Bereits in den beiden Vorjahren bin ich im Langem Grund in der Kelchsau in den Kitzbühler Alpen gewesen. 2013 bin ich vom Sonnjoch bis zum Grubachkogel gegangen. 2014 bin ich von der Tiefentalalm im Regen auf den Torhelm gegangen. Beide Male sind mir die Wegweiser auf die Pallspitze aufgefallen. In meinen Karten ist kein markierter Weg eingezeichnet. Auf den Tafeln beim Parkplatz sind sogar zwei markierte Weg eingezeichnet, die ich heute begehen werde.
Durch die lange Anreise aus Wien ist es bereits dreiviertel Elf als ich meine Wanderung am Parkplatz Ahrnbachweg beginne.
Es ist heiß und sonnig als ich in den Frommgrund hineinwandere.
Der Frommbach rauscht neben mir ins Tal, ich geniesse den schweißtreibenden Anstieg, erste Urlaubsgefühle stellen sich ein.
Ein wenig beunruhigend sind nur die Quellwolken die sich über mir auftürmen.
Das Wandern durch das Frommtal gefällt mir. Einsam und naturbelassen, kein Mensch zu sehen und neben dem Weg blüht der Almrausch. So stelle ich mir bergwandern vor.
Bei der Frommalm gibt es Pferde, ...
... Rinder und ...
... auch neugierige Ziegen.
Rückblick zur Frommalm.
Weiter gehe ich hinein in den Talschluß. Zuletzt wird es etwas steiler hinauf zur Scharte.
Wasser gibt es genug. Der Boden ist weich und teilweise sumpfig. Rundherum sprudelt das Wasser aus dem Berg heraus.
Natürlich blühen auch viele Blumen auf den Almböden, hier eine Gruppe Zwergprimeln.
Ein kurzer Abstecher vom Weg bringt mich zur Blauen Lacke. Ein früher Aufbruch und sicheres Wetter würden noch die Besteigung des links der Bildmitte zu sehenden Ochsenkopfes ermöglichen.
In der Blauen Lacke schwimmt noch eine Eisscholle. Da verzichte ich lieber auf ein Bad.
Ich bleibe nicht lange, denn die Wolken werden immer mehr.
Hier geht es für mich weiter. Einer dieser Zacken ist die Pallspitze, mein heutiges Ziel.
Zum Gipfel geht es etwas felsig, aber unschwierig hinauf. Auch hier mache ich nur eine kurze Pause. Himmelsblau gibt es nur kurz, bald nach dem Bild ist nur noch Nebel um mich herum.
Zwischen den Steinen hat die Klebrige Primel ihren geschützen Platz gefunden.
Der Abstieg nach Westen ist gut markiert und auch bei schlechter Sicht gut zu finden.
Es beginnt leicht zu nieseln. Der Boden ist auch gut gewässert. Den Fröschen scheint es zu gefallen, sie hüpfen erst kurz vor meinen Füssen zu Seite.
Mir ist der Abstieg über die Almen schon zu feucht.
Sehr malerisch liegt die Jagglfeldalm vor mir.
Die Almrauschblüte hat begonnen.
Dann beeile ich mich zum Parkplatz zurück zu kommen. Hinter mir kommt die Gewitterwolke näher. Ganz schaffe ich es nicht. Einige Minuten später schüttet es kräftig und Blitz und Donner lassen mich zusammenzucken.
Die Erla-Brennhütte hat geschlossen. Im Schuppen nebenan kann ich mich unterstellen, während sich das Gewitter austobt.
Erst als der Regen etwas schwächer wird gehe ich die letzen Minuten zum Parkplatz zurück. Ein etwas frühere Aufbruch hätte mich davor bewahrt, aber andererseits ist auch so ein Gewitter ein interessantes Erlebnis, das man geniessen kann.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Tirol eingezeichnet. Ich bin ca. 15,6 km weit gewandert,
habe über 1150 hm bewältigt und dafür 6 Stunden benötigt (inkl. Pausen).