Am Vormittag hatte ich noch einen Termin in Wien. Zu Mittag folgt die Anreise nach Faistenau. Die Stunden bis zum Abendessen müssen noch für eine kleine Tour reichen, auspacken kann ich auch wenns finster ist. Gleich nördlich von Faistenau gibt es den 1237 m hohen Lidaunberg, manchmal auch nur Lidaun genannt. Eine ausgeschilderte Rundtour um und auf den Berg soll in 2:45 Stunden zu machen sein. Da kann ich auch um 15 Uhr noch eine Tour starten.
Rund um einen Berg gehen hat mir allerdings noch selten gefallen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Ich verlasse die Forststraße und gehe direkt auf den Kamm hinauf, wo ich unter mir Faistenau und dahinter das Wieserhörndl und den Ochsenberg sehe.
Der direkte Aufstieg erweist sich als schwierig. Die Stauden stehen hoch, dabei auch Brennnesseln und Himbeerstauden. Darunter liegen Steine und Äste, die man nicht sieht.
Ich wechsle daher bald nach rechts hinüber, wo noch hohe Bäume stehen. Da wird es leichter, ich habe bald den Kamm erreicht, wo es sogar Steigspuren gibt.
Einige kleinere Hindernisse lassen sich überwinden ...
... dann habe ich auch schon das Gipfelplateau erreicht.
Das Gipfelkreuz steht, wie so oft nicht auf dem höchsten Punkt, da gibt es keine Aussicht.
Beim Kreuz dagegen ist die Aussicht wunderbar, vom nachmittägliche Gegenlicht und dem Dunst einmal abgesehen. Tief unten liegt der Wiestalstausee, die Berggipfel dahinter kann ich (noch) nicht einwandfrei bestimmen. Dazu sind noch mehr Besuche in Salzburg notwendig.
Faistenau und der Hintersee sind ein wenig von den Bäumen verdeckt.
Von unten betrachtet, wirkt das Gipfelkreuz besser.
Etwas weiter unten gibt es eine Bärenhöhle, die man durch diesen Spalt erreichen kann.
Aber Achtung! Die Höhle ist bewohnt, wenn auch nur von Spinnen und Milben und anderem Kleingetier. Sie könnte aber auch als Überwinterungshöhle für umherziehende Bären dienen.
Als Abstiegsroute wähle ich den Bärensteig, der schön angelegt, aber derzeit etwas gatschig durch den Wald nach unten führt.
Entlang des Weges erfahre ich noch einiges Wissenwertes über Bären. Auch wie man sich richtig bei einer Begegnung verhält.
Bär begegne ich keinem, daher muss ich mich mit der hiesigen Flora begnügen, die ist auch interessant.
Faistenau kommt wieder in Sicht. Dahinter das Dreigestirn der Osterhorngruppe: Gennerhorn, Gruberhorn, Regenspitz.
Den Rückweg entlang der Asphaltstraße gestalte ich mir kurzweilig, durch Betrachtung der Blumen am Wegesrand
Hier noch meine genaue Route. Aufstieg eine Stunde, Abstieg eine Stunde. Ideal als kleine Zwischendurchwanderung, wenn man nicht viel Zeit hat, oder für kurze Sonnenfenster an Regentagen. Ich bin rechtzeitig zurück zum Abendessen und das heftige Gewitter kommt noch später am Abend.
vorige Tour: Hochlantsch, Rote Wand nächste Tour: Ochsenberg