Bei meiner Tour auf den Lahngangkogel vor zwei Tagen habe ich das Gipfelkreuz nicht gefunden. Diese Schmach kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Natürlich "muss" ich so bald wie möglich nochmal hinauf und es suchen. Diesmal wähle ich mit der Kaiserau einen höheren Ausgangspunkt. Ich will auch nicht genau den gleichen Weg nochmal gehen, daher mache ich die Überschreitung in der Gegenrichtung.

Am Parkplatz ist noch genug Platz. Die Schilifte sind schon in Betrieb. Ich kann von Anfang an die Schneeschuhe anschnallen, obwohl sie nicht notwendig sind weil der Schnee hartgefroren ist und ich daher kaum einsinke. Vor mir sind der Kreuzkogel, die Riffel und der auffallend spitze Kalbling.

Das Schloß Kaiserau und die Sportalm bleiben hinter mir zurück. Gegenüber liegen die Hochhaide bis Stein am Mandl.

Heute verzichte ich auf eine Einkehr in der Oberst-Klinke-Hütte. Es ist noch zu früh und ich will das Gipfelkreuz sehen.

Vorgestern lag der Admonter Reichenstein in der Sonne. Heute gibt es mehr Wolken, aber immer noch gute Sicht.

Entlang der Wächten am Nordostgrat gehe ich weiter. Der Föhnsturm von gestern hat die Flechten von den Bäumen geblasen. In den Spuren sind sie hängengeblieben und färben sie dunkel.

Kurz vor dem höchsten Punkt ist die am Faschingsamstag benutzte Schneebar. Anerkennend bemerke ich dass die Müllsäcke unter dem Baum bereits abtransportiert wurden.

Jetzt beginnt das Suchen. Da ist es ja! Das Kreuz steht nicht auf dem höchsten Punkt, sondern wie so oft unterhalb dort wo es vom Tal aus zu sehen ist.

Das Kreuz von der anderen Seite und der Anstieg zum Gipfel.

Jetzt weiß ich auch warum ich vorgestern vorbeigegangen bin. Ich hatte den Blick nur nach oben gerichtet. Zum Kreuz hätte ich weiter nach links gehen müssen. (roter Kreis)

Auch die Ausicht nach rechts hat mich abgelenkt und gefällt mir auch heute noch besser.

Nun da ich das Gipfelkreuz gefunden habe kann ich mich neuen Zielen zuwenden. Der Waldrücken da unten ist der Wagenbänkberg, dem ich bisher keine Aufmerksamkeit geschenkt habe. Ich habe noch Zeit und werde ihn heute besuchen.

Zuerst geht es runter zur Wagenbänkalm. Die muss ich mir ansehen wenn die Wiesen grün sind. Da ist es sicher auch schön hier oben.

Dauert sicher noch etwas bis die Kühe hier genügend Futter finden.

Gleich oberhalb der Alm ist ein unbenannter Gipfel mit 1602 m Höhe. Auch auf dem Wagenbänkberg schaut es nicht viel anders aus. Schöner Hochwald ohne Aussicht, aber sicher in der schneefreien Zeit schön zu durchwandern.

Jetzt sehe ich endlich Blumen, auch wenn sie nur gemalt sind. Über den Gustlsteig komme ich zurück zum Ebenbauertörl und in die Kaiserau.

Hier werden gerade Schirennen abgehalten. Von Minizwergen bis zu Erwachsenen wedeln die Rennfahrer durch die Tore. Ich vergönne mir köstliche Steirerkasnocken in der Sportalm und lasse den Tag langsam und gemütlich ausklingen.

Ja das stimmt, man sollte Kinder niemals unbeaufsichtigt lassen. ;-)

Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 10,5 km weit gewandert,
habe 650 hm bewältigt und dafür inklusive kurzer Pausen 4:20 Stunden benötigt.

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