Der frühe Wintereinbruch kam zwar nicht überraschend. Trotzdem bin ich noch nicht auf Schnee eingestellt. Um mich langsam daran zu gewöhnen, nutze ich den sonnigen Samstag zu einer ersten Schneeschuhtour. Ich will mich langsam steigern und so fällt die Wahl auf eine Winterwaldwanderung im niederösterreichischen Alpenvorland. Von Pottenstein im Triestingtal nach Pernitz im Piestingtal gibt es eine Straßenverbindung über den "Hals". Hier fährt man durch Grabenweg, ein Tal und eine kleine Siedlung. Durchgefahren bin ich schon oft, heute will ich Grabenweg umrunden.
Leicht steigend gehen Herbert und ich auf der Forststraße zum Urhauswald. Herbert wollte zwar höher hinaus um in der Sonne zu sein,Wir starten in Pottenstein. Es liegen zwischen 15 und 20 cm Schnee. So bleiben die Schneeschuhe zuerst auf dem Rücken.
Auf das zusätzliche Gewicht auf dem Rucksack kommt es nun wirklich nicht an.
Zwischendurch gibt es aber auch freie Flächen, die etwas Fernsicht ermöglichen. Hier zum gegenüberliegendenBeim Hönigsberger Kreuz. Kein Gipfel aber ein schöner Rastplatz, auch wenn es keine Aussicht gibt. Herr Hönigsberger hat das Kreuz als Dank für jahrelange, unfallfreie Forstarbeit gestiftet.
Der "Weg" duch den Wald zurück zur Markierung ist dann eher naturbelassen. So gefällt es mir.Daher überrede ich Herbert den Gipfel "Auf der Wurzen" mitzunehmen. Der hat zwar "nur" 692 m, aber ein Gipfel muss schon bei einer Wanderung dabei sein. Hier handelt es sich aber um einen sehr flachen Gipfel.
Beim Roten Kreuz ist wieder eine große, frei Fläche, die wir für eine Pause nutzen. Es ist schon relativ spät, wir überlegen ob wir eine Abkürzung ins Tal nehmen sollen. Die ganze geplante Runde werden wir bei Tageslicht nicht mehr schaffen. Trotzdem gehen wir weiter bis zum "Hals". Dort könnten wir ja autostoppen um nach Pottenstein zurückzukommen.
Die Leute beim Hohenwarth-Hof scheinen Besucher nicht zu mögen. Hier ist alles verbarrikadiert. Immerhin kann man durch die versperrte Tür durchgehen, wenn man schlank genug ist.
Den Hof kann man nur umgehen. Hinter der Hütte stehen schwarze Hochlandrinder, die ich leider nicht fotografiert habe. Der Blick geht hinunter ins Tal bei Grabenweg. Kurz vor dem "Hals" müssen wir nochmals durch ein Tor. Hier gibt es keine offene Tür. An einem Baum neben den Tor hängt ein hölzerner Kasten. Darunter versteckt sich ein "elektischer" Toröffner.
Sehr empfehlenswert ist die Einkehr im Waxeneckhaus. Nette Wirtsleute gibt es und ganzjährigen Gartenbetrieb. Danit das Bier nicht warm wird, kann man es direkt am Tisch kühlen ;-). Die Aussicht über Öhler und Schober zum Schneeberg leidet ein wenig am direkten Gegenlicht.Wir sind flott vorangekommen, daher entschliessen wir uns das Waxeneckhaus zu besuchen. Die Straße ist geräumt aber nicht gestreut. Mit Allrad können Hüttenbesucher bis vor die Tür fahren.
Frisch gestärkt nehmen wir doch den Fußweg zurück nach Pottenstein. Herbert schlägt ein hohen Tempo an, um noch bei Tageslicht anzukommen. Ich kann ihm kaum folgen. Die Schneeschuhe trägt er immer noch am Rücken.
Jetzt haben wir es bald geschafft. Berndorf ist zu sehen, darüber die Jubiläumswarte auf dem Guglzipf. Ich bin noch nie obengewesen, ein neues Ziel für den heurigen Winter.
Zur Übersicht wieder unsere Strecke auf der KOMPASS Karte NÖ.Wir sind auf den letzten Metern nach Pottenstein. Der Himmel färbt sich langsam rot, wir erreichen unseren Ausgangspunkt noch bevor es dunkel wird.