Pleschnitzzinken
Pruggerer Berg, Pirklalm, Pleschnitzzinkenhütte, Pleschnitzzinken, 2112 m, Kalteck, 1978 m, Galsterbergalm, Bottinghaus, Pruggerer Berg
Normalerweise meide ich Schigebiete, aber immer geht es nicht. Im Sommer mag ich planierte Pisten, die vielen Straßen und leer stehende Restaurants nicht weil ich da nur zerstörte Natur zu Gesicht bekomme. Im Winter deckt der Schnee gnädig die Wunden der Natur zu, dafür bevölkern Massen an Schifahrern die Pisten und Hütten. Ich komme mir dann mit meinen Schneeschuhen deplaziert vor. Ich muss aber zugeben dass es am Rand der gewalzten Piste kraftsparender aufzusteigen ist als im spurenlosen Tiefschnee.
Am Pruggerer Berg bei der Talstation des Liftes auf den Galsterberg gibt es einen eignen Parkplatz für Tourengeher und auch einen Automat wo man um 5 Euro ein Tourengeherticket kaufen soll. Aber bin ich mit Schneeschuhen eigentlich ein Tourengeher? Immerhin benutze ich die Pisten nicht für die Abfahrt sondern steige maximal am Rand ab.
Noch sind kaum Schifahrer unterwegs als Meli und ich am Pistenrand aufsteigen.
In der Nähe der Bergstation beim Bottinghaus gibt es ein Bankerl. Daneben sitzt mit nachdenklicher Miene Julius Cäsar auf seinem Thron.
Bei der Bergstation beginnt ein Winterwanderweg den man sogar ohne Schneeschuhe begehen könnte. Er geht nur ein kurzes Stück hinauf bis zu einem Aussichtspunkt mit Herz. Hier kann man einen schönen Blick ins Ennstal werfen.
Wir wollen aber noch weiter hinauf und müssen uns dafür in Gefahr begeben.
Anfangs gibt es noch einzelne Schispuren, dann nur noch Schnee. Teilweise hartgepresst und dann wieder Triebschnee oder überhaupt abgeblasen.
Bei der Pleschnitzzinkenhütte machen wir eine windgeschützte Pause. Der Blick geht ins westliche Ennstal über Haus, Weissenbach und die Ramsau zum Dachsteingebirge, das die Gipfel hinter Wolken versteckt.
Zwischen Stoderzinken und dem Kammspitz ist der HIrzberg zu sehen. Der ist ein entlegener aber sehr gut geeigneter Gipfel für Schneeschuhwanderungen. Demnächst wird er ein Ziel für mich sein.
Dieser Seitenblick geht zum Kalteck, bzw. zur Bergstation des Gipfelliftes der Galsterbergalm.
Wir gehen hinauf zum Gipfel des Pleschnitzzinken. Hier ist es abgelasen oder fest. Schneeschuhe wären gar nicht nötig. Auch jetzt beginnt der Wind immer stärker zu blasen.
Die Pleschnitzzinkenhütte liegt hinter uns und in der Bildmitte ist meine schöne, neue Heimat Gröbming zwischen Kammspitz und Grimming.
Das Gipfelkreuz ist schon zu sehen, es zieht sich aber noch bis wir dort sind.
Im Bild ist der Schnee, der über den Rücken geblasen wird nicht gut zu sehen. In Wirklichkeit ist es ein beeindruckender Anblick. So stelle ich mir die Arktis vor, aber zum Glück ist es nicht so kalt.
Ein Gipfelfoto muss natürlich trotzdem sein. Lang dauert die Gipfelpause aber nicht. Jausnen können wir auch weiter unten wo der Wind nicht so stark bläst.
In Richtung Kalteck geht es ziemlich steil runter. Der Schnee ist griffig und unsere Schneeschuhe haben gute Zacken um uns festzuhalten.
Hier schon ein Blick zurück. Wir gehen noch hinauf zum Kalteck, aber auch das bläst der Wind heftig.
Entlang der Piste machen wir dass wir weiter runter kommen.
Die Hütte auf der Galsterbergalm liegt vor uns. Da gibt es Stärkung und Pause für uns. Es ist nicht mal so voll wie ich befürchtet habe.
Dann geht es runter zum Bottinghaus.
Hier gibt es ein gallisches Dorf mit Hütten für Asterix und Idefix und viele andere. Die römischen Legionäre können mit Schneebällen beworfen werden. Wenn man trifft reden sie sogar.
Nach ein paar unnötigen Umwegen finden wir die Rodelbahn auf der wir ins Tal gehen. Es steht ein Taferl dass man mit Schi oder Snowboard nicht abfahren darf. Von Schneeschuhen steht da nichts, also gehen wir am Rande der Straße die uns einen weiten aber dafür nicht so steilen Abstieg bietet. Sogar ein Rastbankerl wurde mit Hilfe der EU finanziert wo wir uns für den restlichen Abstieg ausrasten können. War eh eine schöne Wanderung aber das nächste Mal gehe ich dort hin wo es keine Schilifte gibt.
Unsere heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Wir sind 14,3 km weit gegangen,
haben fast 1000 hm bewältigt und dafür 8 Stunden inklusive Pausen benötigt.