Gsuchmauer
Johnsbach, Kölblwirt, Untere Koderalm, Gamsbrunn, Stadelfeldscharte, Gsuchmauer, Im Glanegg, Schröckalm, Ebneralm, Kölblwirt
Die Gsuchmauer besteigt man üblicherweise zusammen mit der Stadelfeldschneid. Die beiden Gipfel sind nahe zusammen und auch leicht zu erreichen. Bei meiner Besteigung der Stadelfeldschneid vor einer Woche war ich schon so erschöpft, dass ich keine Motivation hatte noch auf die Gsuchmauer zu gehen. Das hat den Vorteil dass ich heute die Gelegenheit habe einen für mich neuen Gipfel zu besteigen. Vorige Woche habe ich entdeckt dass es einen Steig von der Hesshütte in die Stadelfelscharte gibt von dem ich vorher nichts wusste. Dort absteigen wollte ich nicht weil ich nicht wusste ob das schwierig sein könnte. Außerdem wollte ich den Steig nach Süden übers Glanegg erkunden.
Diesmal stelle ich mein Auto beim Kölblwirt ab, wie es schon viele vor mir gemacht haben. Wenn man dort seine Wanderung beginnen will, muss man an schönen Tagen zeitig dort sein. Bald hat man die Kalkfelsen der Ödstein-Hochtorgruppe über sich.
Kletterern gefallen diese Felsen besonders. Ich sehe sie lieber aus der Entfernung und bleibe im Tal auf den grünen Almen.
Steinig ist der Weg hier auch und seitlich mit Sauplotschen verwachsen.
Die meisten Wanderer sind schon in Richtung Hochtor abgebogen, so dass hier auf dem direkten Zustieg zur Hesshütte relativ wenig los ist.
Kurz vor der Stadlalm überholt mich eine Frau mit zwei Hunden. Ich mag freilaufende Hunde nicht, aber die beiden sind brav. Sie beachten mich nicht, wollen mich nicht beschnuppern und bellen mich auch nicht an. Dann steht eine Herde Jungrinder in der Gegend herum. Umgehen ist wie meistens nicht möglich. Die Rinder sind aufgeregt und kreisen auf die Gruppe ein. Die Frau bleibt stehen und gibt ihren Hunden Anweisungen. Einer ist immer knapp bei ihr und wird nur aus ein paar Meter Entfernung beobachtet. Der zweite Hund läuft weg und wird vom Vieh verfolgt. Er läuft seitlich weg und dann wieder talauswärts. Dann ist die Frau mit einem Hund weitergegangen und vor der Herde Der andere Hund ist hinten. Als sie ihn mehrmals ruft rennt er mit einem Höllentempo mitten durch die Herde. Er ist so schnell dass die Kühe gar nicht reagieren können.
Ich gehe langsam hinterher, aber an mir sind sie nicht interessiert. Ich interessiere mich mehr für die Türkenbundblüten.
Von der Laglalm kann ich einen südlichen Vorgipfel des Zinödl sehen.
Und auch die für mich abschreckenden Felsen des Hochtors.
An diesem Stein ist ein kleines Taferl das ihn als "Blutigen Stein" ausweist. Blut kann ich keines sehes.
Ich sehe auch nicht, dass genau auf dem Weg eine Höllenotter liegt. Fast wäre ich darauf gestiegen. Ich kann gerade noch darüber springen. Sie flüchtet ins Gras und hat anscheinend noch mehr Angst vor mir als ich von ihr.
Bei Gamsbrunn, einer gefassten Quelle gibt es frisches Wasser. Vielleicht hat sich auch die Gams daran gelabt. Jetzt verzieht sie sich langsam in den Latschen.
Der Weg führt hinauf zum Sulzkarhund. Da oben sitzt er schon. In der großen Kurve, wo sich der Weg zum Sulzkarhund nach links wendet ist ein Steinmännchen.
Dort beginnt der Weg zur Stadelfeldschneid. Er ist nur ab und zu mit einem Steinhaufen markiert und er führt unter dem Rotofen vorbei.
Dann wird er steiniger und steiler. Hier kommt mit eine Gruppe Wanderer entgegen. Sie haben Kinder dabei,die teilweise selber gehen und teilweise getragen werden. Die Gruppe ist über die Ebneralm aufgestiegen und hat anscheinend den Weg gefunden den ich vorige Woche erst im Abstieg benutzt habe. Ein junger Mann ist dabei, der hat ein kleines Kind in der Rückentrage und ein weiteres ganz kleines vorne am Bauch in einem Tragetuch. Ich beneide ihn um seine Kraft.
Vor dem Zinödl ist jetzt der Rotofen zu sehen. Die grünen Hänge schauen sehr steil, aber durchaus machbar aus.
Die Scharte und die Stadelfeldschneid liegen vor mir. Da ich erst oben war lasse ich sie heute aus und gehe gleich nach links ...
... auf die Gsuchmauer. Das ist einfach und oben steht ein kleines, einfaches Kreuz. Dahinter ist der Lugauer zu sehen.
Das Zinödl in seiner vollen Breite schaut ärger aus als es ist. Von der Hesshütte geht ein einfacher Weg hinauf. Vor vielen Jahren war ich schon oben, aber vielleicht sollte ich wieder Mal?
Reichenstein, Ödstein, Hochtor wirkt auf mich ziemlich abweisend.
Die Hüpflingermauer zeigt sich eindrucksvoll und dahinter der Zeiritzkampl. Links glaube ich das Gößeck zu erkennen.
Hinter dem Glaneggturm sind die Gipfel der Eisenerzer Alpen mit Lahnerleitenspitze und Leobner und dazwischen noch der Gscheideggkogel.
Ich wende mich wieder dem Boden zu. Über wunderschöne Blumenwiesen gehe ich zurück zum Sattel.
Es gibt viele Blüten wie Wundklee und Läusekraut.
Alpen-Süßklee sieht man nicht so oft.
Auch die Kohlröschen sind eher selten und nicht überall zu sehen.
Ich bin wieder auf dem Sattel vor der Stadelfeldschneid. Da ich erst vor Kurzen oben war verzichte ich darauf. Ich will auch nicht den Aufstiegsweg zurück gehen, daher gehe ich jetzt den gleichen Weg runter den ich schon von voriger Woche kenne.
Aus den Felsen beobachtet mich eine Gämse und ich beobachte sie.
Die Storchschnabelwiese hat mir letztens schon sehr gur gefallen.
Das ist auch schön, müsste irgend was mit Greiskraut sein.
Der Glaneggturm oder Hochhäusel wird unterhalb der Felsen und oberhalb der Latschenfelder gequert.
Sehr schöne Alpennelken leuchten aus dem Gras und viele andere Blumen.
Ich gehe wieder über die Schröckalm und die Ebneralm. Dann muss ich ein gutes Stück auf der Asphaltstraße zum Kölblwirt zurücklegen, aber bei solchen Aussichten ist das halb so wild.
Zum Abschluß noch ein Blumenbild. neben der Straße blühen viele Mädesüß, die mir den Rückweg versüßen.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 17 km weit gegangen,
habe 1200 hm bewältigt und dafür inklusive Pausen 8,5 Stunden benötigt.