Heute bin ich wieder einmal im Bereich der Raxalpe unterwegs. Eigentlich war ich der Meinung hier schon alle Gipfel abgegrast zu haben. Bei meiner Hainbodentour im Juli 2009 bin ich durch den Nagelegraben aufgestiegen und habe noch einen Abstecher zu einem gegenüberliegenden Vorgipfel gemacht, bevor ich auf den Hainboden aufgestiegen bin. Da ich damals noch nicht wusste, dass dieser Gipfel einen Namen hat, bin ich nicht auf den nur etwas höheren Hauptgipfel gegangen. Heute hole ich das nach, es handelt sich um den Spielmannkogel. Dieser Name ist nur in der 1:25000er Karte, aber nicht in der 1:50000er-Karte enthalten.
Als Ausgangspunkt wähle ich die Singerin, ein ehemaliges Gasthaus an der Abzweigung vom Höllental nach Nasswald, weil ich da auch beim Schliefering vorbeikomme. Manche behaupten, dass es sich dabei auch um einen Gipfel handelt. Ich bin mir da nicht so sicher, weil der Name nur so schräg über den Hang geschrieben ist. Es gibt nirgends einen Höhenvermessungspunkt, daher könnte es sich beim Namen Schliefering auch nur um einen Flurnamen handeln.
Jedenfalls gehe ich gleich nach der Kreuzung den Hang hinauf und finde einen schönen, aber unmarkierten Steig, ...
... der mich auf den Gratrücken hinauf leitet. Auch hier sind noch Pfadspuren zu erkennen.
Da hinauf will ich. Dicht bewaldet und ein schöner Bergrücken, sollte kein Problem sein.
Die Ausblicke werden besser. Da drüben war ich schon mehrmals unterwegs. In der Bildmitte der Hubmerkogel. Unten erkenne ich die Kuhmauer rechts, und links die Oberhofmauer.
Dieser Gratzapfen soll der Gipfel des Schliefering sein? Na ich weiß nicht, da gehört schon sehr viel Kreativität dazu.
Weiter oben gibt es noch mehrere Felsen. Vielleicht ist das der Schlieferinggipfel?
Links vom Hubmerkogel wird der Mitterschwarzriegel sichtbar. Dahinter ist der Donnerkogel etwas weiß angezuckert.
Tiefblick in's Höllenthal, angeblich das schönste Tal der Welt. ;-)
Ich steige weiter auf dem immer gut begehbaren Grat hinauf. Etwas windig ist es noch, daher halte ich mich, wenn's möglich ist, knapp daneben.
Auch solche Felsen lassen sich problemlos übersteigen, oder umgehen.
Immer wieder gibt es Grenzpflöcke und durchnummerierte Markierungen.
25 ist erst ein Vorgipfel. Es gibt mehrere Gipfel hintereinander. Alle haben einen Pflock und eine Nummer.
Der Höchste hat die Nummer 26, ist hier schlecht lesbar.
Ausblick zum Schneeberg, fast ohne Schnee. Da gehe ich dann morgen rauf.
Hubmerkogel und Mitterschwarzriegel (von rechts) kennen wir schon. Jetzt dominiert der Sonnleitstein den Blick immer mehr.
Den Spielmannkogel habe ich schon hinter mir.
Der Kuhschneeberg auf der anderen Seite des Höllenthals. Über den linken Rücken führt der Schnellerwagsteig,
über den rechten ein unmarkierter, aber gut zu gehender Jagdsteig.
Scheint mal eine Gipfelhütte gegeben zu haben. Solche Hüttenreste werde ich heute noch öfter sehen.
Gipfel Nummer 29, mit dem Schneeberg dahinter ist auch nett.
Gipfelzeichen, wie dieser Seidelbast gefallen mir noch besser.
Nach der Überschreitung aller Gipfel des Spielmannkogels komme ich in einen Sattel. Hier treffen sich drei Wege, zu sehen ist allerdings keiner davon, das muss man halt wissen. Über einen bin ich 2009 aus dem Nagelegraben heraufgekommen. Dann geht ein Weg, rechts vorbei am Hainboden hinauf zur Hainbodenstraße. Heute nehme ich den, der links am Hang vorbeiführt, den kenne ich noch nicht.
Er führt mich zu einer verfallenen Hütte. In einer historischen Karte steht der Name Schliefering an dieser Stelle.
In der Nähe der Hütte gibt es zwei Gipferl. Ist das der wirkliche, ehemalige Schliefering? In dieser Karte ist allerdings der heutige
Spielmannkogel als Hainboden bezeichnet und der Hainboden als "Scheib Wald". Was ist richtig, was ist falsch?
Das ist der höhere der beiden Hüttengipfelchen. Das ist für mich der wahre Schliefering, der allerdings in den Wirren der Zeit verlorenging.
Den Fronbachgraben und die Fronbachwände gibt es auch in neueren Karten noch. Natürlich bin ich auch dort schon gewesen.
Bei der verfallenen Hütte verlasse ich den ohnehin schlecht sichtbaren Steig und gehe durch den dichten Wald gerade hinauf.
Ich komme zur vielgescholtenen Hainbodenstraße. Sie geht knapp unterhalb des Gipfels vorbei.
Den Hainbodengipfel kenne ich schon. Dicht bewachsen, keine Aussicht, ein paar Reste einer Gipfelhütte und ein Grenzstein.
Aussicht gibt es wieder ein Stück weiter auf der Straße. (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Der Große und der Kleine Sonnleitstein und der Mitterschwarzriegel. Dahinter Steinerkogel, Donnerkogel und Lahnberg.
Wird noch einige Jahre dauern bis die Straße so weit verwachsen ist, dass sie nicht mehr stört, im Rückblick zum Hainboden.
Mein nächstes Ziel ist da zu sehen. Der Studierkogel ist auch dicht bewachsen, ohne Aussicht.
Auf dem Gipfel das Übliche, viel Wald, ein bemalter Stein und die Reste einer alten Hütte.
Aber auch hier ist etwas unterhalb beste Fernsicht. Der Amaisbichl, ganz hinten der Windberg, Kleine Mitterbergwand und Donnerwand.
Weiter nach rechts der Glatzeter Kogel, Großer und Kleiner Sonnleitstein, Steinerkogel und Donnerkogel. (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Gut bekannt sind mir schon die Lochhütte...
...und die Schütterhütte. Da bin ich schon öfters vorbeigekommen.
Als Abstieg wähle ich den Schüttersteig, auch der ist mir schon bekannt. Einmal bin ich den sogar im Winter bei Schneelage aufgestiegen.
Der Schüttersteig ist kein Klettersteig mit Versicherungen, sondern "nur" ein steiler, stellenweise schottriger Wanderweg.
An einigen Stellen sollte man trotzdem nicht ausrutschen. Da bricht es steil ab in's Übeltal.
Als ich zur querenden Forststraße komme, gehe ich nicht den Schüttersteig ganz nach unten,
sondern leicht ansteigend auf dem Waldweg nach rechts hinauf. Da gibt es schöne Aussicht zur Vogelkirchen.
Der Zipfel da vorne ist der Saurüssel. Über den Sattel rechts oberhalb muss ich drüber.
Schon weit unterhalb des Sattels zwischen Saurüssel und Gamsmauer hat der Berg die Straße besiegt.
Befahrbar ist sie hier oben schon länger nicht mehr. Gefällt mit irgendwie.
Die Straße endet, geradeaus geht ein Steig weiter nach oben. Nach oben? Ab hier sollte es laut Plan abwärts gehen.
Ein Blick auf's GPS bestätigt, da komme ich nicht runter, sondern rauf. Später komme ich drauf, dass ich hier den Beginn des Weges
über die Adlerschneide gefunden habe. Den versuche ich vielleicht einmal im Aufstieg.
Den abwärts führenden Steig kann ich nicht finden, daher umgehe ich die steil abfallenden Felsen an einer leichteren Stelle.
Unten finde ich dann tatsächlich Steigspuren und manchmal sogar Markierungen...
und vereinzelt kleine Steinmännchen. Der Weg ist teilweise schwer zu erkennen, aber das Gelände ist nicht mehr so steil,
dass man nicht auch ohne Weg runterkommen würde.
Eine kurze Schrecksekunde beschert mir diese Schlange. Es handelt sich aber nur um eine harmlose Ringelnatter.
Mit einen Blick zur Unteren und Oberen Nagelemauer verabschiede ich mich diesmal aus dem Raxgebiet.
Auch wenn ich jetzt alle erreichbaren, wanderbaren Gipfel (Die Mauern, Türme, und Spitzerln überlasse ich gerne den Kletterern)
bestiegen habe, werde ich trotzdem manchmal hierher zurückkommen.
Wer genauer wissen will, wo ich mir heute meine Wege gesucht habe, auf der KOMPASS Karte Niederösterreich habe ich sie eingezeichnet.