Ich bin immer noch im Murtal. Während ich in den letzten drei Tagen jeweils von Süden nach Norden auf den Berg gegangen bin und deshalb beim Aufstieg immer viel Sonne hatte, habe ich heute den Fehler gemacht von Norden nach Süden zu gehen. Zudem geht der Weg von St.Georgen ob Judenburg zum Weißeck durch einen engen Graben. Es ist frostig kalt als ich weggehe. Auf der anderen Talseite scheint schon die Sonne. Dort wäre ich jetzt gerne.

Warm angezogen beginne ich meine Wanderung in den Georgengraben. Schnee gibt es vorerst keinen daher kommen die Schneeschuhe auf den Rücken.

Die Straße ist bald völlig vereist. Ich steige in die Grödeln. Seit meinem Rippenbruch im November bin ich bei Eis sehr vorsichtig.

Gerade als ich die Grödeln an den Füßen habe kommt ein Auto gefahren. Es hat keine Nummerntaleln und einen eingedrückten Kotflügel, aber es hat auch Schneeketten und einen Fahrer der mich gerne mitnimmt. Die Fahrt über die vereiste Straße mit diesem Fahrzeug ist ein Abenteuer für sich, doch der Fahrer ist routiniert und beherrscht sein Fahrzeug. So komme ich zwar nicht genau dort hin wo ich wollte aber ich spare mir einige Kilometer und Höhenmeter im frostigen Graben. Mein Fahrer steigt in die Tourenschi und ich in die Schneeschuhe. Gemeinsam gehen wir los. So kommen wir rasch in die Sonne und können die erste Kleidungsschicht ablegen.

Ein Blick zurück zu den Gipfeln der Seckauer Alpen.

Wir gehen auf der Straße und die vielen Kurven aus. Mein Begleiter auf Tourenschiern ist fast 80 Jahre alt aber er spurt und ist dabei schneller als ich. Der Hügel mit der Wiese in der Bildmitte ist das kleine Weißeck, aber dort kommen wir nicht hin.

Die Straße geht rund um und auf den Gipfel auf dem ein Sender steht. Das Gipfelkreuz wirkt daneben winzig.

Kurz vor dem Kreuz kommen noch zwei junge Männer herauf. Sie wühlen sich nur mit Bergschuhen durch den tiefen Schnee.

Es ist jetzt sonnig und warm hier oben. Einige Bäume im Gipfelbereich könnte man fällen, damit ...

... die Aussicht nicht behindert wird.

Früher war das besser, aber die Bäume wachsen in den Himmel, wie mein ...

... neuer Freund der Ferdl aus St.Georgen zu berichten weiß. Er schwingt sich auf die Schi und ist sicher sehr schnell wieder unten. Seine Frau kocht schon das Mittagessen und das möchte er nicht versäumen.

Ich brauche etwas länger, aber auf mich wartet auch niemand. Teilweise durch den tiefen weichen Schnee auf einem Steilhang und später auf der Forststraße stapfe ich runter.

Bei der Schlosshube steige ich wieder von den Schneeschuhen auf meine Grödel um. Diese lassen mich auch auf den Eisplatten gut und sicher vorwärts zu kommen.

Jetzt bin ich verwirrt. Soll ich wieder hinaufgehen? Aber das ist ja auch verboten. Also entscheide ich mich weiter zu gehen. Immerhin ist in der Karte ein markierter Weg eingezeichnet auch wenn es in Wirklichkeit keine oder kaum Markierungen gibt.

Ich erreiche wieder meinen Ausgangspunkt der noch immer oder schon wieder im Schatten liegt. Immerhin ist es jetzt nicht mehr so kalt und ich sehe schon mein Auto wo ich warm einheizen kann auf der Heimfahrt.

Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 15,4 km weit gegangen,
habe ca. 1000 hm bewältigt und dafür 7 Stunden benötigt.

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