Ein wunderschöner, kalter Wintertag kündigt sich an. Die heutige Tour beginnt am Semmering beim bekannten Hotel Panhans. Heute bin ich nicht allein unterwegs. Ich habe mich Isabella, Susi, Christian und Kerschi angeschlossen. Unsere gemeinsame Schneeschuhwanderung soll über den Pinkenkogel und die Kampalpe nach Spital am Semmering gehen. Wir sind mit zwei Autos unterwegs und eigentlich war ausgemacht ein Auto nach Spital an den Endpunkt der Tour zu stellen. Duch ein Missverständnis stellen wir dann doch beide Autos am Semmering ab und gehen los.
Gleich hinter der Kirche beginnt der Aufstieg. Nur kurz ist die Straße geräumt, dann beginnt der Steig.
Es gibt eine gut ausgetretene Schneeschuhspur. Trotzdem werden hier die Teller unter die Schuhe geschnallt und es geht hinauf auf den ...
Auf dem steilen Weg wird uns schnell warm, aber auf dem Kamm erwartet uns ein kaltes Lüftchen.
Dafür gibt es auch gleich eine gute Sicht zur Raxalpe und ...
zum Schneeberg, der auch gut eingeschneit ist.
Kurz vor dem Penkenkogel, immer noch können wir der Spur folgen. Wir waren bisher meist im Wald unterwegs und freuen uns in die Sonne zu kommen.
Sonne gibt es beim Schutzhaus, aber es ist auch windig. Die Hütte ist zu, für lange Pausen hätten wir sowieso keine Zeit.
Der Wind schichtet hier auf der Straße schöne Wechten auf. Ich kenne diese Stelle, da waren bei meinem letzten Besuch auch Wechten.
Mit einem schönen Blick zur Rax verlassen wir die Straße gleich wieder. Auf unserm weiteren Weg gibt es keine Spuren mehr.
Der Weg führt eigentlich um die Felsen herum, aber oben drüber ist es schöner. Der Abstieg ist dann schon eine erste Herausforderung.
Danach geht es lange flach weiter. Das Stapfen durch den tiefen Schnee strengt an. Aber die winterlich verschneite Landschaft ist natürlich schön anzuschauen.
Einige Verschnaufpausen müssen schon drin sein und ein Schluck heißer Tee tut gut.
Unverstellbar wie viel Schnee selbst auf toten Bäumen noch liegen bleibt.
Die noch lebenden Bäume lassen ihre Zweige weit hinunter hängen unter dem Gewicht des Schnees.
Auch Kerschi ist begeistert vom Stapfen durch diese schöne Winterlandschaft.
Isabella nutzt jede sonnige Stelle für ein Sonnenbad.
Weiter gehts durch den Winterwald, der leider meist zu viel Schatten spendet. Sicher ist diese Überschreitung auch eine gute Idee an heißen Sommertagen. Heute hätten wir aber mehr Sonne vertragen.
Wir sind langsamer als geplant. Das Spuren ist anstrengend und Schauen und Fotografieren darf auch nicht zu kurz kommen.
Trotz aller Schönheit sehnen jetzt alle den Gipfel herbei. Ist es noch weit?
Das Gipfelkreuz auf der Kampalpe ist nahe. Jetzt übernimmt Isabella die Führung. Kraftvoll stürmt sie aufwärts. Ich muss aufpassen dass sie nicht am Kreuz vorbeiläuft.
Hier werden die Bäume weniger, die offenen, sonnigen Flächen größer. Ein sicheres Indiz, dass der Gipfel nahe ist.
Das Kreuz steht unterhalb des Gipfels auf einer Felskanzel. Bei meinem ersten Besuch habe ich es nicht gefunden, da war ich nur auf dem höchsten Punkt. Heute kann ich das Versäumnis nachholen.
Am Gipfelbild im Gegenlicht ist niemand zu erkennen, daher mache ich ...
... noch eins von der anderen Seite.
Prachtvoll präsentiert sich die Raxalpe, auch wenn sie teilweise von den Bäumen verdeckt ist. (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Weiter weg und schlechter zu sehen sind Hochschwab und Veitsch.
Wir haben nur noch 1:40 Stunden um den Bus in Spital zu erwischen. Als Abstieg haben wir den Saurücken gewählt. Der ist lawinensicherer als der Probststeig und das Runterrutschen auf den steilen Hängen macht Spaß.
Eine Forststraße verfolgen wir ein Stück, dann kommt die nächste Steilstufe, da gehts runter!
Wenn man von unten kommt, geht es da rauf! Als wir nur noch 40 Minuten bis zur Abfahrt des Busses haben, ist klar das sich das nie und nimmer ausgeht. Isabella hat da eine Idee. Der Einzige, der den Bus noch erwischen kann bist du, sagt sie zu mir. Das weckt meinen Ehrgeiz. Ich werfe noch einen Blick auf die Uhr und auf's GPS. Schnell im Kopf kalkuliert sehe ich eine Chance, wenn ich die Forststraßenkurven nicht ausgehe, könnte ich es schaffen. Also los, so gerade wie möglich sprinte ich den Hang hinab.
Spital ist in Sicht, ich habe noch 13 Minuten, jetzt muss ich nur noch die Haltestelle finden.
Drei Minuten vor Abfahrt bin ich beim Wartehäuschen. Der Bus kommt pünktlich und bringt mich hinauf auf die Passhöhe. Nur noch zum Panhans muss ich gehen, dann kann ich meine Tourenpartner und Innen abholen. Sie haben es sich in der Zwischenzeit bei Kaffee und Kuchen gemütlich gemacht. Danke an Isabella, Susi, Christian und last but not least Kerschi. Es war eine nette, kurzweilige und lustige Wanderung mit euch, hat mir gut gefallen.
Hier auf der KOMPASS Karte Steiermark ist unsere Route eingezeichnet. Ich war 6,5 Stunden unterwegs, meine Kollegen ein paar Minuten länger. Wir haben ca. 14 km und 625 hm im Aufstieg und 890 m im Abstieg zurückgelegt.