Die Sonnschienhütte ist gut bewitschaftet. Ich bekomme ohne Anmeldung ein Lager. Der Wirt ist freundlich im Gegensatz zu seinem Vorgänger. Das Essen ist gut und preiswert, auch das Frühstücksbuffet voll in Ordnung. Trotzdem hätte ich es so machen sollen wie zwei junge Frauen, die bevor es finster wurde weggegangen sind um im Freien zu schlafen. Sie sind erst zum Frühstück wieder aufgetaucht. Die Nacht im Lager unter dem Dach war sehr heiß und unruhig, da ich leider nicht der einzige Schnarcher war. An diesem Tag wäre das Nachtlager zwischen den Latschen die bessere Wahl gewesen.
Um sieben Uhr breche ich auf. Heute bin ich zuerst weglos unterwegs. Hier ist links der Ebenstein und rechts der Polster zu sehen. Über den Polstersattel dazwischen will ich drüber.
Zuerst muss ich runter in den Murmelboden. Hier bin ich schon einmal runtergekommen. Damals war ich zu weit östlich, hier in der Bildmitte. Es war schofig und gar nicht so einfach. Heute ziele ich den Graben ganz links im Bild an.
Hier hinein ist es einfach zu Gehen. Zuerst sumpfig, dann verwachsen, dann wird es immer steiler.
Durch hohes Gras und ...
... durch blühendes Fuchs-Greiskraut mühe ich mich hinauf.
Neben mir sehe ich ausgewaschene Kalkplatten.
Von oben werde ich von den Gämsen misstrauisch beobachtet.
Der Graben endet in einem Kar. Vorher biege ich nach rechts ab und steige auf dieser schönen Wiese höher.
Eine Besteigung des Ebensteins ist heute nicht vorgesehen. Hier glaube ich eine gute Aufstiegsmöglichkeit zu sehen, links der Bildmitte sollte es auch für Nichtkletterer möglich sein.
Nur im Zoom erkenne ich die Steinböcke, die sich von mir nicht beim Frühstück stören lassen.
Ein Rückblick über die Sonnschienalm zum Trenchtling.
Es wird steiniger, aber immer problemlos. Ich gehe rechts am Ebenstein vorbei.
Am Polstersattel sehe ich über den Ostgrat zum Ebenstein. Es gibt Bergwanderer die hier einen relativ leichten Aufstieg finden. Ich gehöre definitiv nicht dazu.
Hier ist schon eher mein Gebiet. Vom Hinteren Polster bin ich schon mal rüber gekommen. Damals im November hatte ich wenig Sicht und schlechtes Wetter. Heute ist es noch angenehm. Es weht ein leichtes Lüftchen das die Temperaturen angenehm erträglich macht.
Heute will ich hinüber zum Große Griesstein, doch vorher muss ich hinunter in den Fenstertrog. Ich suche hier die beste Aufstiegsmöglichkeit, die ich glaube ganz rechts im Bild nach dem Schotterfeld gefunden zu haben.
Der Abstieg ist erstaunlich einfach. Manchmal glaube ich sogar Wegspuren zu sehen. Ich blicke zurück um zu sehen wo man da auf den Ebenstein kommen sollte.
Noch einmal von ganz unten im Fenstertrog. Ich überlege wie der Abstieg durch die Lang-Eibel-Schlucht wäre. Sie ist vor allem bei Schitourengehern beliebt. Wie sie wohl im Sommer zu begehen ist?
Hier ist die einfachste Möglichkeit hinauf zu kommen. Um die Felsen gehe ich rechts herum.
Dann sehe ich sogar zwei rote Punkte. Das sind aber die einzigen Markierungen, die ich hier sehe.
Nach den weißen Felsen gehe ich nach links auf den Kamm hinauf. Oben ist es sicher schöner als unten im Graben.
Ein Blick hinüber zum Ebenstein ...
... und einer zum markanten Brandstein.
Hier ist schon das Gipfelkreuz des Großen Griessteins zu sehen. Ich gehe links herum, immer so weit wie möglich oben bleibend.
Vom Nebengipfel gibt es wieder eine tolle Aussicht zum Brandstein.
Ein kurzer Abstieg und Wiederaufstieg bringt mich auf den Gipfel.
Zuerst mache ich das unverzichtbare Gipfelbild. Dann liege ich in der Wiese. Ein kräftiges Lüftchen kühlt, es ist schön hier in der Sonne zu liegen.
Der Ebenstein und davor der grüne Rücken über den ich gegangen bin. Unten wäre es sicher anstrengender gewesen, wie ich erst hier sehen kann.
Auf der anderen Seite erkenne ich die Riegerin und den Hochstadl auf der Kräuterin.
Jetzt habe ich einen markierten Weg für den Abstieg vor mir. Ich verlasse den Weg kurz um noch einen Nebengupf mit Gipfelstein zu besteigen. Namen dafür gibt es hier anscheinend keinen.
Rückblick zum Großen Griesstein.
Zurück auf dem Weg komme ich knapp beim Kleinen Griesstein vorbei. Diese paar Schritte zum Gipfel schaffe ich auch noch, aber hier beginnt die Tour der Leiden. Je weiter ich runter komme desto weniger Wind gibt es. Es wird unerträglich heiß. Ich habe zu wenig Wasser und mein Knie beginnt wieder zu schmerzen. Immerhin habe ich vom Griesstein zur Winterhöh gute 1400 Höhenmeter zu vernichten.
Die Kreuzpfäder-Jagdhütte liegt an einem schönen Platz. Ich finde in einem Erdkeller eine Kiste Bier, die aber nur noch eine volle enthält. Ich lasse 3 Euro dafür zurück und hoffe auf Verständnis.
Jetzt geht es wieder leichter voran. Ich fotografiere die Schwalbenwurzenzian ...
... und die vielen Königskerzen am Kreuzpfäder. Hinter dem Antonikreuz liegt eine halbvolle Flasche Wasser. Sie ist zum Gießen der Blumen am Kreuz vorgesehen. Hl. Antonius verzeihe mir, ich brauche das Wasser heute notwendiger. Endgültig kann ich meinen Durst erst bei den Hütten am Siebensee löschen. Dort gibt es einen Brunnen mit fließendem Wasser.
Um 16 Uhr erreiche ich erschöpft mein abgestelltes Auto auf der Winterhöh. Selten noch war ich so froh eine Tour zu beenden.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Niederösterreich eingezeichnet. Ich bin ca. 15 km weit gewandert,
habe ca. 800 hm im Aufstieg und 1600 hm im Abstieg bewältigt und dafür 9 Stunden benötigt (inkl. Pausen).