Schon im Sommer 2009 gab es einen ersten Anlauf zum Schwarzkogel zu kommen. Da haben uns die vielen Latschen abgeschreckt. Wir beschlossen es im Winter zu versuchen. Beim letzten Versuch im Februar 2011 auf den Schwarzkogel zu kommen haben wir es nur bis zum Großen Hühnerkogel geschafft. Diesmal haben wir uns zwei Tage Zeit genommen, um diesen fehlenden Gipfel endlich zu erreichen. Dazu haben wir uns die beiden einzigen Tage der Woche ausgesucht, die schlechtes Wetter hatten. Die Wetterentwicklung hat sich leider nicht an unsere Tourenplanung gehalten. Zum dritten Mal im heurigen Jahr starte im meine Tour bei der Töpperbrücke bei Lunz. Diesmal begleitet mich Herbert. Auch ihm fehlen noch einige Gipfel im Dürrensteinmassiv. Wir gehen zur Pauschenreith um dann, teilweise die endlos lange Almstraße abkürzend zum Kleinen Hetzkogel zu kommen.
Bald gibt es schöne Tiefblicke nach Lunz und dem dahinter liegenden Lunzberg.
Der Lunzer See hat noch eine Eisdecke. Eislaufen würde ich darauf aber nicht mehr. Dahinter liegt der Seeauberg, er ist "nur" 847 m hoch.
Trotzdem war ich heuer schon dort auf dem Weg zum Maißzinken. Vom Schigebiet sieht man ganz rechts noch einen schmalen, weißen Streifen.
Die Lifte haben aber ihren Betrieb schon eingestellt.
Laut Wetterbericht zieht am Donnerstag eine Kaltfront durch. Bis Mittag soll es aber wieder sonnig werden.
Hat es bei der Töpperbrücke noch leicht geregnet, so schneit es jetzt beim Anmarsch zum Kleinen Hetzkogel.
So geht es auch weiter. Es schneit, es ist windig und nebelig. Von Wetterbesserung ist auch auf dem Weg zum Großen Hetzkogel keine Spur.
Ein kurzer Eintrag ins Gipfelbuch dann gehen wir weiter. Eine Gipfelpause ist bei diesen Verhältnissen kein Vergnügen.
Ich war schon einmal hier und kenne die Gamseck-Jagdhütte. Sie hat eine schöne überdachte Terrasse. Heute ist sie aber
mit einer Plane winterfest vernagelt. Immerhin bietet die Hütte Schutz vor dem Wind und eine Pause brauchen wir jetzt dringend.
Unser nächstes Ziel wäre jetzt eigentlich der Stanzenkogel. Aufgrund des Wetters stanzen wir den Gipfel
und gehen am Gipfel und an der Pauschenalm vorbei ...
...zur Seekopfalm. Ab hier gehts wieder steil bergauf. Endlich können wir den Schwarzkogel angehen. Das ist der Nordgipfel...
... und das der etwas höhere südliche Hauptgipfel. Wir gehen natürlich auf beide rauf.
Danach steuern wir die Legsteinquelle an, um zu sehen ob es dort Wasser zum Nachtanken gibt. Fast wie erwartet gibt es dort kein Wasser.
Nicht einmal die genaue Stelle können wir finden. Alles ist tief unter dem Schnee begraben.
Wir müssen mit dem mitgebrachten Getränken auskommen.
Genau als wir die Ybbstaler Hütte erreichen, reißt die Wolkendecke auf. Wir bekommen doch noch etwas Sonne ab.
Die Temperatur liegt nur wenig über Null Grad. Wir beziehen den Winteraum (Schlüssel beim Alpenverein), dort es es auch nicht wärmer.
Der Ofen war durchgebrannt, daher hat der Rauchfangkehrer den Betrieb nicht bewilligt. Der AV erneuert die Öfen nicht mehr,
weil durch unsachgemäßes Heizen schon einige Hütten abgebrannt sind. Wir kriechen zeitig in die Schlafsäcke um nicht zu frieren.
In der Nacht ist der Himmel sternenklar. Ich hoffe auf Sonne am Morgen. Leider ist in der Früh wieder alles voller Wolken.
Naja wenigsten regnet es nicht. Wir folgen unseren Spuren vom Vortag bis zu den Hütten bei der zugeschneiten Legsteinquelle.
Bald danach zweigen wir vom sowieso nicht sichtbaren Weg ab und steigen zum Sattel südlich des Roßecks auf.
Hier ist in den Karten ein "Predigtstuhl" eingezeichnet. Falls es sich dabei um einen Gipfel handeln sollte, können wir ihn nicht finden.
Der Blick nach Norden zeigt den großen Hühnerkogel, den Schwarzkogel und das Roßeck.
Hier sind wir auf dem letzten Gipfel, der mir in diesem Gebiet noch fehlt, nämlich auf dem Springkogel.
Der Blick geht hinüber zum Eisenstadtgipfel, da sind wir beide schon 2009 gewesen.
Heute wollen wir noch da hinauf. Der Dürrenstein schaut aber nicht einladend aus heute. Die Wetterbesserung lässt auf sich warten.
Über diesen langen Kamm geht der Alpinweg. Über den Hochkirch zum Tremelsattel und weiter zu Ringkogel und Kesselberg.
(Für größere Ansicht in's Bild klicken)
Der Sommerweg macht vor dem Gipfel eine lange Querung des Hanges. Diese scheint uns mit den Schneeschuhen nicht ganz ungefährlich zu sein.
Daher steigen wir direkt am Grat zum Vorgipfel auf und können so einen Blick in die Südwände werfen.
Jetzt ist auch schon das Gipfelkreuz deutlich zu sehen. Das letzte Stück zum Gipfel sollte auch noch zu schaffen sein.
Herbert hat mir den Vortritt überlassen, jetzt folgt er nach.
Beim Töpperherrgott (oder dessen Nachbildung) auf dem Dürrensteingipfel war ich schon öfter, aber noch nie im Winter.
Die Gipfelpause verlegen wir etwas weiter runter, um dem Wind nicht so ausgesetzt zu sein.
Der Grat zum Vorgipfel, über den wir aufgestiegen sind.
Wir gehen nicht den gleichen Weg runter, sondern weiter in Richtung Herrenalm. Jetzt kommt endlich ein wenig Sonne raus.
Der Dürrenstein liegt schon weit hinter uns.
Da drüben waren wir gestern. Der weiße Hügel in der Mitte ist der Große Hühnerkogel, rechts davon der Schwarzkogel.
Wir nehmen noch den Gipfel des Kleinen Dürrensteins mit. Der Abstieg über diesen schönen Hang würde auch Schifahrern gefallen.
Die Wiesen der Herrenalm liegen jetzt schön in der Sonne. Dahinter der Hochreiserkogel steckt in dunklen Wolken.
Ein steiler 300m-Abstieg bringt uns zum idyllischen Obersee. Im Sommer gefällt er mir trotzdem besser. Hier hätten wir die Möglichkeit
durch das Seetal nach Lunz abzusteigen. Das Seetal ist aber sehr lang und wir kommen so nicht zu unserem Fahrzeug.
Die andere Möglichkeit ist der Gegenanstieg zur Seekopfalm über die Forststraße und danach Abstieg durch den Lechnergraben.
Es sind nur 300 Höhenmeter, aber wenn man vorher schon 760 m abgestiegen ist, ist das eine Herausforderung an die Motivation.
Es hilft aber sehr dass das Wetter jetzt immer schöner wird und da drüben kann man jetzt den (Nord)-Gipfel des Schwarzkogels sehen.
Auf der Seekopfalm kreuzen wir unsere Spur vom Vortag. Hütte scheint es hier keine mehr zu geben, dafür viel Sonne.
Jetzt steigen wir auch noch hinab ins Grünloch, was uns einen erneuten Gegenanstieg von 60 Metern beschert. "Is a scho wurscht!"
Vom Grünloch habe ich schon einiges gehört.
Zitat: Diese Doline wurde in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts bekannt,
als hier die bis heute tiefste Temperatur von -52,6 Grad in ganz Mitteleuropa gemessen wurde. Quelle.
Der Abstieg durch den Lechnergraben ist mir noch gut in Erinnerung, ist ja noch keine zwei Wochen her,
dass ich ein ähnliches Bild dieser Felsen gemacht habe.
Unten im Bach gibt es immer noch Eis...
aber doch schon weniger als beim letzen Mal.
Wer unsere etwas verwirrende Route nachwandern will, kann hier auf der KOMPASS Karte NÖ sehen, wo wir genau unterwegs waren.
Danke, Herbert für die Idee zu dieser Runde, für die Begleitung auf die mir fehlenden Mugerl und für's unermüdliche Spuren.