Auf der Suche nach interessanten Tourenzielen ist mir die Große Scheibe bei Mürzzuschlag aufgefallen. Natürlich war ich schon mehrmals oben. Als Tagestour ist mir dieser Gipfel allein eigenlich zu wenig. Die gleiche Runde wie früher will ich auch nicht gehen. Genauso geht es mir mit der Kampalpe. Was liegt also näher als beide Gipfel in einer Wanderung zu verbinden. Das habe ich noch nicht gemacht. Ich könnte auf dem markierten Weg von Mürzzuschlag auf die Große Scheibe gehen, weiter zur Kampalpe und nach Spital absteigen. Da gibt es einen Bus der nach Mürzzuschlag fährt. Noch besser ist es vor der Tour mit dem Bus zum Ausgangspunkt zu fahren, dann habe ich bei der Rückkehr gleich das Auto zu Verfügung und brauche nicht zu warten bis der Bus fährt. Andererseits brauche ich keine markierten Wege und gehe lieber Rundtouren, also habe ich mir gleich einen Ausgangspunkt zwischen Mürzzuschlag und Spital gesucht, den ich nach der Wanderung auch wieder ohne Öffis erreiche.
An meinem Ausgangspunkt zwischen Mürzzuschlag und Spital am Semmering ist kein Schnee zu sehen. Ich bin allein hier, trotzdem höre ich deutlich die Stimmen, die sagen: "Da braucht man keine Schneeschuhe". "Was soll ich hier mit Schneeschuhen?" und ähnliches. Ein wenig idiotisch komme ich mir auch vor, als ich trotzdem meine Schneeschuhe auf den Rucksack binde.
Eigentlich wollte ich etwas weiter in den Graben des Wallerbaches hineinfahren. Fahrverbot gibt es keines, aber Halten darf man nirgends. Eine ältere Frau, die gerade vorbeigeht frage ich wo ich parken darf. Sie schickt mich wieder hinaus ganz an den Anfang. Macht auch nichts, auf ein paar Meter mehr kommt es mir nicht an.
Er darf hier parken, ist ja alles Privat, nur wenn ich meine Karre hier für ein paar Stunden deponiere schade ich der Natur! ;-(
Ich bleibe nicht im Graben sonden gehe hinauf auf den Bergrücken. Hier liegt schon ein wenig Schnee. Im Hintergrund kann ich den Übergang zum Tratenkogel sehen, davor der Felsen der Hohen Wand.
Straßenbelag auf steirisch. ;-)
Ich treffe auf den Weg, der von Mürzzuschlag auf die Große Scheibe geht. Schon viel weiter unten war ich froh die Schneeschuhe mitgenommen zu haben. Ohne diese wäre ich gar nicht so weit gekommen.
Bevor ich zur Scheibenhütte hinübergehe will ich noch den Gipfel des Beeralpkopfes besteigen.
Der nasse Schnee regnet auf mich herab, vor allem wenn ich durch den dichten Wald hindurch muss. Auf dem Gipfel des Beeralpkopfs gibt es nichts zu sehen, also gleich wieder runter und weiter zur Scheibenhütte.
Eine Spur eines Fußgängers gibt es hinauf zur Hütte. Er/sie hat sich sicher sehr geplagt im Schnee und auf den Gipfel hat er/sie verzichtet.
Während der Woche ist geschlossen. Ich muss auf die mitgebrachten Vorräte zurückgreifen.
Tiefblick nach Mürzzuschlag. Hier oben habe ich viel Sonne, im Süden werden die Schleierwolken immer dichter.
Beim Gipfelkreuz auf der Großen Scheibe, 1473 m.
Neben dem Gipfelkreuz sind Schneeblöcke aufgeschichtet. Ob hier jemand übernachtet hat? Als Test für ein Winterbiwak ist die Große Scheibe gut geeignet. Notfalls kann man sich in den Winterraum zurückziehen. Der ist aber so klein, dass man nicht liegen, sondern nur drin sitzen kann.
In der Bildmitte ist die "Hohe Wand" zu sehen. Natürlich nicht das was man üblicherweise darunter versteht. Irgendwann muss ich mir diese Felsen aus der Nähe ansehen. Heute werde ich diesen Gipfel nur in einiger Entfernung umrunden.
Oberhalb der Hütte gibt es einen Aussichtspunkt der als Raxblick bezeichnet wird. Man sieht aber auch die Höhen der Schneealm ausgezeichnet. Die Rax sehen wir später noch öfter.
Diesen Abschnitt bin ich noch nie gegangen. Im Sommer ist das eher eine Forststraßenhatscherei. Jetzt stapfe ich wie in einer Allee dahin und geniesse die Sonne.
Links von mir habe ich ständig die Rax im Blickfeld.
Vor mir immer durch die Allee sehe ich den nächsten Anstieg auf den Tratenkogel.
Auch ein schöner Aussichtsplatz. Im Süden ist der Höhenzug vom Stuhleck über die Pretul zur Amundsenhöhe zu sehen.
Schneealpe und Raxenmäuer.
Und noch mal die Rax in voller Breite. (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Der Schneeberg darf natülich auch nicht fehlen.
Eine sehr schöne Wanderung kann man auch über den Erzkogel zum Sonnwendstein machen.
Das Alois-Günther-Haus auf dem Gipfel des Stuhleck.
Die Kampalpe liegt völlig unverspurt vor mir.
Rückblick, ich bin ganz am Rand gegangen um die schöne glatte Schneefläche nicht zu zerstören.
Zum Kreuz muss ich etwas absteigen. Es steht nicht auf dem höchsten Punkt, sondern auf einem Felsvorsprung, der ...
... einen schöne Aussicht nach Spital und den Pisten am Stuhleck ermöglicht.
Die Raxalpe und ...
... der Schneeberg bleiben schon ein wenig zurück.
Ich steige über den Sauriegel ab. Ein paar kleine Gegenanstiege nehme ich in kauf. Der markierte Abstieg quert hier unterhalb den Hang und ist bei Schneelage deutlich mühsamer und unangenehmer zu begehen.
Noch ein Hügel liegt vor mir. Nach links führt eine Straße nach unten. Ich gehe lieber oben drüber.
Der Saurücken gefällt mir oben bedeutend besser. Markierungen gibt es hier keine, aber immer wieder Hochsitze der Jäger. Hier ist sogar eine kleine verfallene Hütte unter dem Baum.
Die Hohe Wand ist zwischen den Bäumen noch schön zu sehen, wenn man den Blick von der Rax erst loslösen kann.
Noch ein schöner aussichtsreicher Pausenplatz ...
... dann suche ich mir durch den Wald meinen Weg zurück in den Graben des Wallerbachs zu meinem Ausgangspunkt.
Meine heutige Route auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich habe 17,7 km und knapp über 1000 hm zurückgelegt und dafür 7,5 Stunden benötigt.