Hochkreuzspitze
St.Magdalena im Gsies, Talschlußhütte, Mooshütte, Kradorfer Alm, Oberbergalm, Gsieser Törl, Hochkreuzspitze, 2739 m, Pfoisattel, Pfoialm, Talschlußhütte
Seit einer Woche bin ich im Südtiroler Gsiesertal und habe jeden Tag eine Wanderung gemacht. Rund um das Gsiesertal gibt es sehr viele für mich interessante Wandermöglichkeiten. Das Wetter war bestens nur viel zu warm. Im Tal gab es eine Hitzewelle, aber oben auf den Gipfeln war es auszuhalten da meistens ein leichtes Lüftchen wehte. Gestern, als ich das Hochhorn bestiegen habe bin ich den aufziehenden Gewittern knapp entkommen. Beim Abstieg hat es kräftig gedonnert, aber erst 10 min bevor ich zum Auto zurück kam begann es zu regnen. Auch für den letzten Tag meiner Wanderwoche sind Gewitter angekündigt. Außerdem bin ich schon etwas müde, daher plane ich nur eine kurze Wanderung von der Talschlußhütte hinein und rauf bis zum Gsieser Törl. Dann bin ich wieder zurück bevor das Gewitter kommt.
Dieser Blick geht aus dem Gsiesertal nach Süden hinaus zu den Felsbergen der Dolomiten. Links die Hohe und die Kleine Gaisl über die Roßköpfe in der Mitte bis zum Seekofel rechts im Bild. Im Tal hängen noch die Reste der gestrigen Regenwolken.
Im Gsiesertal sind die Berge nicht so schroff. Hier dominieren Wiesen mit Blumen wie hier die Schmalblättrigen Weidenröschen bei der Kradorfer Alm.
Ich gehe noch ein Stück weiter hinauf. Die Wiesen sind frisch gemäht, das Heu ist schon in den Scheunen. Den Weg habe ich hier schon verloren. Der geht auf der anderen Bachseite weiter.
Ich wechsle durch eine Furt dann die Talseite und komme zur Oberbergalm. Auch hier ist das Heu schon eingefahren.
Die Kühe stehen weiter oben. Die neuen Verhaltesregeln für Wanderer sagen man soll sie in weitem Bogen umgehen. Wie das hier gehen soll weiß ich nicht. Ich rede freundlich mit dem Jungvieh, sie schauen mich nur mit großen Augen an aber sie lassen mich problemlos passieren.
Wenn man genauer hinschaut blühen viele Blumen in den Bergwiesen. Die Arnika schauen immer etwas zerzaust aus.
Die Enziane sind schon am verblühen und nicht mehr ganz taufrisch.
Ich habe mein Tagesziel das Gsieser Törl erreicht und kann ins Defereggental hinunter und auf die gegenüber liegenden Berge hinaufsehen. Der spitze Hut links ist der Hutner, in der Mitte des Bildes ist die Seespitze und das Weiße Beil zu sehen.
Ich liege in der Wiese. Da hinauf wäre das Deferegger Pfannhorn noch recht leicht zu erreichen. Von Gewitterwolken ist derzeit noch keine Spur. Ich müsste dann nur den gleichen Weg wieder zurückgehen.
Über schönes Wiesengelände ist da hinten die Hochkreuzspitze zu sehen. Es gibt sogar einen, in meiner Karte nicht eingezeichneten markierten Weg dort hinüber. Ich war schon vor Jahren mal auf der Hochkreuzspitze, daher weiß ich dass ich auf der anderen Seite durch das Pfoital problemlos absteigen kann. Gestern um diese Zeit auf dem Weg zum Hochhorn gab es schon dunkle Wolken und fernes Donnergrollen. Noch ist davon keine Spur zu sehen. Im Gegenteil die Wolken lösen sich immer mehr auf.
Gleich nach dem Törl komme ich bei alten Unterkünften vorbei. Die stammen aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg als Italien eine Invasion Österreichs befürchten musste um sich die verlorenen Gebiete in Südtirol zurückzuholen.
Ein Rückblick über das Törl zum Hutner.
Genau auf dem Weg zur Hochkreuzspitze befindet sich eine Ziegenherde. Ich will sie rechts umgehen aber sie laufen am Hang nach oben wie um mir den Weg abzuschneiden. Einige Böcke haben beeindruckend große Hörner und junge Zicklein sind auch dabei. Ich gehe daher wieder auf den Weg zurück, der jetzt ja frei geworden ist.
Es geht dann weiter hinauf in angemehmer Steigung. Die Wiesen werden weniger unnd die Steine größer. Das Schneefeld ist klein genug um es umgehen zu können.
Auch zwischen den Steinen blühen noch Blumen, wie diese Alpen-Hahnenfußblüten.
Ich habe den Bergrücken etwas nördlich von Gipfel erreicht. Ein Wanderer steht noch oben aber er macht sich schon für den Abstieg bereit.
Spitze ist dieser Gipfel ja keiner, aber ein hohes Kreuz steht immerhin oben. Ich muss mein Stativ weit weg aufstellen um das ganze Kreuz drauf zu bekommen und dann in 10 sec wieder zurücklaufen. Ging sich gerade so aus.
Hochgall und Wildgall in der Ferne.
Die Deferegger Berge im Norden.
Die Grateinsenkung im Norden über die ich von links heraufgekommen bin. Dahinter der Plankfeldspitz.
Schon im Abstieg kommen die Weiße und Rote Spitze besser zur Geltung.
Die Wolken werden jetzt wieder rasch mehr. Ich bin am Abstieg zum Pfoisattel. Links der Mitte ist der Hellboden und rechts fällt die Riepenspitze am deutlichsten auf.
Ein Blick hinunter ins Gsiesertal. Einige Höhenmeter habe ich bis dahin noch zu vernichten.
Ein Rückblick zur Hochkreuzspitze. Es schaut so aus als stünde das Kreuz in einer Senke zwischen den Gipfeln, aber das täuscht.
In den Wiesen stehen sehr viele Kohlröschen. Ich tue mir nur schwer mit dem Smartphone ein scharfes Bild zusammen zu bringen.
Die Pfoialm liegt schon hinter mir. Auch hier sind die Almwiesen bis weit hinauf gemäht.
Dann geht es in vielen Serpentinen hinunter nach St.Magdalena im Gsies.
Sonne gibt es jetzt immer weniger, aber es ist immer noch sehr schwül. Ich beeile mich runterzukommen, aber die Füße schmerzen, ich bin doch schon etwas eingerostet. Die ersten Donner sind zu hören und es beginnt zu regnen, aber da habe ich nur noch einige Minuten zum Auto bei der Talschlußhütte.
In meiner Jugend habe ich aus Heimatfilmen gelernt, dass Edelweiß hoch oben in steilen Wänden wachsen. Die jungen Burschen des Dorfes mussten gefährliche Klettereien unternehmen um mit einer dieser Blüten die Mädchen zu beeindrucken. Später habe ich Edelweißwiesen gesehen die mit dem Motormäher gemäht wurden, damit sie nicht verbuschen. In der Zwischenzeit stehen die Edelweiß in großen Buschen auf jedem Wirtshaustisch. Aber irgendwie schauen die anders aus als jene die am Berg wachsen?
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Südtirol eingezeichnet. Ich bin15 km weit gegangen,
habe 1200 hm bewältigt und dafür 7 Stunden inklusive mehrerer Pausen benötigt.
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