Im Rahmen des Projektes "Chaos-Tours" haben Michael, Herbert und ich eine Wanderung ausgeschrieben. Es soll weglos über steile Hänge und mitten durch die Latschen gehen. Der genaue Weg ist nicht bekannt, den suchen wir erst unterwegs. So ist es auch nicht sicher wann und wo und ob alle zurückkommen. So war der ungefähre Plan:
"Von Gasthäusl über die Strasse nach Knallhof weiter über den Bergrücken auf den SCHUSTERKOGEL (ca. 1060m) von dort über die nach Osten über die Forststrasse und weiter im Gelände auf den SONNBERG 1123m Von dort Richtung Norden auf den STEINHOFERKOGEL 1114m und weiter auf den "939er" Abstieg über den Bergrücken ins Tal zum Höferhof und westlich auf der Strasse zum Ausgangspunkt nach Gasthäusl."
Zwei mutige Damen haben sich nicht abschrecken lassen und haben uns drei Chaoten begleitet. Einen ungläubigen Blick haben sie aber schon gehabt, als wir gleich nach dem Aussteigen im Tal der Unrechttraisen den Hang hinauf gedeutet haben. Hier gehts los!
Gleich darauf öffnet sich eine herbstliche Bilderbuchlandschaft.
Den Weg suchen wir nach dem Motto: Wo es bergauf geht, sind wir richtig. Jetzt glauben es auch Martina und Maria.
Solche Hügel am Kamm könnte man auch umgehen, aber nicht mit uns. Jedes Mugerl muss überschritten werden!
Dieser Hügel hat die Kote 939 aber keinen Namen in den Karten. Eine kleine Pause machen wir hier aber schon.
Unterwegs gibt es einige schöne Aussichtspunkte, wie Michael hier schön demonstriert.
Auch dieser seltsam gewachsene Baum fällt besonders auf. Wer weiß, wie so ein Wipfel entsteht?
Es geht immer wieder rauf und runter, manchmal auch etwas steiler.
Runter macht es auch Herbert Spaß.
Michael kennt wie immer nur eine Richtung, gerade rauf, dort wo es am steilsten ist.
Daher können wir das Gipfelbild auf dem Steinhofer Kogel, 1114 m, nur im Sitzen machen, stehend wäre es zu mühsam.
Auf dem Sonnberg, 1123 m, bitte ich meine Freunde ein Gipfelkreuz zu formen. Das kam dabei heraus.
Danach wieder runter, Herbert freut sich, auch wenn es steil ist, oder gerade deswegen.
Maria und Martina können es kaum glauben, ausnahmsweise gehen wir ein Stück auf der Forststraße.
Zur Abwechslung wird dann ein wenig auf den Felsen herumgeturnt.
Eine Pause in der Sonne auf dem luftigen Aussichtspunkt mit Tiefblick zum Sattelhof.
Dann wird es wieder ernst. Wie steil der Aufstieg zum Schusterkogel ist kommt erst durch Michael zur Geltung.
Der Schusterkogel ist uns nicht hoch genug, aber sehr viel höher kamen wir auch durch den Zaun nicht.
Nach einem Weg für den Abstieg brauchen wir nicht lange suchen, den gibt es nicht, also immer am Zaun entlang. Schwierig ist erst die Überwindung der Forststraßenböschung.
Dann wird erst mal durchgezählt. Sind alle da? Komisch jetzt sind wir nur noch zu Viert.
Wir erreichen das Tal der Unrechttraisen aber unversehrt. Beim nicht sehr gastlichen Gasthäusl werden wir ermahnt das hier nicht zu machen. Würden wir doch nie!
Von Chaos konnte heute keine Rede sein und schon gar nicht von Masochistentour. Wir waren heute bei herrlichem Wanderwetter in einem sonnendurchfluteten Wald unterwegs. Von Unterholz keine Spur und schon gar keine Latschen. Die Gegend in der wir heute unterwegs waren hatte fast schon den Charakter einer gepflegten Parklandschaft. Michael hat uns eine Chaoten-Masochisten-Tour versprochen, geworden ist es ein gemütlicher, sonniger Spaziergang in netter Gesellschaft. OK, ist ja auch schön, aber beim nächsten Mal will ich wieder Unterholz, Latschen und Nebel.
Zum Nachverfolgen unsere Route auf der KOMPASS-Karte Niederösterreich. Wir haben für 12,5 km und fast 600 Höhenmeter ca. 6,5 Stunden in gemütlichem Tempo gebraucht.
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