Unbekannte Gipfel am Ödensee
Ödensee, Hinterer Lärchkogel, Brunnkogel, Vorderer Lärchkogel, Ödensee
"Da gibt es noch viel Gelände zum Erforschen" Das habe ich in meinem letzten Wanderbericht geschrieben. Schon heute bin ich wieder am Ödensee um das Vorhaben zumindest teilweise umzusetzen. Diesmal gehe ich vom Ödensee in Richtung Westen. Ganz unbekannt ist mir dieser Teil auch nicht. Vor einigen Jahren bin ich vom Ödensee bis zum Ausseer Zinken gegangen und zurück über die Planeralm und Gsprangalm zurück. So weit werde ich heute nicht kommen, aber dazwischen gibt es sehr viel Gegend.
Es gäbe ja auch eine staubige Straße mit vielen langen Kurven da hinauf. Ich ziehe es vor gleich in den Wald abzubiegen und nehme die direkte Abkürzung. Durch diese Schneise geht es bequem nach oben.
Später wird der Wald dichter und der Hang steiler. Es ist schön wie grün jetzt alles wird. Auf dem Waldboden wächst die Mandelblättrige Wolfsmilch.
Ich treffe auf die Straße. Sie schaut frisch geschottert aus. Ein Jogger läuft vorbei. Er wird der einzige Mensch bleiben, dem ich begegne, bevor ich wieder zum Ödensee komme.
Ich brauche nicht auf der breiten Straße zu bleiben. Ich kenne noch den Wanderweg der die Straße abkürzt. Jetzt ist hier allerdings auch ein Schotterweg. 2014 war das noch ganz anders. siehe HIER
Ich lasse mir Zeit, habs ja nicht eilig. Von der Schnecke lasse ich mich aber trotzdem nicht gerne überholen.
Von rechts komme ich herauf und bin schon wieder auf der breiten Straße. Den Schranken gab es 2014 noch nicht.
Ich freue mich dass der Weg hinauf zur Sillalm immer noch ein schmaler Waldweg ist.
Der Wald wird lichter. Hier oben haben die Stürme (und der Borkenkäfer?) für Aussicht gesorgt. Überall wachsen Stauden und kleine Bäume nach. Die Natur erholt sich, nur den Menschen dauert es zu lange. Unten liegt das Hinterbergtal mit Bad Mitterndorf und dem Grimming, rechts im Bild.
Eine Baldrianblüte öffnet ihre Knospen.
Seidelbast gibt es recht viele. auch wenn immer gesagt wird dass er selten ist.
Kurz unterhalb der Sillalm schasue ich noch mal ins Hinterberbtal hinab. Rechts ist unverkennbar der Grimming. Den Lawinenstein ganz links werden vielleicht nicht alle kennen. Dahinter liegtdie Tauplitzalm.
Weiter im Norden liegen der Rötelstein und der Kampl, dort bin ich schon öfter unterwegs gewesen, vor allem im Winter.
Überbreite Waldautobahnen sind notwendig um das Naturschutzgebiet zu schützen. Hier ist sogar eine Montainbikestrecke ausgeschildert. An allen Abzweigungen steht allerdings das Verbotsschild. Die vorgegebene Strecke darf man nicht verlassen.
Man muss halt den Blick neben die Straße richten. Dort blüht sehr schön das Heidekraut.
Ein benannter Gipfel wertet jede Wanderung auf. Hier sehe ich den Hinteren Lärchkogel vor mir.
Was ist Natura 2000? Hier wird man informiert. Es gibt scheue Pflanzen und seltsame Tiere, die man nicht gefährden darf. Man soll die Straße nicht verlassen, aber ich denke nicht dass die Natur gefährdet ist wenn da ab und zu ein Wanderer durch die Gegend streunt. Meiner Meinung nach sind es die Forst- und Jagdwirtschaft und auch die Naturschützer selbst die die Natur gefährden.
Das Gelände ist gleich ganz anders als dort wo die Straßen sind. Hier gefällt es mir gleich viel besser. Ich will da nach links hinauf um auf den Gipfel zukommen.
Am Gipfel ist weder ein Kreuz noch ein anderes Gipfelzeichen. Die Aussicht geht zum Hocheck.
Hier gibt es ein offenes Gelände, das aber nicht einfach zu durchwandern ist. Es gibt Felsen mit Löchern und Spalten. Immer rauf und wieder runter und manchmal sind Schneefelder zu überqueren.
Ich halte mich nach Westen. Der Hügel da drüben ist höher, hat aber in meiner Karte keinen Namen.
Typische Wasserrillen im Kalkgestein. Da muss ich nicht rauf, ich kann die Stelle umgehen.
Dann suche ich mir ein sonniges und trockenes Platzerl. Ich genieße meine Jause und ein kurzes Schläfchen in der Sonne.
Diese "Skulpur" steht auf dem Gipfel des Brunnkogel. Ohne GPS hätte ich den nie gefunden. Das Gelände ist unübersichtlich, hügelig, felsig und teilweise schneebedeckt.
Nach dem Brunnkogel suche ich den Weg zur Freientalwiese. Der Boden ist großteils schneebedeckt, aber gut zu begehen. Vom Weg erkenne ich nichts, außer ab und zu einem Steinmännchen.
Ein Loch im Schnee zeigt noch eine Dicke von mindestens einen Meter. Wie wohl dieses runde Loch entstanden ist?
Da bin ich runter gekommen. Es ist kein Weg zu erkennen, aber der ist hier auch nicht notwendig. Die Richtung behalte ich nach einigen Blicken aufs GPS bei.
Die Freiensteinwiese ist noch weiß. Sie liegt in einer großen Mulde. Danach habe ich eine Gegensteigung zu bewältigen, bevor ich auf die darunter liegende Forststraße komme.
Die Straße ist teilweise schneebedeckt. Es ist ein langer Hatscher hinüber in Richtung Schwarze Rast, wo ich unlängst war. Ich will dort absteigen, wo ich letztens rauf gekommen bin. Ich mache noch einen kurzen Abstecher zum Gipfel des Vorderen Lärchkogels. Der ist genau so "los" wie die anderen heutigen Gipfel, weglos, aussichtslos, sinnlos. Einmal hier gewesen zu sein reicht völlig. Ein zweites Mal ist das nicht notwendig.
Nach dem langen Marsch auf der kurvenreichen Straße steige ich ins Arntal ab. Hier mache ich nochmals Pause, liege am Waldboden und schaue in den Himmel. Plötzlich poltert etwas über mir. Der erste Gedanke ist ein Steinschlag, der zweite ob vielleicht ein Hirsch in der Nähe ist. Kurz darauf rumpelt ein Biker nach unten.
Der Ödensee ist links hinter den Bäumen versteckt. Zu sehen ist das Hochmoor und Kainisch und dahinter wieder Rötelstein und Kampl.
Am Rande einer Lichtung steht mitten unter vielen Fichten ein großer Kirschbaum, der wunderschön und sehr üppig blüht.
Am Boden gibt es auch Blüten wie hier den Schuppenwurz inmitten von Moos und Sauerklee.
Ich habe den schönen Ödensee wieder erreicht. Die Sonne ist schon weg, der Himmel ist jetzt völlig zugezogen. Einige Spaziergänger sind noch da, aber sie halten alle brav Abstand. Bis auf die Familien mit Kindern, die vergnüglich baden.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 15 km weit gegangen,
habe 750 hm bewältigt und dafür inklusive Pausen 8 Stunden benötigt.