Nicht ganz auf das Vöttleck
Trieben, Schwarzkogel, 1735 m, 1742 m, Gruberalm, Treglwang
Heute habe ich eine Übeschreitung des Vöttleck von Trieben nach Treglwang geplant. Ich bin kein Freund von Öffis, denn die fahren selten dann und dort wo ich sie brauche. Nach der Tour auf einen Bus warten oder ihn knapp zu verpassen ist mir nicht angenehm und viel zu unsicher. Ich stelle daher mein Auto nach Treglwang um es am Ende meiner Tour für die Heimfahrt zur Verfügung zu haben egal wie lange ich dazu brauche. Mit dem Bus fahre ich nach Trieben um dort meine Überschreitung zu beginnen.In Trieben gibt es das Magnesitwerk und die Fa. Maco, die Fensterbeschläge herstellt. Diese Anlagen mögen nicht schön sein und nicht in die Landschaft passen, aber sie schaffen Arbeitplätze und Einkommen.
In der Nacht hat es geschneit. Hier sind es nur ein paar Zentimeter, weiter oben wird es deutlich mehr sein. Meinen Weg suche ich mir einfach so bergauf, teilweise über Forststraßen, aber auch querfeldein.
Durch dichten Jungwald und verschneite Heidelbeersträucher stapfe ich aufwärts. Kurz danach schnalle ich meine Schneeschuhe an.
Ein Blick hinab nach Trieben, unten schaut es nach Frühling aus, aber hier oben herrscht der Winter.
Es wird immer winterlicher. Die verschneiten Bäume haben schon auch etwas Schönes. Während ich unter ihnen durchgehe tropft und rieselt der Schnee auf mich herab, der jetzt in der Sonne schmilzt.
Auf einer harten Altschneedecke liegen mindestens 10 cm Neuschnee. Ganz allein zu spuren ist anstrengend.
Winterbilder
Der Westgipfel des Schwarzkogels, 1735 m, liegt schon hinter mir.
Bis zum höheren 1742 m hohen Ostgipfel ist es schön und flach, aber danach wird der Grat schmäler. Schöne Wächten verzieren ihn.
Weit voraus sehe ich jetzt mein angepeiltes Ziel das Vöttleck. Ich zweifle daran ihn heute noch zu erreichen.
Ich gehe anfangs unterhalb vorbei und mache viele Fotos.
Schaut eindrucksvoll aus ...
... und es ist genußvoll den Grat zu überschreiten. Da vorne bei der letzten sichtbaren Wächte versuche ich vorerst rechts unterhalb vorbeizugehen. Da ist aber der Hang viel zu steil. Ich kann mich kaum halten und steige oben auf den Kamm hinauf.
Hier bin ich schon drüber. Man sieht wo ich mich durchgewühlt habe. Vor mir schaut es nicht besser aus und es gibt unter dem Schnee sogar Felsen. Als mir eine Wächte abbricht und ich mich nur mit Mühe oben halten kann suche ich nach einer Möglichkeit vom Grat runterzukommen.
Unter ca. 20 cm lockerem Neuschnee liegt eine feste Altschneedecke in die ich Stufen treten kann und so über den Hang runterkomme. Hier das Stück Grat das ich mir auf diese Weise erspart habe.
Hier kann ich schon von weiter vorne auf meinen Abstieg zurückschauen. Es geht wieder bergauf. Das Stapfen hat mich erschöpft. Ich überlege mir einen Plan B, aber wie komme ich runter vom Berg?
Hier wird der Grat wieder schmäler und steiler. Ich denke an grüne Wiesen und bunte Blumen die anderswo schon blühen. Ich mag keinen Schnee mehr sehen, vor allem nicht in diesen Mengen. Das Vöttleck ist noch 1,7 km und 150 hm entfernt. Ich habe meine Motivation verloren und drehe um.
Ich versuche in der Karte die Stellen zu finden die am wenigsten steil sind. Steil genug ist es überall. Es ist schwierig nicht runterzurutschen und ich bin froh nie einen Lawinenkurs besucht zu haben, sonst hätte ich Bedenken gehabt so abzusteigen.
Hier bin ich bei der Jagdhütte auf der Gruberalm. Jetzt sind die Schwierigkeiten vorbei, ab hier gibt es Forststraßen und das Gelände ist weniger steil.
Jetzt muss ich mich nur noch über das verwirrende Straßennetz und teilweise direkt duch den Wald nach Treglwang durchzuschlagen. Die Überschreitung des Vöttleck wird in der schneefreien Zeit wiederholt.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 16 km weit gewandert,
habe über 1000 hm bewältigt und dafür inklusive kurzer Pausen 7 Stunden benötigt.