Im Nahbereich von Wien gibt es nicht mehr viele Gipfel über 1000 m Höhe, die ich noch nicht bestiegen habe. Unlängst wurde ich auf einen Gipfel mit 1088 m Höhe aufmerksam gemacht, der nördlich vom Obersberg liegt. Dieser Gipfel scheint aber keinen Namen zu haben, daher war er noch nicht mein Ziel. Ohne Namen kann er natürlich auch nicht in meiner Tausenderliste aufscheinen. Heute habe ich mir vorgenommen, den unbenannten Gipfel trotzdem aufzusuchen.
Ich starte außerhalb von Schwarzau im Gebirge beim GH Roßböck.
Hier gibt es einen markierten Weg, den ich aber gleich wieder verlasse.
Das Wetter ist winterlich kalt, es schneit leicht aus den hochnebelartigen Wolken.
Auf der anderen Talseite sieht man den schon öfter bestiegenen Falkenstein.
Ich folge einem verschneiten Weg. Bereits hier lege ich die Schneeschuhe an,
obwohl der Schnee fest ist und ich auch ohne Schneeschuhe kaum einsinke.
Den Weg verlasse ich auch gleich wieder, um auf dem Kamm zur Adamsalm aufzusteigen.
Von einer Alm ist nicht viel zu sehen. Eigentlich ist hier alles dicht bewaldet.
Solche Bergrücken suche ich mir immer wieder für meine Anstiege aus. Schnee liegt hier oben am Kamm nicht viel.
Dafür bläst ein kalter Wind, der es nicht gerade gemütlicher macht. Die Felsen lassen sich leicht umgehen.
Das ist bereits der mit 1088 m Höhe eingezeichnete Gipfel. Ein kleiner Steinhaufen steht auch oben.
Die Aussicht zur Mistelbacher Höhe ist nicht wirklich gut..
Irgendwo da hinter den Wolken ist der Preineckkogel. Ob auch der Gippel zu sehen wäre, kann ich heute nicht feststellen.
Zum Umkehren ist es noch zu früh, ich will versuchen über den Adamsriegel auf den Obersberg zu kommen. Vorher entdecke ich noch diese kleine Jagdhütte. Eine ideale Rätselhütte weil sie in keiner Karte eingezeichnet ist, es geht kein Weg vorbei. Ich nehme auch an, dass der Obersberg von Norden selten bestiegen wird. Also kennen diese Hütte wahrscheinlich nur der Jäger und ein paar einheimische Forstarbeiter.
Jetzt wird es steiler, aber immer noch gut zu gehen. Der Schnee ist fest,
aber nicht zu fest um mit den Zacken der Schneeschuhe guten Halt zu finden.
Hier kann ich sogar ein wenig blauen Himmel erahnen. Die Hoffnung auf Sonne erfüllt sich aber nicht.
Ein Blick zurück lässt ein wenig die Steilheit erahnen und gibt mir Gelegenheit zu verschnaufen...
... doch dann türmt sich vor mir eine Felsbarriere auf. Hier komme ich nicht weiter.
Ich umgehe diese Felsen am Steilhang rechts und kann dahinter wieder auf den Grat hinaufsteigen.
Die Wechten sind noch das kleinere Problem, weil sich mir auch hier unbezwingbare Felsen in den Weg stellen.
Rechts habe ich weitere Steilwände gesehen. Diesmal versuche ich es links. Ich muss eine eingeblasene Rinne überqueren.
Das scheint mir nicht ganz ungefährlich zu sein, aber ich bewältige auch diese Stelle.
Jetzt sehe ich die Wand schon von oben. Von unten hat sie noch bedrohlicher ausgesehen.
Dieses Köpfl lässt sich leichter umgehen und dann...
... sehe ich bereits das Gipfelkreuz vor mir. Gleich habe ich es geschafft.
Auch beim Gipfelkreuz des Obersberges gibt es keine Spuren, der Wind verhindert eine längere Pause.
Die Aussicht über die Mistelbacher Höhe ist nicht berauschend, obwohl auch hier das Blau des Himmels ein wenig durchscheint.
Der Blick nach Norden. Hier bin ich raufgekommen.
Im Süden hat die Sonne ein kleines Loch gefunden um diesen Effekt zu erzielen.
Ich verziehe mich in den Winterraum der Waldfreundehütte. Ein Fenster ist zerbrochen, aber wenigsten windstill ist es drinnen.
Die Waldfreundehütte von der Schokoladenseite.
Und nochmal von weiter unten. Ich gehe jetzt auf dem markierten Normalanstieg hinunter in Richtung Schwarzau.
Dann biege ich auf einer Straße ab um später weglos zu meinem Ausgangspunkt zurückzukommen. Der Blick geht hinüber zum Falkenstein.
Jetzt habe ich das Tal wieder erreicht. Hinter diesem schönen, alten Haus ist der Obersberg zu sehen.
Rechts vom Gipfel die felsigen Schlüsselstellen, die mir doch ein wenig zu schaffen gemacht haben.
Um zu sehen wo ich unterwegs war, hier wieder der Track auf der KOMPASS-Karte NÖ.