Lange habe ich mir Zeit gelassen mit der Vollendung meines Zieles, alle wanderbaren Gipfel Niederösterreichs zu besteigen. Jetzt wo nur noch eine Tour nötig ist um die beiden Letzten, den Hüttenkogel und den Taubenkogel am Ötscher zu besuchen, will ich nicht länger warten. Eigentlich hatte ich vor den Taubenkogel über die Himmelsleiter, oder durch und neben der Fürstenplan zu besteigen. Da ich nicht weiß, ob es nordseitig noch Schnee gibt und ich nicht länger damit warten will, entscheide ich mich doch über den Riffelsattel aufzusteigen. das hat noch den Vorteil, dass ich als vorletzten zu besteigenden Gipfel noch den Hüttenkogel mitnehmen kann.
Lackenhof im Schigebiet. Wie alle Schiorte im Sommer ein trauriger Anblick.
Übergroße, leere Parkplätze, breite staubige Straßen und Lifte, außer Betrieb.
Ich gehe gleich auf der aperen Piste nach oben.
Das ist zwar nicht schön, aber die schnellste Möglichkeit hinauf zu kommen.
Am Riffelsattel mit Blick zum Kleinen Ötscher. Die überbreite staubige Piste/Straße geht auch hier noch weiter bis zum Ötscherschutzhaus.
In meiner Erinnerung war hier ein schmaler Waldweg, ist aber schon lange her, den gibt's nicht mehr.
Ich gehe nicht auf der Straße, sondern steige direkt über den Hang hinauf zum Hüttenkogel.
Die Ausicht links am Kleinen Ötscher vorbei zeigt die Türndlmäuer, weit dahinter der Dürrenstein.
Steil und etwas mühsam, aber immer noch bedeutend schöner als die Piste ist der Anstieg.
Die Sicht wird immer besser. Wieder der Kleine Ötscher ...
Ganz hinten schaut die Kräuterin drüber, die ist schon in der Steiermark. Links vorne der Mittereckkogel, dahinter der Goganz und das Alpl.
Der Saurüssel ist weiter rechts, genau vor dem Dürrenstein. Alles niederösterreichische Tausender, die ich bereits bestiegen habe.
Kurz vor dem Gipfel des Hüttenkogels wird der Anstieg felsiger, aber auch bedeutend schöner.
Der höchste Punkt ist schon vor der kleinen Hütte und dem Fernrohr erreicht. Jetzt fehlt mir nur noch Einer.
Um den Taubenstein zu erreichen muss ich aber vorher auf den Ötscher rauf. Der ist hier schon ganz hinten zu sehen.
Vorbei an Kunstwerken, die die Natur geschaffen hat, wie den Seidelbast...
... und einem der Natur nachempfundenen Werk eines menschlichen Künstlers, ...
gehe ich vorbei an großen Dolinen...
immer so nah wie möglich am Bergrücken...
zum großen Gipfelkreuz, das allerdings nicht ganz am höchsten Punkt steht.
Der höchste Punkt ist erst hier. Der weiße Rücken dahinter ist mein eigentliches Ziel.
Jetzt kann ich den Taubenstein in seiner ganzen Breitseite sehen.
Gleich gehe ich nicht hinüber, sondern noch gerade weiter. Ein Schneefeld gibt es noch, ist aber kein Problem, es zu begehen.
Der Vermessungsstein am Herrenstand. Hier bin ich schon mal gewesen. Dieser Gipfel ist also nicht neu für mich.
Dort drüben ist der höchste Punkt des Rauhen Kammes. Ich bin ihn schon zweimal gegangen.
Nach einem kurzen Abstieg gehe ich über den rechten, schneefreien Rücken hinauf auf den Kamm des Taubensteins.
Runter werde ich dann nach dem Schneefeld ganz links im Bild gehen.
Die Wächte am Grat läßt sich leicht umgehen.
Dann bin ich oben. Der letzte Gipfel meiner Liste ist bestiegen. Ich bin auf allen wanderbaren Gipfel Niederösterreichs gestanden.
Ich mache länger Pause als üblicherweise, nicht nur weil das Wetter herrlich sommerlich, warm und windstill ist.
Der Ötscher vom Ausstieg des Rauhen Kammes bis zum Gipfelkreuz liegt vor mir. (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Im Nordosten sind auch einige Gipfel zu sehen, auf denen ich oben war. Z.B. Nestelberg, Hochbärneck, Turmkogel.
Direkt vom Gipfel geht eine Rinne runter. Ob ich da raufgekommen wäre? Ist ganz schön steil.
Diese Rinne schaut gemütlicher aus. Ich bin mir nicht sicher, ob das die Juckfidelplan oder die Kreuzplan ist.
Ich überlege hier abzusteigen, aber ich weiß nicht wie es weiter unten aussieht und lasse es bleiben.
Nicht überall wo ein Kreuz steht ist ein Gipfel. Hier steht ein Gedenkkreuz für einen Verunglückten. Möge er in Frieden ruhen.
Zum zweiten Mal bin ich heute beim Ötscher-Gipfelkreuz. Noch will ich nicht runter, ich bleibe noch ein wenig und mache Fotos.
Dürrenstein, Bärenleitenkogel und Scheiblinstein hinten. Noch weiter hinten erkenne ich noch den Hetzkogel und sogar den kleineren Maißkogel.
Weiter vorne sind Saurüssel, Kleiner Ötscher und Schwarzer Ötscher zu sehen. Auf all denen war ich schon oben.
Langsam nehme ich Abschied vom Ötscher. Wer weiß schon wie lange es dauert, bis ich wieder hier raufkomme.
Beim Ötscherschutzhaus würde ich gerne auf einen Schluck zur Feier des Tages vorbeischauen...
... da stehe ich aber vor verschlossenen Türen.
Die Hütte sperrt erst am 21. Mai auf. So lange kann ich nicht warten. Wann die weder Almdudler noch Gösser ham, geh' ich halt durstig runter.
Diesmal gehe ich auf der extrem schiachen Straße zum Riffelsattel und noch ein Stück hinauf um den Anstieg zum Hüttenkogel besser zu sehen.
Die Türndlmäuer (in alten Karten auch als Dirndlmauer eingetragen) schaue ich mir noch näher an. Ganz runter gehe ich aber nicht.
Auf den höchsten Turm steht ein Kreuz. Solche Türme, Mauern und Spitzen
stehen nicht in meiner Liste.
Die überlasse ich gerne den Kletterern, ich bleibe beim Wandern!
Die Zeit der Schneerosen ist für heuer vorbei. Bevor sie endgültig verblühen, verfärben sich die Blüten rot.
Bevor ich die Heimreise antrete, fahre ich noch zur Ötscherwiese um ein Bild des Taubensteins zu machen.
Auch auf der Nordseite ist der Schnee überraschend schnell geschmolzen. Schifahren ist passé, die Sommersaison beginnt.
Hier auf der KOMPASS Karte Niederösterreich habe ich, wie immer, meinen zurückgelegten Weg eingezeichnet.