Gerzkopf
Neuberg, Gerzkopf, 1728 m, Gerzplatte, Schönleitenriedel, Gsenghütte, Neuberg
Die nicht so hohen Berge sind oft die schöneren Aussichtsberge als die ganz hohen Gipfel. Der Roßbrand zwischen Radstadt und Filzmoos ist so einer weil er ganz nah am Dachstein und der Bischofsmütze liegt. Noch weiter nordwestlich ist der Gerzkopf. In der Ansicht eine runde Kuppe die nicht so steile Anstiege verlangt ist für mich ideal als Schneeschuhtour im Winter.
Zwischen Filzmoos und Eben geht es hinein nach Neuberg. Einen Parkplatz gibt es weiter draussen beim Schilift, der aber auch nur für Liftbenutzer erlaubt ist. Bei meinem Ausgangspunkt ist zwar eine öffentlich befahrbare Straße, aber kein Parkplatz für Wanderer. Hier ist alles Privatgrund und ich muss auf wandererfreundliche Bewohner hoffen. Ich finde einen Platz wo ich hoffen niemand im Weg zu sein und stelle mein Auto ab. Ich gehe die Sackgasse hinauf und beim letzten Haus gibt es eine schön ausgetretene Spur im Schnee, der ich folge. Ich komme aber nur zu den Futterhäuschen wo der Sohn des Hauses seine gefiederten Freunde versorgt. Daher nehme ich eine verschneite Forststraße die mich hüher hinauf bringt.
Schon hier unten ist die Sicht auf die Berge schön. Links ragt die Bischofsmütze steil in den Himmel und rechts dominiert der Torstein, der den Hohen Dachstein fast verdeckt.
Der Torstein mit Dachstein bis zur Gamsfeldspitze, davor noch der Rötelstein.
Ich bin schon oben bei der Schwarzen Lacke. Im Sommer ist hier ein Moorsee der unter Naturschutz steht. Heute ist hier noch alles weiß. Vom See ist nichts zu sehen. Ich sehe dass es noch ein kurzes Stück zum Gipfel geht.
Nebel und Schneefall in den Vortagen und tiefe temperaturen haben alle Bäume mit einer weißen Schicht überzogen.
Hier gibt es sogar Spuren und später treffe ich noch andere Wanderer. Teilweise mit Tourenschi und manche auch nur mit Bergschuhen. So lange die Schneefläche so hart ist wie hier geht das auch ganz gut. Beim Abstieg bin ich aber froh meine Schneeschuhe mit zu haben.
Winterlandschaft mit Sonne und blauem Himmel hat schon was.
Am flachen Gipfel steht ein Kreuz und eine Glocke. Das Bankerl vor dem Kreuz ist pratisch aber besetzt als ich ankomme. Ich muss eine Weile warten bis der Benutzer wieder absteigt, damit ich ein Gipfelfoto machen kann.
In der Zwischenzeit kann ich mich umsehen, denn es ist angenehm warm und fast windstill. Die Spitzen des Gosaukamms bis zur Bischofsmütze strahlen in der Sonne.
Bischofmütze, Torstein und Rötelstein und davor liegt die Gsengplatte, die ich dann noch besuchen werde.
Auf der Schautafel kann man nachlesen wie die Spitzen alle heißen.
Angeblich soll das eine Wunschglocke sein. Natürlich schlage ich sie kurz an, wenn es nichts hilft dann schadet es auch nicht. Ordentlich laut klingt die Glocke. In anderen Infos habe ich gelesen dass man damit im Herbst die Schafe zusammenruft um sie ins Tal zu holen.
Berge und Gipfel gibt es genug. Diese hier sind zu weit weg um zu erkennen welche das genau sind. Daher schreibe ich einfach im Südwesten die Hohen Tauern.
Im Nordwesten sind die Gipfel näher. Ganz links erkenne ich das Hochkönigmassiv und rechts ist das Tennengebirge mit dem Fritzerkogel als auffälligster Gipfel.
Ich steige wieder ab und wende mich dann nach Nordosten. Bei der Jägerhütte sitzen schon zwei Leute, daher gehe ich gleich weiter nach links hinauf zur Gsengplatte.
Ein Rückblick zu den Rundungen des Gerzkopfes (rechts) und seinem Vorgipfel (links).
Über die Gerzplatte und den unbenannten Gipfel mit 1601 m Höhe gibt es keine Spuren. Der Schnee ist jetzt auch schon tiefer. Es wird mühsam, aber es ist wunderschön durch diese Landschaft zu stapfen. Mit GPS finde ich die richtige Stelle um über den Schönleitenriegel abzusteigen.
Nach unten wird der Schnee rasch weniger und bei der Gsengalm kann ich über apere Wiesen absteigen. Dann brauche ich nur noch die Zufahrtsstraße hinausgehen. Da sind mir die Grödeln sehr hilfreich, denn es gibt viele eisige Stellen im Schatten.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Salzburg eingezeichnet. Die Tour ist 11,8 km weit, ich habe 770 hm bewältigt und habe dafür inklusive Pausen 6 Stunden benötigt.