Zafernhorn
Faschina, Bartholomäusalpe, Gumpengrätle, Furka, Zafernhorn, 2107 m, Furka, Zafernmaisäß, Faschina
Ausnahmen bestätigen die Regel. Deshalb schreibe ich jetzt wieder mal einen Wanderbericht. Nur eine von mehreren kurzen, aber schönen Wanderungen im Bregenzerwald. Um mich zu schonen bin ich oft mit den Seilbahnen raufgefahren und dann oben gewandert. Wenn es nicht möglich ist jabe ich mir wenigstens einen hohen, mit dem Auto erreichbaren Ausgangspunkt gesucht.
Es wird immer wieder verlangt man soll doch für Wanderungen öffentliche Verkehrsmittel benutzen um die Umwelt zu schonen. Prinzipiell finde ich das gut, aber der Teufel steckt im Detail. Durch das Buchen eines Quartiers im Bregenzerwald habe ich die Bregenzerwald-Card dazu bekommen. Damit kann ich alle Busse und Seilbahnen gratis benutzen. Daher habe ich überlegt von Schoppernau nach Faschina mit dem Bus zu fahren. Es gibt sogar einen der um 8:05 wegfährt bis Au. Dort müsste ich umsteigen in einen anderen Bus der über Damüls nach Faschina fährt. Ankunft um 9:32 Uhr. Fahrzeit als knapp 1,5 Stunden! Wochentags gibt es sogar einen Bus der genau eine Stunde früher fährt, aber die Fahrzeit ist auch nicht kürzer. Für die Rückfahrt gibt es mehrere Möglichkeiten, aber es dauert auch 1,5 Stunden. Da ich aber nicht genau weiß wann ich vom Berg runterkomme muss ich eventuell eine Stunde oder länger auf die Abfahrt warten. Fahrzeit mit dem Auto laut Routenplaner 19 Minuten. Rückfahrt auch 19 Minuten. Die Öffis können mich mal, ich bleib beim Auto.
So habe ich das Zafernhorn ein paar Tage früher vom Hahnenköpfle gesehen. Schaut beeindruckend aus, aber ich habe gelesen dass von der Rückseite ein einfacher Weg raufgeht. Das will ich mir ansehen.
Das ist nur ein kleiner Teil von Damüls. Hier gibt es einige große Hotels und Schilifte. Ein schöner Wintersportort und nicht so verschandelt wie die Planai oder Obertauern.
Faschina liegt am Faschinajoch. Es gibt nur ein paar Hotels und Appartementhäuser und einige Bauernhäuser. Rechts im Bild ist der Sessellift mit dem ich vor ein paar Tagen auf das Hahneköpfle gefahren bin. Links im Bild ist das Sonnenköpfle, da war ich nicht oben, sondern auf dem nicht im Bild sichtbaren Glatthorn, 2133 m. Heute gehe ich in der anderen Richtung hinauf.
Wie überall im Bregenzerwald gibt es auch hier viele schöne Blumen, wie hier den Wiesenbocksbart.
Ein schöner Blick nach Damüls.
Bei der Batholomäusalpe bin ich schon vorbei.
Ein "Grantiger Jaga", wie man den Samenstand der Alpenanemone nennt.
Ich komme zu einem Gratübergang wo ich meinen Gipfel erstmals richtig sehen kann. Anfangs dachte ich ja ich muss gleich von hier über einen Grat hinauf. Das schaut mir aber sehr steil aus.
Ein Blick in die Karte sagt mir aber dass ich zuerst das Kar queren muss. Da ist auch der Weg zu sehen.
Zuerst dachte ich ja an Löwenzahn, aber irgendwie passen die Blätter nicht dazu.
Das sind eindeutig Trollblumen, wenn auch nicht so viele wie ich in den Vortagen gesehen habe.
Die Schutthalde wird gequert und dann geht es durch die die Erlen nach oben auf einen anderen Sattel.
Rückblick zum Gumpengrätle. In der Bildmitte beim Einschnitt bin ich raufgekommen.
Fuchsknabenkraut, Mückenhändelwurz, Wundklee und viele andere Blüten erfreuen mich und sind eine gute Gelegenheit für kurze Erholungspausen.
Da bin ich mir nicht sicher, es schaut irgendwie nach Alpensüßklee aus, aber doch etwas anders.
Am Übergang bezaubern viele Alpenheckenrosen.
Türkenbund gibt es auch hier häufig. Diese schönen Blüten habe ich im Bregenzerwald oft gesehen.
Auch jetzt geht es noch nicht hinauf zum Gipfel. Gut so, das wäre mir eh zu steil.
Zuerst muss ich noch da hinüberqueren zur Hubertuskapelle. Dann gehe ich nach rechts zum Gipfel.
Nach links geht der Saugrat zum Hochlicht/Blasenka, doch dort steht eine Tafel dass es aus Sicherheitsgründen verboten ist den Gratweg zu benutzen.
Es soll einige ausgesetzte Stellen geben, aber so wild schaut das gar nicht aus. Da müsste man viele Bergwege verbieten, aber da will ich ja nicht hinauf.
Blümchen sind Gelegenheiten zu kurzen Pausen. Hier ein Fuchsknabenkraut.
Genau schauen muss man um das "Lebendgebärende Rispengras" zu sehen. MIr gefällt vor allem der Name. Das Gras bildet keine Samen, sondern lässt gleich fertige Ableger wachsen.
Eine Wiese voll mit Gelben Enzian. Leider nur Blätter und keine Blüten und nur wenige Knospen.
Da unten liegt die Gumpenalpe und dahinter der felsige Zitterklapfen mit dem Wilden Gräshorn. Der Name gefällt mir, aber rauf kome ich da nicht.
Im Sattel steht die Hubertuskapelle und dahinter sieht man den Wiesenanstieg zum Zafernhorn.
Ein Tiefblick ins Große Walsertal mit Fontanella und Sonntag.
Wunderschön blüht der Hauswurz.
Bergastern fallen durch die lila Färbung besonders auf. Die meisten anderen Blüten sind weiß, gelb oder rot.
Hier kann ich zum Gipfelkreuz sehen. Der Aufstieg ist wirklich ganz einfach.
Kugelorchis sind häufig im Bregenzerwald.
Mücken-Händelwurz wachsen wie anderswo der Löwenzahn.
Kohlröschen sind eher selten, oder muss ich nur genauer schauen um sie zu sehen.
Und noch ein anderes, rotes Kohlröschen.
Das letzte Stück zum Gipfel ist it Wundklee geschmückt.
In der Zwischenzeit sind Wolken aufgezogen. Ein Rückblick über meinen Aufstiegsweg von der Hubertuskapelle. Da gehe ich auch wieder runter.
Ein kurze Pause beim Gipfelkreuz muss schon sein, aber lange halte ich mich nicht auf. Das Wetter wird schlechter.
Ein Tiefblick nach Faschina.
Eine schöne Enzianwiese beim Abstieg.
Eine üppige Blumenwiese weiter unten.
Einmal noch weil es so schön ist.
Beim Zafernmaisäß zieht schon eine Regenwolke aus dem Großen Walsertal herauf und gedonnert hat es auch schon. Jetzt heißt es nur nicht trödeln, sondern zügig absteigen. Es geht sich nicht aus denn einige Minuten später beginnt es zu regnen. Der Regen wird stärker und heftiger Donner begleitet mich nach Faschina. Nach einer Stunde komme ich zum großen, gebührenfreien Parkplatz, wo mein Auto steht. Jetzt bin ich ordentlich nass und der Regen hört auf als ich ins Auto steige. Bei der Rückfahrt scheint wieder die Sonne.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Die Tour ist 14,2 km weit, ich habe ca.1000 hm bewältigt und dafür inklusive Pausen 7 Stunden benötigt.