Nach Abschluss meines Tausenderprojektes habe ich das Problem neue, interessante Ziele in der Nähe zu finden. Normalerweise bin ich immer auf der Suche nach Gipfeln und Wegen, die ich noch nicht kenne. Es gibt aber auch manche Ziele, die ich trotzdem immer wieder aufsuche. Eines davon ist der Anninger. Schon oft bin ich hier auf verschiedenen Wegen gewandert und habe trotzdem immer wieder Neues entdeckt. Ohne eine bestimmte Runde geplant zu haben, beginne ich meine Wanderung beim Waldgasthaus Bockerl. Da kehre ich gerne ein. Es ist gemütlich, es gibt gutes Essen und Bier zu angemessenen Preisen.
Beim Bockerl beginnt der Anstieg über die Goldene Stiege. Ich habe mir vorgenommen heute alle Markierungen und auch unmarkierte Wege, so weit es geht zu meiden. Gleich nach dem Parkplatz biege ich ab um auf den Jennyberg raufzugehen.
Hier hinauf gibt es keinen Weg, dafür eine Blütenpracht sondergleichen. Hier blühen noch die Frühlings-Adonisröschen...
... und auch der Seidelbast. Hier einmal von oben gesehen.
Dunkle Föhren und das helle Grün der Laubbäume, dazwischen das rauchige Weiß der blühenden Felsenbirne.
Die Blüten der Felsenbirne.
Wie fast überall am Anninger ist jetzt auch die Zeit der Echten Schlüsselblume.
Häufig ist auch der Kriechende Günsel und...
... das Wiesenschaumkraut zu finden.
In der Zwischenzeit bin ich weitergegangen. Immer die Wege vermeidend und im Zweifel immer bergauf, komme ich zu einem mir gut bekannten Ort. Auf der Bank steht "Karl's Lieblingsplatz". Laut Gipfelbuch heißt dieser Gipfel Alexandraberg.
Durch die Bäume sieht man den Husarentempel. Genau in der Richtung gehe ich weiter.
Ich überquere den Dreistundenweg, über den man den Husarentempel auch erreichen kann.
Gerade hinunter und gleich drauf wieder hinauf sehe ich plötzlich das Matterhörndl vor mir.
Durch das Loch im Felsen schlüpfe ich hindurch, das soll Glück bringen
Beim Husarentempel sind heute viele Wanderer unterwegs. Ich habe Mühe ein Foto zu machen, auf dem keine Menschen zu sehen sind.
Erstmals kann ich auch einen Blick in den Raum unterhalb des Tempels werfen.
Sonst war hier immer eine spiegelnde Plexiglasscheibe hinter dem Gitter.
Ein Blick in's dunstige Wiener Becken. In der Mitte erkenne ich den Wohnpark Alt Erlaa. Rechts davon die Hochhäuser am Wienerberg.
Das schwarze Kreuz am Phönixberg halten viele für den Gipfel des Kleinen Anninger.
Um den Husarentempel zu sehen, muss man sich einige Äste wegdenken.
Das Gipfelkreuz auf dem Kleinen Anniger besuche ich natürlich auch noch. Es ist ganz in der Nähe.
Über den weißen Büschen der Felsenbirne geht der Blick zum Mittleren Otter. Ein wenig kann man den Steinbruch auf der anderen Seite erahnen.
Ich wende mich jetzt grob nach Süden, immer versuchend bergauf und weglos zu gehen.
Auf diese Weise komme ich unweigerlich zum Gipfel des Brenntenberg.
Hier blühen schon die Maiglöckchen, deren giftige Blätter angeblich immer wieder mit denen des Bärlauchs verwechselt werden.
Für mich unverständlich, die schauen doch völlig anders aus.
Vom Brenntenberg nach Süden hinunter und gleich wieder hinauf. Der Riegel, ohne ausgeprägten Gipfel wird Toter Mann genannt.
Den Husarentempel verwende ich noch immer zur Orientierung. Jetzt gehe ich immer davon weg in die andere Richtung.
Plötzlich entdecke ich was völlig Neues. Hier mitten im Wald steht eine Hütte.
Sie erinnert mich an das Knusperhäuschen aus Hänsel und Gretel, ist aber nicht aus Lebkuchen.
Hier wohnt keine Hexe, sondern zumindest zeitweise ein Jäger. Aus dem Brunnen vor der Tür plätschert frisches Wasser.
"Zum Brunftplatz" ? Ist hier das Wild gemeint, oder doch der Jäger?.
Kurz darauf komme ich zur Anningerstraße. Hier sind viele Wanderer und Radfahrer unterwegs.
Es wird Zeit für eine Einkehr im Schutzhaus. An diesem sonnigen Ostersonntag ist der Gastgarten gut besucht.
Nach der Pause bin ich gestärkt für den Besuch des Anningergipfels.
Die Bäume im Bereich um die Warte sind umgeschnitten worden, so kann man die Wilhelmswarte jetzt auch gut fotografieren.
Die Veilchen verstecken sich fast unter den großen Blättern des Weißen Germers.
Das hier sind eindeutig Bärlauchblätter auf dem Gipfel des Buchkogels.
Das sind die Blüten des Bärlauchs, davon gibt es auf Hängen des Buchkogels...
... jede Menge.
Eine einzige große blühende Bärlauchwiese.
Damit ist es hier in der Nähe des Lehnstuhls vorbei. Auf dem Gipfel überrasche ich einige Wildschweine.
Knapp vorbei am höchsten Punkt des Großen Schweinkogel führt die Schneise der Gasleitung.
Am Kleinen Schweinkogel finde ich wieder Adonisröschen. Die sind nicht oft und nur an bestimmten Stellen zu finden.
Die Rudolf-Proksch-Hütte und die Klesheimwarte am Pfaffstättner Kogel.
Als ich um die (H)Ecke biege, steht plötzlich ein ausgestopfter Schwarzkittel vor mir. Vom Schock kann ich mich bei einem Braunen erholen.
Zwischen dem Wald und den Weingärten führt der Beethoven-Wanderweg mit Blick nach Traiskirchen.
Bei der Veiglhütte verzichte ich darauf den Gumpoldskirchner Wein verkosten.
Der hier wächst. Es dauert aber noch eine Weile bis die nächste Generation Gumpoldskirchner Trauben gekeltert sind.
Im diesem Steinbruch gab es einmal ein Indianerdorf mit Pferden. Ein ideales Gelände für eine Wildwestschau.
Die frauenfeindlichen Schießscheiben hängen aber an der Wand beim Bockerl.
Mit herrlich schmeckenden Grammelknödeln, mit warmen Speckkraut beende ich meine heutige Anningerrunde.
Hier auf der KOMPASS Karte Niederösterreich habe ich, wie immer, meinen zurückgelegten Weg eingezeichnet.