Die Überschreitung des Höhenzuges zwischen Ebensee und Bad Ischl, mit der Hohen Schrott, 1839 m, als höchsten Gipfel, ist ein Klassiker. Schon oft habe ich Berichte darüber gelesen und mir vorgenommen die Überschreitung zu machen. In den subjektiv geschriebenen Berichten ist sowohl die benötigte Zeit, als auch die Schwierigkeit der Schlüsselstelle beim Bergwerkskogel jeweils völlig anders beschrieben. Erst unlängst habe ich eine Warnung gelesen, dass die Sicherungen locker sind und die Mitnahme eines KS-Sets wurde empfohlen. Ich wollte aufgrund dieser Warnung zuerst meine Tour auf den Herbst verschieben, da sollen die Sicherungen saniert werden. Dann siegte aber doch die Neugier. Bevor die vielleicht noch eine Aluleiter mit beidseitigem Geländer montieren, gehe ich lieber vorher.
Wie der Großteil der anderen Begeher starte ich am Bhf. Langwies. Dort kann ich nach der Tour mit der Eisenbahn zurückfahren.
Der Weg ist gut markiert und führt durch den Wald höher hinauf. Die Straße wird mehrmals überquert, die Stromleitungen bleiben zurück. Auf diesen Kamm muss ich hinauf.
Blick durch's Tal der Traun nach Bad Ischl, das noch unter einer Wolke liegt. Nicht mal Tausend Meter hoch sind die beiden Hügerl des Gstättenberg und des Jainzenberg davor.
Ausblick zum Höllengebirge (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Der Talboden mit Ebensee und dem Traunstein.
Seit sich die Angriffe von Kühen auf Wanderer häufen, gibt es Warntafeln.
So bin ich sicher weit genug weg von den Rindern auf der Brombergalm.
Der Weiße Germer wird auf der Alm nicht gerne gesehen. Er ist giftig, die Kühe wissen das und fressen ihn nicht. So kann er sich ungestört vermehren und die Almwiesen entwerten.
Hinter und unter der Brombergalm liegt der Traunsee und der Traunstein.
Auf dem Weg zum Petergupf sehe ich zurück. Hinter dem Loskogel, da bin ich herumgegangen und der Brombergalm liegt das Höllengebirge.
(In's Bild klicken für größere Ansicht)
Das Gipfelkreuz auf dem Petergupf steht immer noch schief. Es ist erst zu sehen, wenn man knapp davor steht.
Einmal noch ein Blick zurück zum See, weil er so schön ist.
Dann wende ich mich nach vorne. Der Kammweg geht über den Bannkogel zum Bergwerkkogel. Links ist der Speikkogel zu sehen.
Vom Bannkogelgipfel gesehen wirkt der Bergwerkkogel unbesteigbar. Wenn ich nicht wüßte, dass ein Steig raufgeht, würde ich hier umkehren.
Schaut auch nicht leichter aus, als ich näher hinkomme.
Der Steig führt rechts am Gipfel vorbei in die Flanke. In dieser schottrigen Querung gibt es noch keine Sicherungen.
Trittsicher sollte man hier schon sein.
Dieses überdachte Band habe ich schon auf Bildern gesehen. Es ist leichter zu begehen, als ich dachte.
Aber dann wird es ernst. Hier geht es senkrecht hinauf. Ein einziger Trittstift wackelt, sonst ist alles fest. Die Eisenkette hält bombenfest. Auf die Stifte steigen und fest an der Kette hochziehen. Sind nur ein paar Meter, gleich bin ich oben.
Weiter oben ist ein Drahtseil, schaut auch sehr verläßlich aus. Was ich hier mit einem Set machen soll, weiß ich nicht. Fest anhalten reicht für mich aus. Ein Helm schadet zwar nie, aber für die paar Meter brauche ich ihn wohl nur, wenn einer über mir kraxelt.
Hier muss ich nicht rauf. Das letzte Stück wird wieder rechts umgangen.
Von oben ist der Bergwerkskogel nur ein Latschenhügel. Hier wieder hinunter will ich aber nicht. Ich habe solche Stellen lieber im Aufstieg. Da sieht man wo man hinsteigt.
Ein paar kurze Kraxelstellen gibt es auch auf dem Weg zum Mittagskogel, die sind kein Problem.
Der Weg führt über ein breites, grasiges Band am Mittagskogel vorbei.
Auch am Mittagskogel vorbei sehe ich den Sandling, dahinter den Sarstein und natürlich den Dachstein.
Der letze Gipfel des Tages liegt vor mir. Es ist nur ein kurzer Anstieg zum Hochglegt.
Hier kann ich den ganzen, bewältigten Kamm überblicken. Vom Loskogel, über den Petergupf, Bannkogel, Bergwerkkogel, Mittagkogel bis zur Hohen Schrott.
Links sehe ich den Schönberg, da gehe ich morgen rauf. Danach der Kamm bis zum Loser und über Bad Aussee hinweg zum Dachstein.
Beim Abstieg zur Kotalm sieht man die großen Flächen am Teuflingkogel, wo Kyrill und seine stürmischen Freunde im Jänner 2007 gewütet haben.
Der Bereich um die Kotalm war früher dicht bewaldet. Was der Sturm nicht umgeblasen hat, hat später der Borkenkäfer vernichtet.
Das hat auch einen Vorteil. Jetzt hat man eine besondere Aussicht nach Bad Ischl. Ganz hinten ist sogar ein Stück des Wolfgangsees zu sehen. Schwer ist der Wanderweg zu finden, wenn man nicht die weiten Kurven der Straße ausgehen will. Ein gelber Wegweiser zeigt die Richtung, aber Weg ist keiner zu sehen. So steige ich halt durch die Stauden und später durch dichten, felsdurchsetzten Wald den Hang hinab und suche meinen eigenen Weg. Ich bin solche weglosen Strecken schon gewohnt.
Hier wird aufgeforstet. 620.000 Bäume werden gepflanzt. Jetzt weiß ich endlich wo Mazda seinen, in der Werbung versprochenen Klimabeitrag, leistet. Bravo!
Weiter unten finde ich den markierten Weg wieder. Hier stehen auch noch alte Bäume. Der Abstieg nach Bad Ischl zieht sich. Es ist viel zu heiß.
Bei der Möselwiese steht eine alte Hütte. Sie scheint dem Verfall preisgegeben.
Der Weg wird zur Straße, ich nähere mich der Zivilisation, aber bis zum Bahnhof dauert es noch.
Am Bahnhof in Bad Ischl. Laut Plan fährt um 17.39 Uhr ein Zug nach Langwies. Nachdem ich beim Schalter die Fahrkarte gekauft habe, frage ich sicherhalb den Beamten ob der Zug auch wirklich fährt. Da fällt ihm ein, dass der Zug heute um 17:43 fährt, aber dafür nicht in Langwies hält. Er sagt mir aber, dass es einen Bus gibt, der fährt schon um 17:00 Uhr. So komme ich bequem in wenigen Minuten zurück zu meinem, am Bahnhof in Langwies abgestellten Auto. Jetzt brauche in nur noch ein Zimmer zum Übernachten finden.
Wieder ist eine lange geplante Tour beendet. Ich habe für 17,3 km und ca. 1400 hm fast 8 Stunden (inkl. Pausen) benötigt.
Meine genaue Route ist hier auf der Kompass-Karte Oberösterreich zu sehen.
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