Über den Blarergrabenweg auf den Schneealpe
Altenberg, Lohmgraben, Blarergraben, Schneealpenhaus, Michlbauerhütte, Windberg, 1903 m, Mooskogel, 1788 m,
Almgraben, Lohmgraben
Eigentlich hatte ich nach der gestrigen anstrengenden Novembergrattour auf den Schneeberg für heute einen Rasttag eingeplant. Ich habe mich ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt. Im Radio höre ich ständig welch schöner Tag heute ist. Sonne und warm, der erste Frühsommer-Frühlingstag ist angebrochen. Zudem hat Michael gestern festgestellt dass wir zu früh auf den Schneeberg gestartet sind weil es erst Nachmittag so richtig sonnig wurde. Duch die Sommerzeit ist es lange hell und es stimmt: Eine 8-Stunden-Tour kann man auch von 11 bis !9 Uhr machen, statt von 8 bis 16 Uhr.
Kurz entschlossen mache ich mich also auf und bin kurz nach 11 Uhr am Parkplatz Almgraben.
Es ist bereits seit Stunden hell, warm und wolkenlos. Heute hätte ich ruhig schon früher starten können.
Im Tal ist Frühling. Der Seidelbast erfreut meine Augen und das Herz. Trotzdem packe ich die Schneeschuhe auf den Rucksack und komme mir ein wenig komisch dabei vor.
Geradeaus geht es hinein in den Almgraben.
Oben fällt mir ein rötlicher Fleck am Felsen auf. Das ist der Felsausbruch vom Mai des Vorjahres. Unterhalb des Abbruches verzweigt sich der Weg. Nach links in den Sattel geht der Weg duch den Blarergraben rauf. Eigentlich wollte ich durch den Almgraben aufsteigen. Mir fällt aber ein dass der Weg durch den Blarergraben schwieriger und steiler sein soll. Daher beschliesse ich den lieber im Aufstieg zu begehen als im Abstieg. Durch den Almgraben kann ich dann besser absteigen.
Der Schnee wird mehr. Die Brücke ist teilweise frei und erleichtert das Queren des Grabens. Gleich danach gibt es eine Leiter, links im Bild zu sehen. Auch sie ist fast schneefrei und erleichtert den Anstieg.
Ein nicht ganz so steiler Abschnitt folgt. Ich bin jetzt froh die Schneeschuhe mitgenommen zu haben. Wege oder Markierungen sehe ich keine. Soll ich da gleich nach rechts hinauf oder doch im Graben in der Bildmitte?
Oben hängen Wächten und mehrmals brechen kleine Stücke ab und rieseln hinunter in den Graben. Wenn größere Stücke abbrechen möchte ich nicht gerade darunter stehen.
Mein Plan sagt aber, der Weg geht hier nach links. Vorerst noch in angenehmer Steigung, aber bald wird es mühsamer.
Da muss ich nicht rauf ist aber schön anzusehen.
Durch den späten Aufbruch und das warme Wetter ist der Schnee tief aufgefirnt. Mit den Schneeschuhen rutsche ich im nassen Schnee aus als es steiler wird. Ich packe sie auf den Rucksack und gehe weiter. So kann ich schöne Stufen in den Schnee schlagen. Dann stecke ich wadentief drinnen und finde mit den Grödeln guten Halt auf der darunterliegenden härteren Schneeschicht.
Verschwitzt, keuchend und voller Adrenalin erreiche ich einen Absatz. Ideal für die notwendige Pause. Ich schaue hinüber in den Almgraben und hoffe der ist nicht ganz so steil, denn hinunter möchte ich hier durch den Blaregraben nicht mehr müssen
Ab hier wird es einfacher. Ich sehe sogar eine Markierung, die hier nach links weist. Ich ignoriere sie und steige zwischen den verschneiten Latschen und den aperen Stellen rechts gerade hinauf. Hier verwende ich wieder die Schneeschuhe.
Ich freue mich als plötzlich das Schneealpenhaus ganz in der Nähe auftaucht. Der Himmel ist jetzt nicht mehr ganz klar. Trotzdem ist es angenehm warm.
Ein Blick zur höchsten Erhebung der Schneealpe dem Windberg mit 1903 m Höhe, da will ich noch hinüber.
Doch vorher habe ich mir eine Rast verdient.
Das Schneealpenhaus hat auch einen gemütlichen Winterraum, ...
Getränke gibt es keine und nur zwei Klappbetten, ...
... dafür aber eine herrliche Aussicht.
Wer den Gipfel nicht mehr schafft kann sein Gipfelkreuzbild gleich neben der Hütte machen. ;-)
Völlig unverspurt liegt die verschneite Landschaft vor mir und kein Mensch zu sehen. Der Schnee ist gut gesetzt, daher sinke ich mit den Schneeschuhen wenig ein. Herrlich hier unterwegs zu sein.
Wieder mal ein Blick nach hinten zum Schneealpenhaus mit dem weithin sichtbaren roten Dach.
Die Michlbauerhütte hat noch ein wenig Schnee vor der Tür.
Dieser Mulde weiche ich aus, ansonsten gehe ich einfach gerade nach oben.
Die verschneiten Almhütten faszinieren mich, dahinter ist die Heukuppe der Raxalpe zu sehen.
Auf dem Windberg ist es auch heute windig, aber schön und menschenleer wie man diesen Gipfel im Sommer selten antrifft.
Ganz hinten der Ötscher, Göller bis zur Hofalm, davor die Donnerwand.
Gipfelkreuz mit Rax bis zum Stuhleck.
Hochschwab mit Staritzen bis Hochweichsel und Ringkamp.
Der Ötscher etwas herangezoomt.
Göller und davor die Donnerwand.
Die kleine Mitterbergwand, dahinter der Kamm vom Schnalzstein bis zum Gippel.
Nicht vergessen darf man natürlich den Schneeberg mit dem Amaisbühel davor ...
... und die Raxalpe ganz nahe.
Langsam mache ich mich an den Abstieg.
Ich suche mir einen Weg zwischen den Wächten, ...
... die aus einiger Entfernung nicht ganz so wild wirken.
Auf meinem Weg besuche ich noch den Mooskogel und diesen Steinmann auf einem (unbenannten) Hügel danach.
Ich muss jetzt einen einfachen Abstieg in den Almgraben finden. Hier gehe ich noch oberhalb der Wächten vorbei.
"Gletscherspalten" auf der Schneealpe? Ich halte lieber etwas Abstand.
Von unten schaut das dann so aus.
Im Almgraben gibt es sogar alte Spuren. Es ist einfach da runter. Lange nicht so steil wie im Blarergraben. Ich bin froh die Richtung meiner Tour so gewählt zu haben.
Immer gerade hinunter, an einigen Lawinenresten vorbei.
Auf dem Schotterhang in Richtung Lohmstein treibt sich ein Rudel Gämsen herum. Ich höre immer wieder Steine nach unten kollern.
Der Weg quert aus dem Graben heraus. Ich kann die Schneeschuhe wieder auf den Rucksack packen.
Noch ein Blick zurück wo ich runtergekommen bin.
Eine Lawinenrinne ist noch problemlos zu queren, dann ...
... sehe ich wieder den Felsabbruch vor mir.
Als die Steine hier runtergekommen sind war es wohl gut wenn sich hier niemand aufgehalten hat. Die roten Steine sind bis auf den Wanderweg und weiter runter gestürzt, aber jetzt bewegt sich nichts und ich erreiche wohlbehalten den Parkplatz. Es ist noch lange hell und ich bedaure ein wenig nicht noch den Umweg über Amaisbühel und Schauerwandkreuz gemacht zu haben. Aber auch so war es ein sehr schöner Tag am Berg.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet.
Ich bin 11 km kurz gewandert, und habe 1000 bewältigt und dafür 6,5 Stunden benötigt (inkl. Pausen).