Seit Norbert im Forum GT von der idealen Freiner Rundwanderung geschrieben hat, geht mir diese Idee nicht mehr aus dem Kopf. Er sprach von der Umwanderung des Freiner Baches, ausgehend von Frein, über die südlich gelegenen Gipfel bis zum Königskogel und der Rückkehr über Student und Wildalpen im Norden des Tales. Früher hätte ich mir das nicht zugetraut, ist ja viel zu weit für einen Tag. Doch in letzter Zeit bin ich gut trainiert und suche Herausforderungen. So will ich es wenigstens versuchen, ich kann ja im Bedarfsfall einige Gipfel auslassen.
In Frein starte ich erst um 7.20 Uhr. Die Forststraße verfolge ich nur ein kurzes Stück, dann gehe ich weglos nach oben. Das ist etwas mühsam, vor allem die freien, abgeholzten Flächen. Unter dem hohen Gras und den Stauden liegen noch Äste, die man nicht sieht. Hier der Blick zurück nach Frein.
Nach dem Mugel mit der Kote 1406 gibt es eine schöne freie Wiesenfläche. Da hat der Jäger eine schöne Schußbahn gemäht. Im gemähten Bereich lockt das junge Gras das Wild an und endet genau beim Hochstand. Halali!
Ein erster Blick zu den Felsen der Proles. Ein Steig führt an der Abbruchkante entlang. Die Bäume und Latschen sind frisch ausgeschnitten.
Hier kann man schöne Tiefblicke genießen.
Interessante Felstürmchen, auf die ich zum Glück nicht hinauf muss.
Das kleine Kreuz, das sich fast im Gras versteckt, kenne ich schon von meinem ersten Besuch auf der Großen Proles.
Das metallene Kreuz steht etwas weiter, das gab es damals noch nicht. Wie man sieht hatte ich bestes Wanderwetter. Die Wolken decken die Sonne ab, so ist es auch nicht heiß. Die Aussicht behindern sie nur wenig.
Mein Weg führt mich weiter auf die Kleine Proles, die wie wir wissen 14 Meter höher ist als die Große Proles.
Da geht es dann weiter über den Fölbaumkogel zum Kl. und Gr. Königskogel.
Doch erst mal der Gipfelsteinhaufen auf der Kleinen, höheren Proles. Die hätte sich auch ein Gipfelkreuz verdient.
Der Abstieg durch die steile Rinne ist, wie auch schon im Winter eine Herausfordenung für mich. Sehr vorsichtig steige ich ab. Nur nicht abrutschen, sonst geht es dahin auf dem hohen Gras. Hier bin ich schon auf dem nächsten Gupf, dem Fölbaumkogel, und schaue zur Kleinen Proles zurück.
Ich gehe zuerst auf den Kleinen Königskogel hinauf. Ein wenig kommt noch die Sonne heraus als ich hier auf meinen bisher zurückgelegten Weg zurückblicke.
Hier geht es dann weiter. Die Königsalm dahinter Geisterstein und Fallenstein. Die beiden sind die einzigen Gipfel auf dieser Runde die ich bisher noch nicht bestiegen hatte.
Ein Abstecher zum Gr. Königskogel mache ich schon noch. Die Schi, welche hier bei meinem ersten Besuch im Steinhaufen gesteckt sind gibt es nicht mehr.
Jetzt lasse ich den Gipfel des Kl. Königskogel rechts liegen und gehe direkt auf die Königsalm zu. Ich sehe 2 Wanderer, die gerade hinaufgehen. Auf der Alm erfahre ich dass die beiden ein neues Gipfelbuch hinauftragen. Nochmal hinauf gehe ich trotzdem nicht.
Ich erzähle den Almleuten wo ich noch hingehen will. Sie meinen, es sei ordentlich weit. Sie meint außerdem, dass sie es bei diesem Sauwetter nicht tun würde. Dabei finde ich es grad so richtig wie es ist. Als es gerade ein wenig zu nieseln beginnt, sage ich dass ich schnell weiter will, sonst wird wieder zu heiß, wenn nachmittag die Sonne raus kommt. Damit ernte ich Gelächter, die beiden sind, was das Wetter betrifft, pessimistisch. Nette Idee mit Ausblick zu den beiden Proles.
Das Nieseln hört bald wieder auf. Eine halbe Stunde später scheint die Sonne. Unverständlicherweise gehe ich am Geisterstein vorbei und erst dann am Kamm wieder zurück. Da ich bisher nicht oben war, will ich den Gipfel nicht auslassen. Vom Gipfel der Blick zurück zur Königsalm und den Kogeln.
Auf den Fallenstein führt ein kleiner Steig problemlos zum Gipfel. Auf der anderen Seite sieht man schon die Höhenreithalm. Ich halte mich nicht auf mit der Suche nach einem Weg. Diretissima in Richtung Alm. Ja es war mühsam durch die Himbeerstauden und den Jungwald. Vorsichtig muss man auch sein, um sich im Gestrüpp nicht die Beine zu brechen, aber es geht.
Ja es ist eine schöne Landschaft, absolut schützenwert. Im Hintergrund ist mein Abstiegsweg zu sehen. Der richtige Steig wäre oben nach rechts (westlich) gewesen.
Jetzt heißt es den Aufstieg auf den Buchalpenboden zu finden. Den Beginn sehe ich nicht, aber der Weg ist in der Topo Österreich eingezeichnet. Mit Garmins Hilfe sollte er sich finden lassen. Ich quere im Wald hin und her und treffe so auf den Weg. Er ist nicht genau dort, wo er in der Topo eingezeichnet ist. Entweder ist die Karte ungenau oder die GPS-Anzeige stimmt nicht.
Den Aufstieg finde ich nicht so gefährlich wie Norbert ihn beim ersten Mal beschrieben hat. Einfach ein steiler Waldweg. Im oberen Bereich gibt es auch vereinzelt Markierungen und Steinmännchen. Am Gipfel des Arzkogels gehe ich vorbei.
Auf dem Buchalpenboden ist durch Forstarbeiten der Boden ordentlich umgegraben. Bei jeder Wegkreuzung nehme ich die steilere und bin so recht schnell bei der Hütte auf der Studentalm angekommen.
Als es noch Vieh auf dieser Alm gab, war das die Halterhütte. Jetzt ist es ein wunderschöner Rastplatz und Notunterstand. Übernachtung ist aber keine erlaubt. Danke an die Leute, die sich mit viel Idealismus um die Erhaltung dieser Hütte kümmern.
Auf dem Gipfel der Student beginnt es wieder leicht zu nieseln. Eine Abstecher zum Haselspitz lasse ich bleiben, es ist auch so noch weit genug bis die Runde geschlossen ist
Natürlich gehe ich, wie Norbert auch, nicht auf dem markierten Weg, sondern über den Ochsenhalterstein. Weg gibt es keinen, aber ich bleibe immer am Kamm und komme so wieder auf den Weg zum Freinsattel. Auch hier ist wieder ein Stück durchs Unterholz notwendig, um den richtigen Weg zum Gsenger zu finden. Schade dass dieser Hof langsam aber sicher zur Ruine wird.
Auf der breiten Almstraße bleibe ich nur bis zur ersten Kehre. Ich will nicht nur zum Gipfel, sondern den Kamm in seiner ganzen Länge überschreiten. Daher geht es gleich steil über die Wiesen nach oben.
Bei der Jagdhütte sehe ich die Wildalm, den letzten Gipfel für heute vor mir.
Im Westen ziehen jetzt dunkle Wolken auf. Es wird windig. Wahrscheinlich habe ich deshalb vergessen mich im Gipfelbuch einzutragen.
Die Sicht zum Göller ist einwandfrei. Die steile Südseite schaue ich mir von hier genau an. Da bin ich mit Maria unlängst raufgegangen (Bericht folgt).
Die Pause halte ich sehr kurz, aber so schlimm wie es auf dem Bild aussieht, war die Wettersituation gar nicht.
Auf der Hochalm: Kühe vor dem Göller.
Einmal noch der Göller mit einem "Lonley Tree".
Voraus leuchten die weißen Felsen des Sonnleitsteins und der Grasgrabenmauer in der Abendsonne.
Eine Gipfel gibt es aber noch zu bezwingen: das Bärenkögerl! Daher bleibe ich nicht auf der Alm und dem Weg, sondern gehe wieder oben über den bewaldeten Kamm. Es gibt mehrere felsige Erhöhungen. Welcher der höchste war kann ich nicht sagen, da ich nirgends ein Gipfelzeichen gesehen habe. Aufgefallen ist mir dieser Baum. Der Stamm ist viel zu dick für die kleine Krone. Ein Blick zur Rückseite zeigt warum. Er hatte es auch nicht immer leicht im Leben!
Bei der Sulzriegelalm. Jetzt habe ich es bald geschafft. Ich hatte zwar noch vor als Abschluß den Sulzriegel, 1189 m zu besteigen, aber selbst für dieses kleine Stück hinauf habe ich jetzt keine Motivation mehr.
Wer die Strecke noch nicht kennt, hier zum Nachschauen der Track auf der Kompass-Karte. Statistische Daten: 30 km, 2000 hm, 11 Stunden. Viel Spaß beim Nachwandern!
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