Mein Aufenthalt im Ausseerland hat gestern am Freitag mit einem Regentag begonnen. Den ganzen Tag hat es geregnet. Sogar bis ins Tal haben sich einige Schneeflocken darunter gemischt. Heute Samstag (19.03.2011) soll es besser werden. Ich suche einen einfachen Gipfel, der auch nach den Neuschneefällen mit Schneeschuhen gut erreichbar ist. Den habe ich mit dem Hochmühleck gefunden. Der Weg ist markiert, er führt großteils durch den Wald, vorbei an zwei Almen zum Gipfel, der mit einem Gipfelkreuz geschmückt ist.
Ich starte in Obersdorf, westlich von Bad Mitterndorf. Hier ist ein Langlaufzentrum, die Loipen sind nicht mehr benutzbar.
Wer jetzt noch Schilanglaufen will, muss auf die Tauplitzalm rauffahren.
Bis zur Steinitzenalm, sie liegt knapp unter Tausend Meter hoch, trage ich meine Schneeschuhe auf dem Rücken.
Erst ab hier kann ich sie sinnvoll an den Füßen verwenden.
Ein schöner Platz mit einem noch schönerem Almhäuschen mit Fließwasser vor der Tür. Hier läßt es sich leben.
Auch wenn gestern noch einmal alles mit Schnee zugedeckt wurde, der Frühling ist trotzdem nicht aufzuhalten,
wie diese Frühlingsknotenblumen zeigen.
Hier wird Holz geerntet. Mit dem großen Traktor und gut ausgebauten Forststraßen ist das heute nicht mehr so gefährlich ...
... wie vor 100 Jahren. Damals hat das Holzziehen mit einem Holzzugschlitten, dem "Böckl" einem 20jährigen das Leben gekostet.
Tief verschneit ist der weitere Anstieg durch schönen Hochwald. Das Stapfen durch den weichen Schnee wird mühsamer.
Kurz vor der Goseritzalm komme ich auch noch in den Nebel. Ich denke erstmals ans Umkehren, aber bis zu den Hütten gehe ich noch.
Diese schöne Hütte ist noch ein Rohbau. Die Fenster sind eingesetzt, aber die Wände sind teilweise noch offen.
Interessante Idee, die Bretter schräg anzubringen.
Diese Hütte steht seit 1881 und wohl auch noch länger. Sie scheint bestens in Ordnung zu sein.
Ob die neu gebaute Hütte auch so lange hält?.
Der Frühling hat bereits begonnen. Hier oben ist davon nicht zu merken. Es wird steiler, ich muss alles selber spuren.
Einmal noch den Winter genießen, bevor der Schnee schmilzt. Ich freue mich auf grüne Almwiesen und gehe weiter.
Vom Weg oder den Markierungen ist nichts zu sehen. Dank GPS kann ich sicher sein zumindest wieder zurückzufinden.
Da ich auch genau nachschauen kann, dass es nicht mehr weit zum Gipfelkreuz ist, gehe ich weiter.
Das Kreuz steht auf dem 1731 m hohen Nordgipfel.
Wie zur Belohnung kommt jetzt ein wenig die Sonne durch den Nebel. Daher stapfe ich auch noch hinüber zum Südgipfel, 1738 m.
Winteridylle am flachen Gipfelplateau des Hochmühleck.
Ich drehe eine kleine Runde um den Gipfelbereich. Auch der Abstieg ist mühsam, weil ich fast im Schnee versinke.
Die Orientierung ist nicht einfach. Hügelige Landschaft und tiefer Schnee. Mit Hilfe des GPS finde ich zurück zu meinen Aufstiegspuren.
Die Hütten der Goseritzalm möchte ich mal mit grünen Wiesen und blauen Himmel dahinter sehen. Heute wird das aber nichts mehr.
Bei der Steinitzenalm beginnt es wieder heftig zu schneien. Es liegt aber am Boden weniger und ich komme besser voran.
Wie schon beim Aufstieg gefällt mir dieses Häuschen besonders gut. Auf der Terrasse kann ich den Schneeschauer,
der langsam in Regen übergeht abwarten und meine Schneeschuhe auf dem Rucksack verstauen.
Dann gehe ich gemütlich zurück nach Obersdorf. Hier der Kumitzberg mit der Kirche Maria Kumitz. Bei Sonne hätte ich die noch besichtigt.
Heute ziehe ich aber die Dorfbäckerei und -konditorei Schlömmer vor, um mich bei Kaffee und Obsttorte von den Anstrengungen zu erholen. ;-)
Wer das Hochmühleck nicht kennt, kann hier auf der KOMPASS Karte Steiermark sehen, wo es liegt.
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