim Rückweg quere ich das Schotterfeld etwas weiter oben beim Gletscher.
Interessante Muster finden sich auf den Felsen.
Schöne Muster auf dem Weg hinüber zur Wastlkarscharte und dann ganz vorsichtig wieder über die Eisenklammern und fest an die Drathtseile geklammert. Darunter ist wieder der rutschige Sand und Schotter zu bewältigen ohne abzurutschen.
Ich bin froh als ich die schwierigsten Stellen hinter mir habe. Hinunter zu den beiden Seen ist es noch ein weiter Weg.
Es sind auch immer mehr Wolken aufgezogen und sie werden immer dunkler. Ich glaube auch schon leises Donnergrollen zu hören. Meine Schritte werden immer schneller und kurz bevor ich die Hütte erreiche beginnt es zu tröpfeln. Kaum sitze ich drinnen und lasse mir Suppe und Bier schmecken als ein Wolkenbruch mit heftigem Donnern niedergeht. Glück gehabt und gut eingeteilt.
Das Gewitter ist rasch vorbei und ich kann rasch wieder zu meinem Auto beim Arsenhaus absteigen. Solche alten Lärchen sieht man immer wieder gerne. Ein besonderes Kunstwerk der Natur.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Salzburg eingezeichnet. Ich bin ca. 15 km weit gewandert,
habe dabei über 1300 hm im Aufstieg und über 1700 hm im Abstieg bewältigt und dafür über 10 Stunden benötigt.