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Übel, übel dieses Übeltal
Nasswald, Übeltal, Breitensteiner Alm, Weiße Wand, Waxriegel, Scheibwaldhöhe, Dreimarkstein,
Nemecekhütte, Trinksteinsattel, Habsburghaus, Zikafahnlalm, Schüttersteig, Nasswald

Manchmal sind im Internet Berichte über weglose Anstiege auf die Rax oder den Schneeberg zu lesen, die Benesch vor einem Jahrhundert beschrieben hat, die aber heute in Vergessenheit geraten sind. Manche sind der Meinung, dass man darüber nicht berichten sollte, damit man nicht Leute in Gebiete, in denen sie nichts verloren haben. Ich habe ein Problem mit Leuten, die zwar selbst in sensiblen Gebieten unterwegs sind, aber verhindern wollen das andere das auch tun. Diese Gebiete sind ja fast so sensibel wie ich und verkraften nur ab und zu einen masochistischen Wanderer, der sich das antun will. Aber wenn man zu den Rax und Schneebergkennern dazugehören will, bleibt einem ja nichts anderes übrig! Ich glaube auch, dass der Anstieg durch das Übeltal trotz einiger Berichte der Anstieg einer Minderheit bleiben wird. Umweltprobleme gibt es ja hauptsächlich dort, wo mit Seilbahnen und Bergstraßen und auch mit Klettersteigen oder Skywalks Massen auf den Berg gelockt werden.

Ich parke am Beginn des Schüttersteiges. Trotz des Wochentages steht schon ein Auto hier. Das Übeltal wird doch nicht schon überlaufen sein? Möglicherweise ist er auch über den Schüttersteig nach oben. Ich gehe bis zu dieser bekannten Jagdhütte, ...

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... und gleich dahinter weglos über die Wiese in den Graben hinunter. Absperrungen oder Verbotsschilder kann ich nirgends entdecken.

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Der Beginn des Übeltals ist eng und dunkel, fast ein wenig makaber sind die Knochenteile, die hier herumliegen.

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Es gibt einige Steigspuren, von Steinmännchen oder Markierungen kann ich hier noch nichts entdecken.
So gehe ich zu weit rechts und erkenne bald: Hier geht es nicht weiter.

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Ein kurzes Stück muss ich wieder absteigen, dann quere ich nach links und entdecke diese Markierungen.

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Ich weiß jetzt wenigstens dass ich richtig unterwegs bin. Jetzt sehe ich auch ein paar gelbe Punkte und die ersten Steinmännchen.
Auch wenn es meistens sowieso nicht anders weitergeht, ist es doch beruhigend zu wissen auf dem richtigen Weg zu sein.

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Bei dieser Kletterstelle habe ich die ersten Probleme. Die Griffe und Tritte sind klein und rutschig (I bin jo ka Kletterer!). Ich bin schon fast oben, als ich abzurutschen drohe. Schnell steige ich zurück und klettere wieder runter. Erstmals denke ich an umkehren. Dann entdecke ich weiter links eine Stelle wo ich leichter raufkomme und ein Band das wieder nach rechts führt. Oben steht sogar ein Steinmanndl, das ich von unten nicht gesehen habe.

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Jetzt ist es wieder leichter im Talgrund über den Schotter aufzusteigen, bis ich zu dieser Felswand komme,
durch die nach rechts das rote Band führt, von dem ich gelesen habe.

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Vorher besichtige ich noch die Übeltalhöhle.

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Vor diesen Band hatte ich ein wenig Schiss, es stellt sich aber als ganz einfach heraus, fast wie ein Weg, ein wenig steil halt.

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Hier schon im oberen Bereich des Bandes, das den Übergang vom Kleinen in das Große Übeltal ermöglicht. Als Rastplatz ist mir diese Stelle viel zu luftig, da geht es an drei Seiten steil hinunter. Kurz denke ich wieder an's Umdrehen, aber das alles wieder hinunter will ich auch nicht.

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Über ein paar breitere ...

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... und schmale Bänder ...

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... geht man bergab in den Talgrund des Großen Übeltals.

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Hier fühle ich mich wohler, obwohl es anstrengend ist über die Schuttberge höher zu steigen.

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Kurz nach dieser Durchgangshöhle, sie ist hoch über dem Weg, und man geht nicht wirklich durch, ist ein felsiger Graben, den ich zuerst für den Wassergraben halte, durch den der Anstieg rauf geht. Erst das Nachlesen des Berichtes, den ich sicherheitshalber ausgedruckt habe, zeigt mir dass ich noch höher hinauf muss.

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Ich war ja noch nicht bei der Höhle mit dem Fenster.

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Der Blick zurück zeigt natürlich nicht die wirkliche Steilheit des Geländes.

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Jetzt habe ich den Beginn des richtigen Wassergrabens gefunden.

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Anfangs ist es leicht hier raufzukommen. Einige Male an den Felsen anhalten, wirkliche Kletterstellen sehe ich keine.

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Problematischer ist für mich der feine Schotter, der sich weiter oben befindet. So sehr ich mich auch bemühe es nicht zu tun, löse ich doch mit jedem Schritt kleine Steinlawinen aus, die viel zu lange zu hören sind, während sie die Rinne hinabrollen und stürzen.

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Ich bin froh niemand vor mir, und schon gar niemand unter mir zu wissen. Hier gehe ich knapp an der Wand, da sind größere Steine, die nicht so leicht ins Rutschen kommen. Dann muss ich wieder in den losen Schotter. Die Steine rutschen nicht nur hinter mir nach unten, sondern auch von oben zu mir herunter. Der ganze Hang scheint in Bewegung zu sein.

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Im Bericht, den ich gelesen hatte, steht man soll sich im oberen Bereich leicht rechts halten. Ich bin froh aus dem rutschigen Hang wegzukommen und nutze die erste Möglichkeit nach rechts durch diese Rinne aufzusteigen.

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Anfangs geht das gut, doch weiter oben wird es steiler. Über diese Schrofen sollt man doch raufkommen und ich kann schon die Bäume auf der Hochfläche sehen. Natürlich ist es steiler als es auf dem Foto aussieht und ich komme gut voran. Ich habe schon zwei Drittel geschafft, als mir ein rucksackgroßer Stein, an dem ich mich gerade raufziehen wollte, ausbricht und donnernd die Rinne hinabstürzt. Einfacher wäre es sicher gewesen das letzte Stück auch noch raufzuklettern, aber ich wollte jetzt nicht mehr. Ich bin wieder runter und habe es weiter links probiert und ganz leicht geschafft.

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Nach dem Ausstieg habe ich erst mal ein Stoßgebet nach oben geschickt, dann einen Schnaps getrunken und mit Wasser den Durst gelöscht. Sitzen und Essen konnte ich hier noch nicht, dafür hatte ich einfach zu viel Adrenalin im Blut. Um das abzubauen ist eine ausgedehnte Plateauwanderung genau das Richtige. Ohne nach einem Weg zu suchen, bin ich durch den Wald hinauf zur Breitensteiner Alm. Hier sieht man die letzten Überreste der Almhütte, nehme ich an.

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Einige Schnax- und Rehbergruachler waren in letzte Zeit hier und haben von der Hirschpromenade berichtet, die ich heute auch kennen lernen darf.

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Bei den Hütten unterhalb der Weißen Wand bin ich schon im Frühjahr mit Schneeschuhen gewesen.
Die Hütte wurde aufgebrochen! Ich hoffe das war kein Bekannter.

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Natürlich darf ich nicht vorbeigehen ohne das Seechen (Seelein) bei den Weiße-Wand-Hütten zu fotografieren.

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Hier zeige ich euch den Grund, warum die Jagdhütte hier genau richtig steht.

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Den Gipfel der Weißen Wand und des Schneekogels habe ich damals schon erreicht, daher lasse ich sie heute links liegen.
Mein Plan sieht vor von hier direkt zum Habsburghaus weiterzugehen. Einmal noch ein Blick nach hinten zur Jagdhütte.

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Unübersehbar sind die Farben des Herbstes, auch wenn er gerade erst begonnen hat.

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Ganz typisch für die Hochfläche, es gibt viel Wiesen, dazwischen etwas Latschen und ab und zu Dolinen.
In dieser hat sich sogar noch Schnee gehalten.

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Ich hatte es zwar nicht vor, ich war ja schon oben, aber mein Weg führt mich viel zu knapp an einigen Gipfelsteinhaufen vorbei.
Daher gehe ich über die Haberfeldkuppe und den Waxriegel zur Scheibwaldhöhe.

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Den Bieskogel lasse ich rechts liegen und steuere direkt den Dreimarkstein an. Hier fällt mir ein, dass ich die Nemecek-Hütte immer nur aus der Ferne gesehen habe und noch nie dort gewesen bin. Ein kleiner Umweg ist noch drin, also nix wie hin.

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Noch einen kleinen Umweg mache ich um endlich einmal auch das Steinschiff auf dem Trinksteinsattel zu sehen.
So seltsam es klingt, auch hierher hat es mich noch nie verschlagen.

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Ich drücke jetzt ein wenig aufs Tempo, ich bin schon später dran als geplant. Es geht ohne Umwege zum Habsburghaus.

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Eine kurze Pause und ein Bier vergönne ich mir, dann gehe ich in Richtung Kaisersteig hinunter.

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Wenn ich da absteige, muss ich mit einem ausgedehnten Straßenhatscher nach Naßwald rechnen. Das ist nicht sehr verlockend,
daher biege ich gleich zur Zikafahnlalm ab. Die Almstraße zur Schütterhütte ist allemal besser als unten der Asphalt.

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Der Schüttersteig ist zwar ohne Kletterstellen oder Sicherungen, aber ordentlich steil. Ich wundere mich, wie ich über den im Dezember
mit Schneeschuhen raufgekommen bin.

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Jetzt, ohne Schnee, bringt er mich schnell und ohne Umwege wieder zu meinem Auto. Ich habe für die ganze Runde 8 Stunden gebraucht. Ich fahre noch zum wirklichen Beginn des Übeltals, das mit diesem Tor abgesperrt ist. Wenn man bei der Jagdhütte vorbei geht, ist nirgends ein Verbotschild oder eine Absperrung zu sehen. Solange sich der Besucherstrom in Grenzen hält, wird das Übeltal die gelegentlichen Störungen aushalten. Dass das jetzt eine überlaufene Modetour wird kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen.

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