Auf den Stoderzinken und durch die Notgasse
Stoderzinken, Brünnerhütte, Notgasse, Brandalm, Rahnstube, Öfen, Lend, Gröbming
Nach der gestrigen Erkundungstour zur Viehbergalm ist mir heute nach einer längeren Wanderung. Ich möchte mir aber einen kraftraubenden Anstieg durch den tiefen Schnee ersparen. Daher fahre ich mit dem Schibus von Gröbming auf den Stoderzinken. Der nimmt auch Schneeschuhgeher mit.
Bei bestem sonnigen Wetter kann ich meine Wanderung auf dem Parkplatz bei der Rosemi Alm auf ca. 1750 m beginnen und habe so nur 300 hm bis zum Gipfel des Stoderzinken zu bewältigen.
Die Businsassen eilen alle sofort zum Lift, während ich meine Schneeschuhe anlege und am Rand der Piste aufsteige.
Hier fragt niemand nach einem Pistengeherticket und ich glaube auch das nicht in Anspruch nehmen zu müssen, auch wenn es auf der hartgewalzten Piste natürlich angenehmer zu gehen ist als daneben im Tiefschnee.
Bei der Stoderhütte verlasse ich die Piste und wechsle auf einern der ausgeschilderten Schneeschutrails.
Der Trail Nnummer 1 führt bis zum Gipfel des Stoderzinken. Gespurt ist nur teilweise. Es gibt Fußspuren, Schneeschuhspuren und auch Schipuren, die kreuz und quer und keinesfalls direkt zum Gipfel führen.
Peter Rosegger sitzt auch hier im Schnee und schaut ins nebelige Ennstal hinaus.
Schifahrer und Flugzeuge zeichnen ähnliche Spuren, immer quer zu den anderen.
Noch vor dem Gipfel ist die Aussicht herrlich. Die steilen Zacken gehören zum Dachstein.
Nach rechts schließt sich das weite Dachstein-Plateau an.
Über das Ausseerland geht die Sicht zum Toten Gebirge. So steil wie der Wegweiser zeigt, ist der Weg zum Gipfel zum Glück nicht.
Beeindruckende Wächten am Gipfel.
Das Gipfelkreuz steht nicht auf dem höchsten Punkt des Stoderzinkens. Hier vorne ist es vom Tal aus besser zum Sehen. Der Kammspitz ist ganz nahe und unten im Nebel ist meine neue Heimat Gröbming. ;-)
Links am Kammspitz vorbei natürlich das Tote Gebirge vom Elm über das Rotgschirr und den Großen Priel bis zum Warscheneck.
Nach Süden ist die Sicht durch das gegenlicht natürlich nicht so gut. Es schieben sich Wolken an die Berge heran. Die Hochwildstelle (rechts der Mitte) ist trotzdem gut zu erkennen.
Das Ennstal nach Westen über Schladming hinweg und natürlich wieder der Dachsteinstock mit seinen vielen Gipfeln.
Eine Weile beobachte ich den Gleitschirmflieger bei den Startvorbereitungen. Der Schirm ist gespannt und bald darauf erhebt er sich in die Lüfte und kreist wie ein Adler über den Gipfeln.
Mir bleibt nichts anderes übrig als zu Fuß abzusteigen. Am Rande der Piste und notgedrungen teilweise auch quer darüber gehe ich runter ...
Wenn die Schifahrer so in der Piste herumstehen werden sie wohl auch einen einzelnen Schneeschuhgeher nicht über den Haufen fahren. Ich zucke trotzdem jedes Mal zusammen wenn unerwartet einer mit Schi oder Snowboard in hohen Tempo an mir vorbeizischt.
Der Lärchberglift führt auf den Lerchenkogel? Daneben istb eine permanente Rennstrecke mit Zeitnehmung für alle die wissen wollen wie schnell sie sind.
Die Brünner Hütte war früher bewirtschaftet. Die notwendige renovierung war zu kostspielig, daher wurde sie verkauft. Heute ist sie privat und nicht zugänglich. Hier verlasse ich das Schigebiet. Nach rechts hinunter käme ich direkt zu den Öfen und weiter nach Gröbming. Doch heute ist es so schön dass ich noch in die Notgasse gehen will.
Der Dachstein-Rundwanderweg führt hinüber zum Kümpfling. Die Markierungen sind großteils unter dem Schnee und Spuren gibt es keine. Immer wieder muss ich auf dem GPS kontrollieren wo ich bin. Es ist anstrengend und schwierig zur Großen Wiesmahd hinunterzufinden.
Hier geht es hinein in die Notgasse. Sehr viel Schnee liegt auf den Hängen. Ich schätze die Lawinengefahr trotzdem als gering ein.
Es wird immer enger, aber da muss ich jetzt durch.
Mit den Stöcken prüfe ich die Wächten. Sie sind fest und nicht leicht zum Abstürzen zu bewegen.
Das ist die engste Stelle mit hohen Wänden. Der Schnee bildet auf einer Seite eine steile Ebene. Mit dem linken Schneeschuh rutsche ich ab und mit dem rechten stecke ich oben im Schnee. Mit den Händen kann ich mich an der linken Wand abstützen, aber ich habe nicht die Kraft mich wieder nach oben zu schieben. Ich muss mich nach unten rutschen lassen. Es ist nicht einfach mit Schneeschuhe an den Füssen, die über mir im Schnee stecken aufzustehen. Ich brauche eine Weile bis ich weitergehen kann.
Hier sind die Wächten so eng zusammen dass ich sie erst anschneiden muss bevor ich durchschlüpfen kann.
Auch dies Stelle muss ich noch meistern. Wenige Meter vor den Ende der Notgasse kommt eine Gruppe Schituorengehen hinter mir nach. Sie bedanken sich fürs Spuren aber ich beklage mich wo sie so lange beglieben sind. Sie hätten ruhig eine halbe Stunde früher kommen können.
Bei der Brandalm bin ich erelichtert. Jetzt gibt es nur noch eine Forststraße und ich kann den Spuren folgen.
Vorher setze ich mich auf die Bank vor der Hütte. Jetzt habe ich endlich den Platz und die Ruhe gemütlich jausnen und rasten zu könen. Danach gehe ich in der Schispur vorbei an der Jagdhütte Rahnstube durch die Öfen hinunter nach Lend.
Normalerweise steht hier mein Auto, doch heute bin ich ja mit dem Bus zum Stoder gefahren. Ich muss daher auch den Rest des Weges noch zu Fuß zurücklegen. Auf der Straße ist es nicht so toll. Ich gehe oberhalb von Oberwinkl auf dem Höhenweg nach Hofmanning und bin so noch bevor es völlig finster ist bei mir zuhause.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin ca. 20 km weit gegangen,
habe nur 300 hm im Aufstieg aber 1250 im Abstieg bewältigt und dafür 7 Stunden benötigt.